Problem von Anonym - 15 Jahre

Mein ganzes Leben.

Hallo liebes Kuka Team.

Es ist nicht das erste Mal das ich mich an Euch wende, aber irgendwie habe Ich auf meine erste Frage keine Antwort bekommen.
Ich versichere, dass es KEINE Scherz Frage o.ä. ist.
Ich fang dann mal an.
Im Grunde hat es schon begonnen als Ich ganz klein war.
Ich hatte andauernd Albträume und wusste am nächsten Tag auch noch sehr oft ganz genau was Ich in der Nacht geträumt habe.
Einmal z.B. bin Ich vor Irgendetwas weg gerannt, bis Ich dann zu einer Art Tunnel kam unter der meine Mutter stand.
Ich lief zu Ihr, fiel Ihr in den Arm und fühlte Mich auf einmal ganz geborgen.
Doch dann wurde meine Mutter zu Stein, also ist gestorben.
In dem Moment fühle Ich mich wieder verfolgt und lief mit Tränen in den Augen weiter.
Oft ist es in Meinen Träumen so gewesen, dass Ich schreien wollte, aber keinen Ton raus bekam.
Oder ein anderes Mal musste Ich in die Küche, man konnte dort allerdings weder die Stühle, Wände, Boden oder sonst etwas erkennen.
Alles war voller Kakerlaken.
Ich wusste nicht wohin Ich meinen Fuß setzen sollte und wollte nur noch raus.
Ich hatte eine Menge Albträume wie Ich weglief, aber keinen Schritt weiter kam, und vieles mehr.
Ich möchte jetzt nicht alle aufzählen, weil es wirklich Viele waren.
Komischerweise kenne Ich Meine ganzen Albträume die Ich am nächsten Tag noch in Erinnerung hatte, immer noch ganz genau.
Es ist so als würde Ich noch alles vor Mir sehen.
Als Ich diese Träume hatte, war ich Schätzungsweise grad einmal 5 Jahre alt.
Meine Familie und Ich sind für ein Jahr, als ich 5 war, nach Kasachstan geflogen.
Als Wir wieder nach Hause gekommen sind, bin Ich am nächsten Tag als Neue in die Vorschule gekommen.
Es war Mein erster Tag.
In der Vorschule habe ich auch schnell schon Freunde gefunden, nur leider waren es die Falschen.
Das habe ich einmal herausgefunden als sie mir gesagt haben das sie nun ein Spiel spielen wollen in dem leider nur 4 Personen mitspielen dürfen.
Natürlich durfte ich nicht mitmachen, also ging ich vor die Tür und stand dann einige Meter von ihnen entfernt rum und habe zugeschaut.
Dann kamen ein paar 4. Klässlerinnen mit denen wir öfters mal in der Pause geredet haben.
Sie haben mich gefragt wieso ich hier so alleine rumstehe und meine Freundinnen da weiter weg spielen.
Ich habe es ihnen erklärt und die meinten, dass das alles gelogen sei.
Es gäbe bei dem Spiel keine Spieleranzahlbeschränkung.
Traurig habe ich einfach 'achso' gesagt und meine 'Freundinnen' später nicht einmal deswegen angesprochen.
Nach der Vorschule hat mich meistens meine Mutter abgeholt, nur manchmal kam mein Vater.
Ich war immer froh wenn meine Mutter kam, wenn mein Vater kam hat mich irgendwie immer etwas hinunter gezogen.
Ca. 2 Jahre später kam dann die Scheidung Meiner Eltern.
Ich war nicht wirklich traurig darüber.
Später ist Mir dann klar geworden das ich meinen Vater zwar gemocht hatte, aber ihn nicht liebte.
Eigentlich habe ich ihn noch nicht einmal richtig gemocht.
Es war halt nur kleines bischen, er war ja auch immerhin mein Vater.
Nun lebe ich bei meiner Mutter und habe ihn schon seit Jahren nicht gesehen.
Was für mich aber schwer war, war die Art und Weise wie die Scheidung abgelaufen ist.
