Problem von Anonym - 21 Jahre

Überfordert!

Hallo liebes Kuka-Team,
ich weiß einfach nicht mehr, was ich noch machen soll... ich studiere mittlerweile im vierten Semester Psychologie und seit letztem Semester bin ich in ein sogenanntes Emperiepraktikum eingeteilt; das bedeutet also, ich muss mit drei Mitstudenten eigenständig Forschung betreiben, Daten auswerten, etc.
Jetzt hatte ich das erste Semester richtig viel Spaß dabei, die Theorien zu recherchieren und so, aber seit es wirklich darum geht, selbstständig zu forschen, bin ich irgendwie völlig unmotiviert. Was heißt unmotiviert, ich habe richtige Panikattacken. Wenn ich etwas vortragen soll, steht mir der Schweiß auf der Stirn und ich zittere, meine Gruppe teilt mich einfach für irgendwelche Aufgaben ein, weil ich mich inzwischen nicht mehr von alleine melde. Irgendwie ist mir das alles zu viel geworden. Ich liege inzwischen den ganzen Tag zuhause, weil ich Angst habe, zur Uni zu gehen... Ich weiß selbst nicht, woher diese plötzliche Angst kommt. Ich fühle mich einfach nur unnütz, da ich inzwischen gar nicht mehr durchblicke, was in meinem Emperiepraktikum eigentlich abgeht. Die meiste Zeit sitze ich bei den Gruppenbesprechungen und versuche verzweifelt zu verstehen, was gerade besprochen wird, habe aber meistens keinen blassen Schimmer. Es fühlt sich fast so an, als sei ich das ganze erste Semester nicht da gewesen.
Was kann ich tun, um mich aus dieser Enge wieder heraus zu manövrieren? Ich will nicht dauernd Angst vor meinem Emperiepraktikum haben müssen und ich will gerne wieder meinen Spaß am Forschen finden...!
Bitte helft mir!

Monika Anwort von Monika

Liebe Anonym,

du solltest auf jeden Fall versuchen den Spass den du am Anfang des Semesters hattest wieder zurückzugewinnen, denn nur so kann man langfristig lernen!
Vielleicht bist du einfach ein Mensch der lieber recherchiert, Texte liest und Informationen zusammenträgt?
Wenn du dir klarmachst wo deine Stärken liegen und wo deine Schwächen, dann kannst du gezielt daran arbeiten und du solltest dich dann auch nicht so unter Druck setzten und versuchen überall perfekt zu sein. Dafür ist man ja in eine Gruppe integriert, wo sich jeder mit seinen Fähigkeiten einbringen kann und von den anderen profitiert.

Wenn du nicht mehr wirklich weißt worum es geht dann liegt das wohl daran, dass du keine Lust mehr hattest, dich abgekapselt hast und nun versuchen musst deine Abneigung zu überwinden. Vielleicht kannst du dich auch mit einer/einem aus deiner Gruppe mal treffen und all deine Fragen los werden, sodass du wieder auf dem aktuellen Stand bist und dadurch auch wieder die Lust zur Mitarbeit zurückgewinnst.

Leider kann ich aus der Ferne auch nicht diagnostizieren woher deine Panikattacken und Angstzustände plötzlich kommen. Hierfür würde ich dir raten mal zur Psychologischen Beratung an der Uni zu gehen. Diese sind jeden Tag mit Problemen von Studenten konfrontiert und können sich auch länger für dich Zeit nehmen und mit dir gemeinsam auf die Suche nach der Ursache deiner Probleme gehen.

Ich fände es jetzt wichtig, dass du dich nicht weiter unter Druck setzt. Fang mit kleinen Schritten an. Versuch dich wieder ins Thema einzuarbeiten und bitte die anderen dir erst mal kleinere Aufgaben zu übertragen, die du dir selbst zutraust, um so dein Selbstvertrauen wieder aufzubauen.

Gib nicht auf! Jeder kann mal einen Durchhänger haben - lass dir helfen und ich bin mir sicher du kannst die Lust am Studium zurückgewinnen!

Alles Gute
Monika