Problem von Anonym - 22 Jahre

Halt es nicht mehr aus

Hallo liebes Kuka team,

ich hoffe sehr ihr könnt mir weiterhelfen. Meine Eltern leben von Hartz 4 und haben einen riesigen Schuldenberg. Darunter Privatschulden mit Zinsen. Wir kriegen kaum was zu essen zuhause, weil wir kein Geld haben. Unsere Wohnung wurde seit Jahren nicht mehr renoviert und alles schimmelt hier. Ich fühl mich sehr unwohl. Meine Mutter ist mit den Kräften am Ende und genauso fühle ich mich auch. Ich studiere zwar und hab einen Nebenjob aber das Geld reicht hinten und vorne nicht, um auszuziehen. Mein Studium leidet darunter. Ich will nicht so enden wie meine Eltern. Ich hab keine Kraft mehr. Ich fühle mich depressiv und denk nur ans sterben. Mein Vater ist gewaltätig und arbeitslos. Mein Bruder ist genauso. Ich teile ein kleines Kinderzimmer mit meiner Schwester. Dort zieh ich mich tagtäglich zurück und schlafe die meiste Zeit nur wenn ich zuhause bin. Seitdem meine Schwester unter Liebeskummer leidet, ist sie auch sehr aggressiv, schreit rum und macht alles kaputt bei dem kleinsten Streit. Von Freunden hab ich mich distanziert, weil ich meine Lage mich so fertig macht. Die dürfen auch nie zu mir nach hause, weil ich mich dafür schäme. Es ist so deprimierend erwachsen zu sein und trotzdem keine Möglichkeiten zu finden hier rauszukommen. Was kann ich tun? Wer bietet hilfe bei solchen Problemen? Ich weiß echt nicht mehr weiter und kann mit niemanden darüber reden. Ich hoffe sehr ihr beantwortet mir diesen Beitrag :(

Ganz liebe Grüße

Dana Anwort von Dana

Liebe Unbekannte!

Doch, es gibt Möglichkeiten, da raus zu kommen. Und die sind ganz real und keine Luftschlösser.

Geh zum Jugendamt und schildere eure Lage. Erzähle, dass ihr unterversorgt seid, dass du neben dem Studium arbeiten gehen musst und trotzdem nicht genug Geld da ist. Dass es dich auffrisst und du ausziehen müsstest, um nicht in dieser Negativ-Spirale mit zu versinken.

Sowohl das Jugendamt als auch das Sozialamt helfen bei solchen Problemfällen. Wo sich diese Ämter in deiner Stadt befinden, kannst du leicht über Google heraus bekommen. Gib einfach "Jugendamt" oder "Sozialamt" bei Google ein, zusammen mit dem Namen deiner Heimatstadt. Du bekommst dann die Adressen, die du brauchst.

Schäme dich nicht hinzugehen! Die Menschen dort sind geschult und gerade auf solche Dinge spezialisiert. Schildere deine Probleme offen und ehrlich und du wirst Hilfe bekommen. Meist ist es etwas Ämterlauferei, aber ich kenne reale Fälle, die nach ihrem 18. Geburtstag von zu Hause ausgezogen sind und Unterstützung bekommen haben. Meist sind es kleine WG-Zimmer oder kleine Einzimmerappartements, aber das würde dir ja schon genügen, denke ich mal, hauptsache raus von zu Hause.

Ich kann dich gut verstehen und kann dir nur raten, das zu versuchen. Sicher, es wird dann daheim auch etwas Ärger geben, sollten die Pläne dann verwirklicht werden. Aber das alles ist nichts gegen das, was momentan passiert. Du wirst langsam aber sicher aufgefressen von alledem und deine Zukunft wird durch dein Elternhaus gefährdet.

Lass das nicht zu!
Kämpfe für dich und dein Leben!

Du hast nur das eine. Und das sollte so schön wie möglich sein dürfen. Was glaubst du, wie schön es ist, alleine zu wohnen und dann auch mal Freunde nach Hause einladen zu können, weil es geht? Wäre doch toll.

Und ich weiß, dass es möglich ist, das ist nicht nur Beruhigungsgeschwätz.

Geh zu den Ämtern, stell dich vor, bitte um Hilfe. Du wirst sie erhalten.

Liebe Grüße und viel Erfolg,

Dana