Die Beiden haben sich nur noch angeschrien.
Mein Vater war Alkoholabhängig und hat die meiste Zeit am Tag geschlafen während er dann in der Nacht getrunken hatte.
Ich habe das sehr oft mitbekommen weil ich immer brauchte bis ich eingeschlafen war.
Er kümmerte sich überhaupt nicht um uns.
Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch 2 Brüder, nun sind es 3 aber dazu komme ich noch später.
Wir waren ihm egal, sogar eine Last.
Meine Mutter musste jeden Tag mit uns raus und Spazieren gehen damit er seine Ruhe hatte,
wir haben immer Kleidung aus der Altkleidersammlung getragen damit wir bloß immer genügend Geld für seinen Alkohol hatten.
An dem Geburtstag meines Cousins haben wir bei uns eine Feier gemacht.
Mein Vater wollte nur, dass die ganzen Gäste weg gehen und er trinken kann.
Wenn sie sich mal wieder gestritten haben fühlte ich mich so ängstlich.
Ich wollte einmal zu meiner Mutter, um sie etwas zu fragen, doch sie haben so laut geschrien das sie mich wahrscheinlich nicht einmal
wahr genommen haben und mir kamen fast schon die Tränen.
Damit er wohin konnte, hat meine Mutter ihm nach der Scheidung eine Wohnung eingerichtet.
Wir waren jeden Tag dabei und haben zugesehen.
Er hat eigentlich nichts dazu beigetragen, meine Mutter hat das Meiste gemacht.
Und am letzten Tag, grad als meine Mutter sich anziehen wollte und wir schon fertig angezogen waren, haben sie natürlich wieder angefangen rumzuschreien.
Wir standen da und hoffen gleich einfach zu gehen.
Dann hat er sie auf einmal geschlagen, ich war so schockiert und hatte auf einmal riesen Angst bekommen.
Ich war da glaube ich 6 Jahre alt.
Sie hat ihre Handtasche genommen und ist mit uns weinend zum Auto gegangen.
Das war das letzte Mal das ich ihn gesehen hatte.
Als ich dann in die Grundschule kam hatte ich auch eher Probleme zu Hause.
Ich wurde zwar ein Wenig in der Klasse ausgegrenzt und hatte nur eine Freundin aber das war nur halb so schlimm für mich.
Auch wenn ich bisher nur erzählt habe das mein Vater scheiße war, war meine Mutter nicht auch grad ein Engel.
Ich weiß noch einmal als ich grad Hausaufgaben machen sollte.
Es war schon abends und ich saß immer noch dran.
Ich bin nicht vorher fertig geworden weil ich den gesamten Tag damit verbracht hatte Musik zu hören.
Dann kam sie in mein Zimmer, hat mich angeschrien und als ich einige Minuten später immer noch nicht fertig war nahm sie ihren Gürtel und hat
auf mich eingeschlagen.
Ich fiel vom Stuhl runter und hab mich in die Ecke verkrochen, die hatte die Augen zu und hat die ganze Zeit ohne Ende auf mich eingeschlagen.
Ich habe richtig geweint, sogar vor Schmerzen geschrien aber sie hat nicht aufgehört.
Am nächsten Tag als ich für die Schule aufgestanden bin habe ich ihr meine blauen Flecke wegen ihr gezeigt.
Ich hatte Mega viele und die waren auch alles andere als klein.
Einer war sogar so groß wie meine Faust (also meine Faust als ich noch klein war).
Sie meinte nur, dass ich selber Schuld habe.
Erst einige Wochen danach hat sie nebenbei mal Entschuldigung gesagt.
Ich hatte früher, auch wenn ich mich bei ihr geborgen gefühlt habe, auch öfters Angst gehabt.
Ich konnte ihr nie irgendwas erzählen oder mit ihr reden weil ich zu große Angst hatte.
Nicht sehr lange später hatte sie einen neuen Freund, der auch einige Wochen danach schon bei uns eingezogen ist.
