Problem von fenny - 16 Jahre

schlimme Selbstmordgedanken!!!

EDIT: 2. Problem dazu gefügt:

liebes KuKa Team

Ich weiß dass ihr viel zu tun habt, aber ich brauche echt unglaublich dringend eure Hilfe! Ich habe vor ca. einem Monat meein Problem abgegeben und jetzt ist wirklich eingetreten wovor ich mich so sehr gefürchtet habe: ich sehe als einzigen Ausweg nur noch mich umzubringen!

Bitte bitte helft mir!!!
fenny

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Liebes Ku-Ka Team,

danke, dass ihr euch freiwillig so sehr um unsere und hoffendlich auch meine Probleme kümmert! Ich schätze eure Arbeit wirklich sehr und verstehe auch, dass ihr nicht allen antworten könnt, aber ich bitte euch wirklich, euch auch jetzt mal an mein Problem ranzusetzen, denn ich schreibe hier bestimmt schon zum 6. oder 7. Mal und weiß einfach echt nicht mehr weiter!

Schon seit ca. 1 1/2 Jahren leide ich schon unter Phasen, in denen mein Leben für mich keinen Sinn mehr ergibt. Mir wird alles zu viel und ich habe einen rießen Großen Druck in meiner Brust den ich einfach nicht los werde.

Ich fang einfach mal ganz vorne an warum es mir, denke ich, so schlecht geht.

Ich bin mit Fingern im Mund auf die Welt gekommen und lutsche schon mein ganzes Leben daran. Ich habe alles ausprobiert, aber komme einfach nicht davon weg.
Das und die Tatsache, dass ich sehr emotional bin und ängstlich und schnell anfange zu weinen, ist der Grund dafür, dass ich in der Grundschule ausgeschlossen, ausgelacht und mir hässliche, beleidigende Namen gegeben wurden. Damals merkte ich gar nicht, wie mich das belastete. Ich wurde unkonzentriert, vergesslich, unmotiviert und gab mir selbst die Schuld, mich nicht alles zu getrauen und eben an den Fingern zu lutschen, was ja auch in gewisser Weise stimmt. Darauf hin habe ich angefangen mich zu überwinden mich mit einer Klassenkameradin zu "prügeln", was natürlich meine Klassenlehrerin, die mich sowieso schon vor der Klasse wegen meiner Vergesslichkeit runterlaufen lassen hat, mitbekam und mir Strafarbeiten gab und mit meinen Eltern darüber sprach. So bekam ich auch noch von daheim verwunderte Blicke und Gefrage und Strafen.

Erst als ich, ganz knapp, weil meine Lehrerin natürlich anderer Meinung war, aufs Gymnasium kam, wurde es allmählich besser. Erst seit der 8. Klasse werde ich GAR NICHT MEHR herunter gemacht.

Diese Zeit hat mich bis heute sehr geprägt, sodass ich ein ziemlich extrovertierter Mensch wurde, der anderen Menschen nicht so schnell vertrauen kann. Anfang letzten Jahres habe ich dann meine ersten richtigen Freunde gefunden, die zu mir standen. Vielleicht wurde ich deshalb und weil ich mich in einen Jungen aus der Clique über beide Ohren verliebt hatte, so assozial zu einem anderen Jungen und bemerkte gar nicht, was ihc ihm da antat. Ich hasse mich dafür!
Der Junge, in den ich mich verliebt habe, machte mich total fertig, da er mich seitdem ich es ihm gesagt hatte total ignorierte...

Meine Mutter merkte irgendwann meine Unglücklichkeit und schickte mich zu einer Therapeutin. Ich HASSTE sie! Ich konnte ihr einfach nichts erzählen! Ich wurde nur noch viel trauriger und hatte Angst vor jeder Behandlung und auch nach einem Therapeutenwechsel, bei dem ich zu einer wirklich tollen Frau gekommen bin, konnte ich nichts von mir preisgeben.

Bei meinen Freunden merkte ich leider auch irgendwann, dass sie nicht die richtigen für mich waren und mir nicht wirklich gut taten, da sie sehr viele Scherze auf meine Kosten machten, was natürlich freundschaftlich war aber ich damit nach meinen Erfahrungen in der Grundschule nicht mehr ertrage.

