Problem von Anonym - 61 Jahre

Einsamkeit, Alpträume, Trauma - Der Weg da raus!

Ein fröhliches Hallo für diese Seite.
Ich habe einmal als Kind gedacht das Alpträume nur Kinder trift und mit dem Erwachsenen alter vorbei ist. Dies ist ein großer Irrtum muss ich feststellen denn ich wurde im Jahr 2003 überfallen, gefesselt und geknebelt und dies verfolgt mich noch heute.
Wenn sich der Kühlschrank einschaltet schrecke ich hoch und einschlafen ohne hintergrundgeräusche geht nicht. Lange Zeit konnte ich nur mit Licht einschlafen und dies hat sich geändert in dem ich jetzt den Fernseher auf den Timer einstelle dann geht das auch.
Ich habe die Stadt gewechselt aus zwei gründen:
1) Ich bin in Rente gegangen und das umfeld ist mir zu Teuer gewesen.
2) Ich wollte weg von diesen Alpträumen und den Ort des Überfalls.

Jetzt lebe ich 400 Km von der Stadt des Überfalls und bin doch alleine in einer Kleinstadt. Familie habe ich keine mehr und ich fühle mich Verdamt Einsam hier.
Ich habe gemeint das man als Rentner leicht Kontakte aufbauen kann, dem ist nicht so denn die ich Treffe und ins Gespräch komme sind dem Alkohol sehr verbunden oder die Reden nur über Krankheiten.
Also nicht meine Zielgruppe!
a) Krank bin ich selber.
b) Suchtkranke brauche ich auch nicht.
Leider habe ich nicht die Euros zur verfügung um irgent wo mithalten zu können, sei es einen Ausflug zu machen oder in einen Verein zu gehen. Geschweige Biergarten besuche zu machen. Alles ist mit Kosten verbunden.
Ich habe gemerkt das mich langsam die Depressionen erwischen und bekomme Angst, angst vor mir selber.
Vom Wesen her bin ich ein sehr Humorvoller Mensch und eigentlich Lebensbejahend aber diese Situation belastet mich immer mehr.
Ich kann nicht mehr.

Nele Anwort von Nele


Ein ganz liebes Danke für dein "fröhliches Hallo für diese Seite" & ein gaaanz liebes Hallo an dich zurück!! Ich bin sehr froh, dass du dich bei uns gemeldet hast bevor es noch schlimmer in dir aussieht! Das was du versuchst alleine zu bewältigen, sucht sich halt immer mehr einen Weg raus, wie "nun" durch deine Alpträume. Die verschwinden leider nie bei einem Umzug )= aber: Sie können verarbeitet werden. Nur eben nicht alleine. -

Jetzt hast du ja erst mal mich & meine Kollegen hier, (du kannst mir super gerne nochmal zurückschreiben!) & dann hoffe ich, dass du dir auch innerhalb deiner neuen kleinen Stadt Hilfe suchst. Und zwar in Form eines Therapeuten, der dir zuhört, mit dir redet, der mit dir zusammen das Trauma des Überfalls angeht. Denn soetwas kann einfach kein Mensch alleine ertragen oder verarbeiten!! Wende dich an den Arzt deines Vetrauens, z.B. deinem Hausarzt & erzähle ihm wie mies es dir geht. Erwähne den Überfall, dann weiß er gleich, dass du traumatisiert bist & Hilfe brauchst. Er wird dir eine Überweisung zu einem Psychologen oder Psychiater geben. (Wenn dir die Suche nach einem guten Therapeuten zu anstrengend ist, lass dir von deinem Arzt einen Therapeuten ans Herz legen & bitte die Sprechstunden-Gehilfinnen, dass sie für dich einen Termin machen. In jeder (etwas größeren) Stadt gibt es auch "psychische Notfall Ambulanzen". Also wo es nicht umn körperliche Notfälle, sondern um seelische geht. Gehe da hin! Jetzt gleich am Besten noch! -

Ich lese aus deinen Zeilen wirklich einen voll sympathischen, tatsächlich lebensbejahenden Menschen her raus & ich weiß, du hast alles Glück der Welt verdient! Dazu gehört auch dass du besser schläfst, keine Alpträume mehr haben musst & wieder vieeel mehr mit Menschen zu tun hast.

Googel mal unter www.google.de die Wörter "Treffpunkt für Rentner", sowie den Namen deines neues Wohnortes & "psychiatrische Notfall Ambulanz". Oder ruf bei der Seelsorge an, (die Rufnummer ist kostenlos & dort arbeiten Menschen aus deinem Wohnort, die dir auch hilfreiche Adressen nennen können). (http://www.telefonseelsorge.de/) - Du hast schon soviel gekämpft & dich um dich selbst gekümmert, gib dich auch jetzt weiter nicht auf! Tue dir weiterhin selbst gutes! Genieße deine Idee mit dem Timer & dem Fernseher. Sehe deine eigene Stärke, die du noch in dir hast, aber gehe eben auch weiter nach aussen um den Satz "Ich kann nicht mehr" in ein "Ich kann nicht mehr ALLEINE" umzuwandeln! *herz* Und das ist okay, denn du musst es ja auch nicht alleine durchstehen!

Wegen der sozialen Kontakte kann eine Therapie schon mal ein erster Schritt sein. In Tageststätten von "Psychiatrischen Notfall Ambulanzen" z.B. gibt es auch sehr nette, "normale" Menschen, denen es genauso geht wie dir & die auch nach Kontakten gieren.

Weiter gibt es ja auch die Möglichkeit ehrenamtlich irgendwo zu helfen & damit in soziale Kontakte zu kommen; wieder gebraucht zu werden. Wieder kann dir www.google.de helfen, in dem du deinen Wohnort & "ehrenamtliche Arbeit" eingibst. Oder du läufst einmal bei der Diakonie in deinem Ort vorbei, die oft einen Ansprechpartner für "ehrenamtliche Arbeit" haben. (Heisst - sei es im Kindergarten oder mit anderen älteren Menschen zusammen, oder im Tierheim ...die Orte der Ehrenämter sich zahlreich!) - Schäm dich auch bitte nicht, dass du soziale Kontakte suchst & brauchst. Jeder braucht die! Auch ich! Und jeder war bestimmt schon mal sehr einsam. Das ist keine Schande, sondern leider bittere Realität die es viel zu viel gibt ...(Eine Realität die man ändern kann! Und ich weiß, dass du es kannst! Aus deinen Zeilen funken auch sehr viele starke Funken Energie!!) (-:

Weitere Ideen für google.de sind das DRK, (Deutsche Rote Kreuz) & die "Arbeiterwohlfahrt" die oft Begegnungsstätte anbieten. Darunter muss doch auch mindestens einer sein, in dem nicht nur Biertrinker & über Krankheiten sprechende Rentner drunter sind! Ich weiß dass es einfach zuviele einsame, nette & liebe, tolle ältere Menschen wie dich gibt, die einsam sind & mehr suchen als nur Gesprächspartner für körperliche Gebrechen! *wieder dich umarmend*

Schreibe mir bitte wenn du bei der Suche Hilfe brauchst. Gerne googel/suche ich auch für dich Adressen raus & Telefonnummern raus oder höre dir weiterhin zu!
*herz* Nele