Ich mochte ihn richtig.
Er war nett, hat immer mit uns gespielt und vieles mehr.
Dies änderte sich aber als die Beiden ihr erstes gemeinsames Kind bekamen.
Wir wurden ihm total egal.
Er hat den ganzen Tag mit Ralf (mein kleinster Bruder und sein Sohn) verbracht, er hat mit ihm gespielt und immer wenn er von der Arbeit nach Hause kam,
brachte er Geschenke mit.
Aber niemals für uns.
Und wenn er mal für uns was mitgebracht hatte dann nur 1 Euro Mist das wir sowieso nicht brauchten.
Selbst wenn wir mal Geburtstag hatten war das nicht anders.
Dann bekam ich z.B. einen kleinen Pudel Anhänger der obendrein Mega hässlich war oder einen mit Perlen beklebten Kugelschreiber der auch nicht besser aussah.
Aber das tolle ist was Ralf so schönes bekommen hatte, denn zu seinem Geburtstag bekam er ein Model Auto + eine PSP die auch über
100 Euro gekostet hat und einige, nicht grad billige Spiele.
Früher habe ich immer lieber allein Fern geschaut weil ich es nicht mochte wenn einer dabei war.
Ich weiß selber nicht wieso aber ich wollte
wohl einfach meine Ruhe.
Ca. 2 Stunden am Tag habe ich Fern gesehen, ich hatte schon mein eigenes Zimmer, was daran lag, dass ich das einzige Mädchen war.
Dann kam aber der Freund meiner Mutter zusammen mit Ralf rein und haben sich einfach hingesetzt, ich habe erst ruhig gesagt das sie bitte raus gehen sollen.
Die beiden haben eh nicht Fern gesehen sondern er hat eher Ralf amüsiert.
Er meinte so nebenbei das sie nicht rausgehen und dann bin ich wütend geworden.
Ich habe ihn angeschrien, dass er rausgehen soll weil ich keine Lust auf die beiden hatte.
Er hat mir gedroht das, wenn ich nicht sofort meine Klappe halte, er seinen Gürtel holt und mich schlägt.
Ich habe ihm gesagt, dass wenn er das nur wagt, ich die ganze Wohnung zusammen schreien werde.
Meine Mutter war zu dem Zeitpunkt einkaufen und meine beiden Brüder waren zusammen am Spielplatz.
Er ist aufgestanden, wollte grad seinen Gürtel holen gehen bis ich dann so laut geschrien habe das mein ganzer Hals weh tat.
Er drehte sich Augenblicklich um und kam zurück.
Dann hat er mich einfach so per Hand geschlagen.
Ich hatte davon einen großen blauen Fleck am Arm.
Als meine Mutter dann nach Hause kam lief ich weinend zu ihr und hab ihr alles erzählt.
Und dann kam es wieder, 'du bist selber Schuld' meinte sie einfach, er hatte nur ein wenig Gemecker bekommen.
Aber nicht das er sich irgendwie ändern würde.
Ihm waren wir auch eher egal.
Ich hatte wenig Geld für Kleidung und er kauft sich Hosen und Kleidung für 100 Euro.
Die Beziehung hat ca. 3 Jahre gehalten.
Dann gab es nur noch Stress vor Gericht weil meine Mutter das alleinige Sorgerecht wollte.
Sie konnte seinen Anblick nicht mehr ertragen und wollte deshalb auch nicht, dass er Ralf fürs Wochenende bekommt.
Am Ende hat sie zwar das Sorgerecht bekommen, aber Ralf wurde jeden zweiten Sonntag von einem Mann vom Jugendamt und von Ralfs Vater abgeholt.
Dies ging auch nicht lange weil Ralf Angst vor seinem Vater bekommen hatte.
Das lag daran das er ihn falsch gepackt hatte und die ganze Zeit gesagt hat 'ich bin dein Vater, du musst mich lieben' und so weiter.
Jetzt ist zu ihm der Kontakt auch abgebrochen.
