Problem von Verena - 16 Jahre

Schreckliche Angst!

Hallo,
es kostet mich wahnsinne Überwindung, dass hier zu schreiben. In meiner Familie herrscht Chaos. Schon von klein auf. Mein Zwillingsbruder und ich bekamen oft mit, wie mein Vater meine Mutter schulg. Doch wir hielten zusammen. Mit ungefähr 5 Jahren stellte man fest, dass mein Bruder ADHS hat. Anfangs wars nicht sehr schlimm. Er war eben anstrengend und eher gemein. Doch auch lieb. Ich persönlich meine, es liegt an dem Jahre lang schlechten Vorbild, was ich jetzt versuche zu erleutern. Natürlich wurde mein Bruder größer und stärker. Dann war es nicht mehr nur "Geschwisterliebe"^^. Nein es wurden schläge. Jahre lange qualen. Doch meine Eltern haben mir immer geholfen. Natürlich gab es gute Momente. Mit der Zeit überwogen dann die schelchten Momente. Es wurde schlimmer, jz älter und stärker er wurde. Vor ein paar Jahren fing er an mich wie immer aus Langeweile, richtig zu schlagen, dabei ging einiges Kaputt. Nicht nur unsere Familie. Die im dauer streit war. Es wurde nur geschrieen. Sowas wie Familien leben kennt hier keiner. Mit so 12 - 14 waren es so "Kleinigkeiten" wie, dass er mich in die blumenstöcke schupste, oder mich würgte bis ich anlief. (wäre meine Mutter nicht dazwischen, würde es ab da nichts mehr zu verzählen geben.)
Irgendwann wurde ihm keiner mehr her. Es wurde noch schlimmer. Ja schlimmer! Die hilfe meiner Eltern wurde weniger. Sie waren ja auch sehr "angepisst" von der situation und konnten nicht mehr. ^^
Einmal schlug er mich und mein Vater saß daneben. Ich schrie! Doch er laß unbekümmert weiter seine Zeitung. Ich schrie mehr! Und mehr! und weinte bitterlich! Doch Nichts geschah! Er rührte sich nicht! Ich schrie um hilfe!
Was bekam ich? Nichts! Ach ich vergaß, er schlug mich, weil ich schrie!
Eigentlich, kann er mir nichts anhaben, doch mein bruder hielt mich fest. Damit mit Vater mich schlagen konnte für das, das ich um Hilfe schrie!
Die schläge taten gar nicht so sehr weh. Doch die Tatsache, dass er mich schlug, obwohl doch seine Tochter um HILFE schrie!
an diesem Abend lag ich 2 Stunden auf meinem Zimmerboden und weinte bitterlich meine stimme weg.
Noch schlimmer? Ja.
Er schlug mich Gegen eine Wand. Die Wand ist nun kaputt. (EINE WAND! EINE WAND! VERDAMMT NOCHMAL! Mit soch einer wucht, dass sogar die Wand nachgibt!) Darauf kam mein Vater hoch, er wollte sehen was schon wieder kaputt war. Ich flüchtete in mein Zimmer uns sperrte mich ein. Mein Vater schrie ich solle raus kommen. Doch ich hatte zu viel Angst. Dann schrie er meinen Bruder an. Was ein fehler war.
Es ging ein Spiegel und eine Tür kaputt. Und mein Vater flog über die Treppe.
Wer war Schuld?
ICH! Weil ich ihm nicht aus dem weg ging! Was bitte soll ich tun?! Mich verstecken und hoffen er findet mich nicht! ER macht dass alles aus langeweile! Er sucht mich um mir schmerzen zuzufügen!
Verdammt nochmal! Versteht mich keiner!?

Erst vor einer Woche stand er mit einem Messer vor meiner Mutter. Ich stand hinter ihm. Er bedrohte sie. Und dann drehte er sich mit einen ruck um und es sah aus als ob er mir das Messer rein rammen wollte. Doch er hatte vor abzubremsen. Doch wusste er nicht wie weit ich von ihm weg stand. Nur wenige cm, dann könnte ich das hier nicht schreiben.
Ich weine jeden Tag.
Und frag mich wo mein lächeln ist?
Mein echtes lächeln nicht diese scheiß Maske!

Ich habe Todesangst! Und bitte somit um schnelle antwort.
Wer weiß, was alles passieren kann.

BITTE um wirklich schnelle antwort. Es ist wirklich dringend...

(Es wird nicht an eine behörde gegangen? Oder etwas unternommen ohne meine einwilligung? Oder derartiges?)

Danke im vorraus.

Marina Anwort von Marina

Hallo Verena,

schau mal, du hast du deinem Problem ein Feedback von jemandem bekommen, der dir auch ganz fest die Daumen drückt, dass es dir besser geht.
http://mein-kummerkasten.de/264318/Feedback-zu-Schreckliche-Angst.html

Liebe Verena,

erstmal möchte ich mich bei dir entschuldigen, dass du so lange auf eine Antwort warten musstest. Ich bin immer noch von deinem Text sehr ergriffen. Du hast uns so viele Nachrichten geschickt und es ist so schwer eine gute Lösung für dich zu finden.

Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wo ich anfangen soll. Es gibt auch nur eine Sache, die ich dir dringendst raten kann, versuch irgendwie da rauszukommen, du gehst daran kaputt und das fände ich sehr schade. Ich frage mich, wie du es so lange dort aushalten kannst. Hast du denn schon einmal mit deiner Mutter darüber gesprochen, dass ihr zusammen auszieht oder in ein Frauenhaus geht? Infos dazu findest du unter anderem unter dieser Adresse (http://www.gewaltfreies-zuhause.de/page.php?modul=HTMLPages&pid=03 ) und ein Frauenhaus bei euch in der Nähe kannst du leicht durch Google unter der Eingabe Frauenhaus und deines Wohnortes finden oder durch die Polizei. In solch einer Unterkunft kann euch auch bei weiteren Schritten geholfen werden
In eurem und insbesondere deinem Fall würde ich dir Nahe legen das zu tun. Wie du in einer weiteren Nachricht geschrieben hast, geht es deiner Mutter auch nicht sonderlich gut. Aber immerhin habt ihr noch euch zwei, ihr seid nicht alleine, euch kann geholfen werden, ihr könnt euch helfen, indem ihr erstmal das Wichtigste schnappt und dann raus aus dem Haus! Ich weiß nicht, wie es mit deiner Mutter aussieht, immerhin muss sie ihren Mann – vorerst – verlassen, aber ihr müsst erst einmal in Sicherheit, danach kann man Dinge, wie gemeinsame Therapien, versuchen, aber es geht um euer psychisches und körperliches Wohl.
Informationen wohin du dich noch wenden kannst findest du auch auf dieser Seite (http://www.gewalt-ist-nie-ok.de/was-tun/hilfe.htm ). Du kannst zum Jugendamt gehen, die können dich in deiner Situation beraten und helfen dir mit den Schwierigkeiten. Du kannst das nicht so weiter mitmachen, du schriebst selbst, es ist die Hölle und das kann ich mir nur zu gut vorstellen. Ich weiß nicht, wie es ist, wenn man sich in solch einer Situation befindet, aber ich wünsche dir, dass es dir besser geht, ich wünsche dir, dass du nicht mehr ständig Angst haben musst und als Außenstehende kann ich dazu nur sagen: Raus da! Erstmal weg da! So schwer es auch ist, weil es immer noch Familie ist, schlimmer geht kaum noch.
Wenn du oder du und deine Mutter nicht gleich zum Jugendamt oder ins Frauenhaus wollen, dann geht wenigstens zu Freunden oder deinen Großeltern, bei denen ihr vorübergehend bleiben könnt. Niemand wird EUCH dafür verurteilen, was zu Hause passiert. Ihr bekommt Unterstützung, ihr müsst nur sagen, dass da etwas ganz schief läuft.
Ich kann dir nicht im Einzelnen und ganz genau sagen, WAS ihr tun sollt, ich kann dich nur bitten deine Mutter zu schnappen, Ausweis, Bankkarten und Bargeld einpacken und dann weg, wenn dein Bruder zu Hause ist müsst ihr das ja nicht direkt unter seiner Nase machen, ich weiß nicht, wie er da reagieren wird, ihr könnt euch ja ein Taxe nach Hause bestellen, damit ihr schnell wegkommt, wenn es darauf ankommt. Nur bitte, setzt euch nicht weiter dieser Gefahr aus, diesem Stress, das macht es nicht besser.

Momentan scheint die Situation ausweglos zu sein, aber es geht immer irgendwie voran, wenn ihr erstmal raus seid aus diesem Haus, dann könnt ihr auch klarere Gedanken fassen, euch überlegen, wie es weitergehen soll. Momentan ist wohl kaum Raum für klare Gedanken. Falls irgendetwas ist, falls es noch Schlimmer wird oder du jemanden brauchst, der dir zuhört, kannst du dich auch wieder an uns melden, ich werde auf jeden Fall nach dir Ausschau halten, damit du dieses Mal nicht so lange warten musst.
Und denk dran, bitte lass das nicht weiter über dich ergehen, es gibt einige Möglichkeiten wie du dir helfen lassen kannst, ob es nun Freunde sind, ein Frauenhaus oder ein Jugendamt, nur versuche davon wegzukommen. Komme zurück in ein Leben ohne diese ständige Angst.

Ich wünsche dir alles alles Gute und viel Kraft für die nächsten Entscheidungen und die Zeit bis es sich ein wenig beruhigt und hoffentlich irgendwann wieder Normalität in dein Leben einkehrt. Ich schicke dir die besten Grüße und drücke dir die Daumen für alles.
Liebste Grüße
Marina