ich werde geschlagen
Hallo!
also ich habe große Probleme mit meiner Familie. Zum einen, weil ich mich mit meinen Eltern überhaupt nicht verstehe... wir streiten fast jeden tag, sodass sie nicht mehr mit mir reden nur das notwendigste und mich vor allen Geschwistern benachteiligen. außerdem werde ich auch von ihnen geschlagen. schon von klein auf. damals wurde ich mehr geschlagen, jetzt nicht mehr so viel aber dafür werde ich umso mehr seelisch verletzt.
zum anderen werde ich von meinen älteren Brüdern Zusammengeschlagen. sie sind 20 - 23... ( ich habe 9 Geschwister, und nein wir sind nicht arm) jedenfalls studieren die ältesten drei Medizin und die prügeln mich auch öfters, sodass ich lauter blaue flecken habe, und narben. In der schule traue ich mich nie sagen dass mich meine Brüder schlagen. ins Krankenhaus kann ich auch nicht wenn ich mir etwas gebrochen habe, weil die mich immer nach dem Grund fragen wie das passiert sei und wenn ich es meinen Eltern sage, meinen die nur dass ich mir das selber eingebrockt habe. ich habe schön öfters daran gedacht zur Polizei oder Jugendamt zu gehen, aber wenn ich damit drohe machen mich alle psychisch ur fertig, und ich habe angst meinen Geschwistern die Zukunft zu verderben.
Ich weiß echt nicht mehr was ich machen soll.
Anwort von Andreas
Hallo Laura,
du bist in einer recht verfahrenen Situation. Deine Eltern mögen sich nicht mit dir verständigen. Du hast schon Schläge bekommen. Deine Brüder haben keinen Respekt vor dir und du fühlst dich seelisch verletzt.
Indem du hier schreibst, öffnest du dich und suchst Hilfe. Das ist der erste Schritt in die richtige, klärende (und befreiende) Richtung. So kann es nicht weiter gehen.
Deine Gedanken, dass du nichts sagen darfst, weil du eventuell damit eine Verruf in deine Familie bringst oder deinen Brüdern schaden könntest, darfst du verwerfen. Hier geht es um DICH und DU wirst "gequält" oder (nach einem eingefahrenem Muster) schlecht behandelt. Damit hast du das Recht dich zu wehren und zu befreien. Es gibt da keinen Einwand und kein: "Aber ..."
Mit 18 bist du volljährig und zählst als Erwachsene. Du hast Rechte (und und auch Pflichten). Ich gehe davon aus, dass du noch zur Schule gehst und aus diesem Grund wirtschaftlich von deinem Elternhaus abhängig bist.
Trotzdem du dich nicht wohl fühlst, schreibst du nichts über ausziehen oder weggehen von der Familie. Gut! ABER es muss sich etwas ändern und das passiert nur, indem du etwas tust. Du hast bereits Gedanken geäußert dir andere Personen zur Hilfe zu holen. Du wirst es machen müssen, damit man dich ernst nimmt, du stärker und neutral bewertet auftreten kannst und es durch begleitete Gespräche zu Klärungen und Änderungen kommt.
Nun gilt es einen Begleiter für dich zu finden. Da du 18 bist, ist das Jugendamt nicht mehr für dich zuständig. Ich würde trotzdem dort versuchen Ansprechpartner zu finden. Hier kannst du ggf. die Adresse eines Sozialarbeiters bekommen, der bereit ist und sich in der Lage sieht dich zu begleiten. Das Jugendamt vermittelt Jugendliche in Wohngruppen. Lass dir Adressen solcher Gruppen geben und sprich die Leiter an, ob sie dir helfen können. Die könnten dir dann auch einen kompetenten Ansprechpartner nennen, wenn sie selbst keine Möglichkeit haben.
Es ist auch in unserer modernen Zeit manchmal notwendig, dass man sich selbst mit einer Glocke in der Hand auf den Marktplatz stellt und auf sein Problem aufmerksam macht. Nichts anderes würdest du tun, indem du Hilfe suchst.
Lass dich nicht entmutigen! Es geht um dich und auch um das angenehmere Fortbestehen deiner Familie.
Nur wenn du gar keine Wege zur Verständigung findest, solltest du (als letzten Ausweg) über einen Auszug und eine Trennung nachdenken. Bis dahin sollten aber alle Chancen auf eine angenehme Atmosphäre genutzt werden. Deine Familie ist neutral betrachtet ein großer Hafen, den man nur ungern aufgeben sollte.
Ich wünsche dir mächtig viel Erfolg.
Gruß vom
AndreasF