In der Zeit als er noch bei uns lebte, wurde ich auch in einer Realschule Eingeschult.
Auf der Schule blieb ich 4 Jahre lang bis ich zu einer anderen Realschule gewechselt habe.
Schule war von der 5. bis Ende der 8. Klasse totaler Horror für mich.
Ich wurde gemobbt und gehasst.
Man hat mich ausgelacht wenn ich mal 2 Tage hintereinander das Selbe T-Shirt an hatte obwohl es bei einigen nicht besser war und einiges mehr.
Einmal im Unterricht hat ein Junge die ganze Zeit Dolle gegen meinen Stuhl getreten.
Ich hab das dem Lehrer gesagt weil er einfach nicht aufhören konnte doch dieser hat mich total ignoriert.
Dann habe ich einfach meine Sachen genommen und mich nach hinten gesetzt.
Der Lehrer meinte, obwohl ich ihn nicht einmal nach seiner Meinung gefragt hatte 'Ist Ok, wenn Du Dich weg setzen willst, ich kann das verstehen.'
Nur leider hat es damit nicht aufgehört.
Der Junge hat von der ganzen Klasse Gegenstände bekommen mit denen er mich dann Abgeworfen hat.
Als er gemerkt hatte das es nach 10 Minuten mich immer noch nicht kümmerte und ich von der Tafel abgeschrieben habe,
stand er einfach auf, ging zu mir und warf meinen ganzen Tisch um.
Und selbst dann hat der Lehrer nichts unternommen.
Nach einer Zeit konnte ich meine Tränen nicht mehr zurück halten weil einfach schon fast die gesamte Klasse mitgemacht hat.
Natürlich hat er dann noch mehr angefangen zu lachen als ohnehin schon.
Das ist nur eine von vielen Geschichten auf dieser Schule.
Am 06. Juni 2010 bin ich dann gemeinsam mit meiner besten Freundin nach Hamburg abgehauen.
Ich kannte sie aus dem Internet und sie war ebenfalls Depressiv.
Sie meinte ein bekannter will ihr Schlaftabletten besorgen weil sie ihn vorgelogen hat, dass sie nur schwer schlafen kann.
Tage davor haben wir alles geplant.
Sie hat die Kreditkarte ihrer Mutter genommen (sie kannte den Pin) und hat 80 Euro abgehoben.
Ich hab mein weniges Taschengeld genommen und noch einiges von meinen Brüdern das ich gefunden hatte.
Meinen ersten Zug habe ich verpasst.
Allerdings wollte ich nicht mehr umkehren, zwar wäre meine Freundin erst fast 4 Stunden später gefahren, aber ich wollte einfach nicht.
Es war Sonntag und am nächsten Tag hatte ich Schulfrei.
Ich lief zu einem Taxi an unserem Bahnhof und stieg ein, die Fahrt kostete 30 Euro.
Eigentlich 2 Euro mehr aber die hat mir der Taxifahrer erlassen.
Während der Fahrt hat er mich gefragt wieso ich den nach Braunschweig will und wo ich den eigentlich hin will.
Ich habe ihm erzählt das ich zu einer Freundin und einem Freund von ihr will, dort halt das Wochenende verbringen und so.
Am Bahnhof in Braunschweig angekommen half er mir noch an ein Zugticket ran zu kommen.
Mit dem fuhr ich erst mal weiter nach Verden.
Dort wollten wir uns treffen und dann gemeinsam weiter fahren.
Leider war ich dann bei Verden schon pleite.
Wir beide sind dann ohne Ticket einfach in den Zug gestiegen.
Dort wo kontrolliert wurde, hat sie für mich bezahlt und dort wo nicht fuhren wir halt schwarz.
In Hamburg übernachteten wir bei einem Freund von ihr.
Meine Freundin hatte Montag und Dienstag frei, ich nur Montag und er gar nicht.
Auch wenn wir gut angekommen sind hatten wir ein Problem.
Sie hatte keine Schlaftabletten.
Wir wollten also in der Stadt an welche kommen.
Mittlerweile ist klar, dass wir uns umbringen wollten.
Er sollte uns am nächsten Morgen, bevor er in die Schule geht, wecken damit wir uns auch noch fertig machen konnten.
Wir wollten, dass er uns eine Apotheke zeigt.
Immerhin kannten wir uns kein Stück in Hamburg aus.
Nur leider hat er es nicht gemacht.
Er wusste ja davon und hat es soweit verhindert wie er nur konnte.
Auch wenn sich das jetzt anhört wie große Gefühle und so ist er eher herzlos.
Die ganze Zeit guckt er genervt und so.
Man merkte, dass er eigentlich keine Lust auf uns hatte.
Villt. merkte man es auch deshalb das er die ganze Zeit gesagt hat 'fahrt nach Hause'.
Wir haben ihn noch volle 3 Tage genervt.
Eigentlich wollten wir nur von Sonntag auf Montag bleiben, aber dann kam noch Montag auf Dienstag und schon waren wir Sonntag, Montag und Dienstag bei ihm.
Meine Mutter hatte ich angerufen und gesagt, dass ich noch eine Nacht bei meiner Freundin bin (sie wusste natürlich nicht, dass ich in Hamburg war).
Ich meinte zu ihr, das ich meine Schulsachen dabei hätte weil ich mit meiner Freundin lernen wollte und das wir am nächsten Tag dann zusammen
in die Schule gehen.
Sie war einverstanden und so blieb ich dann ohne Probleme länger.
Nur hatte meine Freundin es nicht so einfach.
Sie sollte eigentlich nur 3 Stunden wegbleiben und war dann aber 3 Tage weg.
Von Montag auf Dienstag hatten wir geplant in der Nacht mit einem Messer abzuhauen und uns die Pulsschlagader aufzuschneiden.
Nur wollte sie halt dann nicht mehr, weil sie es nicht ertragen konnte das er wegen ihr traurig sein würde.
Dann bin ich alleine losgelaufen.
Wie ich feststellen durfte was auch das schärfste Messer von denen total stumpf.
Total verheult kam ich dann zurück.
Am nächsten Tag sind wir dann alleine in die Stadt, wo wir schon am Tag davor mit ihm waren, gegangen.
Wir wollten von Apotheke zu Apotheke laufen und solange fragen bis wir Schlaftabletten bekommen würden.
Am Ende kamen wir auch an welche.
Paar Stunden danach mussten wir uns verabschieden und jeder fuhr nach Hause.
Ich noch mit den Tabletten in der Handtasche.
Im ICE wurde ich dann beim Schwarzfahren erwischt und hatte einen Schuldenschein von 80 Euro die meine Mutter bezahlen sollte.
Ich musste ihr also erzählen, dass ich in Hamburg war und gab ihr den Schein.
Da meine Oma meine Mutter zuvor richtig angeschrien hat weil sie mir schon öfters mit dem Heim drohte.
War sie traurig und der Schein war in gleichgültig.
Als alle dann schlafen waren wollte ich mich umbringen.
Doch dann gingen mir meine beiden besten Freundinnen einfach nicht aus dem Kopf und ich begann zu heulen.
Ich ging in das Zimmer meiner Mutter und habe ihr alles erzählt.
Sie hat mir Vorgeschlagen mich auf eine andere Schule anzumelden.
Paar Tage Später waren dann ja auch schon Sommerferien.
Sie meldete mich schnell von der einen Schule ab und an der Anderen an.
Am Anfang gab es ein paar kleine Probleme wegen Vorurteilen.
Die halbe Schule hat mich als 'Emo' oder 'Grufti' wegen meines Aussehens bezeichnet.
Aber als sie mich dann richtig kennengelernt haben, waren alle auf einmal richtig nett zu mir und ich habe auch schon einige Freunde gefunden.
Dann begegnete ich im WPK auf einen Jungen in den ich mich später verliebte.
Auch wenn er komplett anders ist liebe ich ihn.
Und NEIN, es ist nicht nur Schwärmerei.
Für mich ist er Unerreichbar, trotzallem liebe ich ihn schon seit ca. einem halben Jahr, Träume von ihm und bin oft richtig am Boden wegen ihm.
Es schmerzt so sehr.
Wir beide sind Grundsätzlich verschieden, haben weder die Selben Interessen oder Hobbys aber ich liebe ihn einfach.
Ich weiß selber nicht wieso.
Es gibt weitaus bessere die mich auch schon gefragt haben, aber von denen wollte ich nie was.
Auch wenn es sich anhört als würde mein Leben nicht mehr so schlimm sein wie früher stimmt das nicht.
Mein Aussehen bestimmt schon einen viel zu großen Teil meines Lebens.
Ich hasse mein gesamtes Aussehen.
Meine Haarfarbe wechsel ich oft, sodass ich schon einige verschiedene Farben hatte und meine Haare Mega kaputt sind,
ich habe andauernd einen neuen Haarschnitt, brauche jeden Morgen richtig lange fürs fertig machen und vieles mehr.
Während die meisten frühestens um 06.00 Uhr morgens aufstehen, bin ich für die Schule schon um 05.30 Uhr wach und mache mich fertig.
Ich bin schon seit fast 2 Jahren besessen von meinem Gewicht.
Ich mache übermäßig Sport, sodass ich oft Muskelkater habe; an manchen Tagen hunger ich so extrem das ich Mega Bauchschmerzen habe und
dann am nächsten Tag stopfe ich mich mit allem möglichen voll das ich dann später auch wieder erbreche.
Ich habe mir das nun so vorgenommen morgens, mittags und abends zu festen Zeiten zu essen und dies dann nicht zu erbrechen.
Ich führe ein Heft.
Ich hatte mir genauso vorgenommen keine Süßigkeiten mehr zu essen, aber mein Heft ist nun mit Dingen vollgeschrieben die ich dort eigentlich
lieber nicht stehen hätte.
Ich esse zwar morgens, mittags und abends aber zwischendurch oft Süßes das ich dann auskotze und danach gleich Sport mache.
Ich komme da einfach nicht weg.
Ich bin grad mal 1,52 klein und wiege 46.
Mein BMI meinte zwar das ich Normalgewicht hätte, aber das sehen ich ganz und gar nicht so.
Ich finde mich so fett, dass ich den ganzen Tag den Bauch einziehe und bei Nacht, wenn ich mal auf dem Bauch schlafe, ein Kissen drunter liege
damit mein Bauch möglichst eingezogen bleibt.
Ich fahre Fahrrad ca. 16 km auf einmal ohne Pause.
16 km sind bei uns der See und die Insel zusammen.
Einmal führ ich wieder zum See um meine Runden zu schaffen, doch dann hat es kurz darauf richtig angefangen zu regnen, zu blitzen und zu donnern.
Doch statt abzusteigen hielt ich mit der einen das Lenkrad und mit der anderen meine Kapuze.
Das ging so bis ich endlich zu Hause ankam.
Meine beste Freundin hat genau so ein Problem wie ich.
Sie hat mir vor nicht langer Zeit gesagt, dass sie, so wie es aussieht auch an Bulimie erkrankt.
Ich habe eine Freundin die das schon einige Jahre hat und sie hat mir erzählt das man davon stirbt und so weiter...
Das wusste ich schon und irgendwie ist das für mich das wenigste Problem.
ich hab einfach nur angst dicker zu werden.
Und meiner besten ist ihr leben auch ziemlich egal.
sie ist momentan 13 Jahre alt.
Ich weiß einfach nicht was ich machen könnte, ich hasse mein Leben.
Ich hoffe das war nicht zu viel Text und das ich diesmal eine Antwort bekomme.
Ich sehe einfach keinen Sinn darin zu leben.
Ich weiß sogar, dass ich auf keinen Fall alt werden kann weil ich mit meinem Leben jetzt schon nicht klar komme.

Dana Anwort von Dana

Liebe Unbekannte,

ich glaube, uns hat noch nie jemand so viel geschrieben wie du das getan hast. Irgendwann habe ich aufgehört, die Probleme zu zählen, die du beschreibst. Es sind sehr viele.

Und daher ist mein Rat an dich zwar sehr kurz, aber herzlich gemeint und sehr dringend:

Du musst dir Hilfe holen. Du bist mit dir selbst und deinem Leben so im Unreinen, dass sich Problem an Problem reiht. Dazu kommt noch die schwierige Familiensituation, die sich dauernd ändert und die Gewalt.

Eine genaue Frage hast du uns ja gar nicht gestellt, daher gehe ich davon aus, dass du einfach nur mal nach Hilfe gerufen hast. Das ist schon sehr gut, weil es beweist, dass du dich noch nicht ganz aufgegeben hast. Du hast genauso einen Wert wie jeder andere Mensch. Du bist nicht weniger wert als deine Brüder oder deine Mutter oder sonst jemand, der denkt, einen Grund zu haben, dich zu hassen oder zu mobben.

Du bist ein sensibles Mädel, das an sich selbst absolut nichts schön oder liebenswert findet. Man sieht es ja auch daran, dass du dir überlegt hattest, deinem Leben ein Ende zu setzen. Und genau deshalb wäre es sehr wichtig, dass du dich jemandem anvertraust, der vom Fach ist. Wir können dir online nur sehr bedingt helfen (indem wir dir sagen, was du am besten nun machen solltest) und lediglich Trost spenden reicht bei dir nicht. Du hast viel mitgemacht, viele Dinge erfahren, die du gar nicht verdient hast und jetzt kommt es darauf an, dass es DIR wieder besser geht. Dass DU für dich selbst sorgst und dich selbst wichtig nimmst.

Auf die Einzeldinge kann man nicht eingehen, das braucht eine längere Zeit, bis man das alles mit dir besprochen hat, das können wir hier leider nicht leisten. Aber ich rate dir wirklich von Herzen: such dir eine erwachsene Person deines Vertrauens, das kann ein Lehrer sein oder die Mutter einer Freundin, am besten wäre natürlich eine Psychotherapeutin. Man sieht ja schon an deinen Albträumen, dass dein Kopf nachts alles nochmals durchlebt und nach Lösungen sucht. Du schaffst das nicht alleine. Das ist auch überhaupt nicht schlimm, das würde keiner schaffen. Wichtig ist nur, was man nun damit anfängt. Besorge dir Hilfe!

Therapeuten sind heutzutage nichts "Schlimmes" mehr. Früher hieß es, dass Menschen, die zu einem Psychologen gehen, "Psychos" sind. Heutzutage wissen die aufgeklärten Menschen, dass ein Therapeut einfach für die Seele da ist, so wie ein Arzt für ein kaputtes Bein. Deine Seele hat stark gelitten und braucht "Medizin" und Heilung. Du musst lernen, dich selbst zu mögen und brauchst jemanden, der dir das zeigt und dich wieder aufrichtet, sonst gehst du irgendwann wirklich vor die Hunde und das wäre mehr als schade.

Der Therapeut, die Therapeutin kann dich fachgerecht schulen, kann dir genau sagen, was fehlt, wie du dich selbst stärken kannst, so dass du nicht mehr so am Ende deiner Kräfte bist. Ihr könnt die Albträume und auch deine Vergangenheit angehen, du bekommst genau gesagt, wie du deine Probleme bezwingen kannst, es lohnt sich wirklich. Ich habe schon oft in die Arbeit von Therpeuten hinein geschnuppert und gesehen, wie viel Vertrauen die Menschen in ihre Therapie haben und wie vielen sie auch hilft.

Die Therapeuten in deiner Nähe findest du am besten über Google. Gib einfach den Namen deiner Stadt und "Psychotherapeut" ein und Google wird dir die Adressen und Rufnummern ausspucken. Such dir jemanden aus, dessen Namen du magst und der in deiner Nähe ist und geh einfach mal hin. Das kostet nichts und die gucken dich dort auch nicht blöd an. Du wirst Hilfe bekommen und die wäre wirklich dringend nötig.

Ich wünsche dir, dass du den Mut aufbringen kannst, diesen Schritt zu wagen, es ist meiner Meinung nach der einzige, der dir wirklich auf lange Sicht aktiv helfen kann. So helfen kann, dass du nach einer Weile wieder freier atmen kannst und nicht mehr beim Blick in den Spiegel das Kotzen kriegst.

Du bist es doch wert, dass es dir GUT geht!

Liebe Grüße,

Dana