Nun gut, das habe ich ihnen dann gesagt und sie konnten das so schlecht verstehen, dass sie anfingen mich zu "ignorieren" und wenn sie das nicht taten, mich zu beschimpfen und mir für ALLES die Schuld zu geben, zum Beispiel, dass es mir anscheinend egal wär, ob meine Freundin tot oder lebendig wär und sie sich dann ja sowieso umbringen könnte.

Manchmal frage ich mich die dumme Frage, die niemand beantworten kann, warum ich das verdient habe. Ich bin ein sozialer Mensch, der viele freien Stunden zum Beispiel im Altersheim o.ä. verbringt und auch für andere da ist.

Ich habe wenig Zeit, weil ich sehr schlecht auswendig lernen kann und auf dem Gymnasium viel gefordert wird und ich Idiot eine von den Besten sein will. Das macht mich total fertig, weil ich das einfach nicht kann. Ich habe sehr große Forderungen an mich.

Was mich oft auch einfach deprimiert ist, dass ich sehr viele körperliche Beschwerden habe, wie Asthma, Tinnitus und schwachen Gelenken. Mein Klavier ist mein Ein und Alles und ich verbringe fast meine meinste Zeit davor und mit meinen schwachen Gelenken passiert es manchmal dass ich jeden bis jeden 2. Monat eine Sehnscheidenentzündung bekomme und das Spielen vergessen kann.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Immer kommen neue Dinge, die mich total fertig machen! Ich kann auch manchmal meine negativen Gedanken, die ich oft habe und die Realität nicht mehr ausseinanderhalten!
Ich mache so viel kaputt dadurch und will einfach nur noch alles beenden...
Vor einem 3/4 Jahr war ich auch gaanz knapp davor, nur der Gedanke an meine leidende Familie hielt mich davon ab. Doch meine Eltern sagen immer, ich solle auch mal an mich denken... Tue ich das damit nicht?
Manchmal denke ich ich leide an Depressionen, was mich manchmal erleichtert macht und machmal nur noch verzweifelter......

Tschuldigung für den langen Text und mein ewiges Durcheinander, aber das musste einfach alles mal raus.....

LG
Fenny

Dana Anwort von Dana

Liebe Fenny.

Manchmal muss ein Problem leider öfter abgegeben werden, gut dass du es getan hast.

Eigentlich willst du doch leben. Du willst nur anders leben als früher. Das Problem: du wirst das nicht ohne fachliche Hilfe hinkriegen. Das Gute: du willst Hilfe, das merkt man. Du hast hier her geschrieben, du hast so oft geschrieben, gewartet und geschrieben, damit endlich mal jemand deine Hilfeschreie bemerkt.

Das tut niemand, der nicht mehr leben will oder sich selbst aufgegeben hat. Und das ist super, das ist der erste Ansatz!

Du bist es dir wert, um dich zu kämpfen, das ist ein guter Standpunkt und der erste Schritt in die richtige Richtung. Selbstmord wäre völlig unnütz, da es niemandem hilft. Dir nicht, weil du dann tot bist, deiner Familie nicht, weil sie furchtbar traurig sein werden, deinen Bekannten und Freunden nicht, weil sie entweder unter dem Verlust leiden oder es ihnen egal ist.

Du siehst, Selbstmord bringt eigentlich nie etwas. Gut, er würde DEIN Leiden beenden und das ziemlich abrupt. Aber ist es das, was du willst? Ich denke nicht.

Du hast in der Vergangenheit öfter gezeigt, dass du mehr drauf hast als andere dachten. Du spielst Klavier, das finde ich super. Ich bin ja selbst Musikerin und Klavierlehrerin, da freue ich mich immer, wenn ich höre, dass jemand "mein" Instrument spielt. Also bist du musikalisch und kreativ! Du hast es aufs Gymnasium geschafft, du lernst gut, damit du gut bist und das trotz der Schwierigkeit, dich zu konzentrieren. Wurdest du mal auf ADS getestet? Diese Konzentrationsschwächen und die Schwierigkeit, soziale Kontakte zu knüpfen und zu halten, könnten darauf hindeuten.

Ansonsten kann ich dir nur den dringenden Rat geben zu versuchen, mit deiner neuen Therapeutin, die du magst, zu arbeiten. Und wenn es nur gaaaanz kleine Schritte sind, die ihr macht. Keiner verlangt von dir, dass du ihr gleich alles ausschüttest, was in dir drin ist. Vielleicht nimmst du einfach mal den Brief, den du an uns geschrieben hast, mit. Sie soll es mal lesen. Wenn du es nicht aussprechen kannst, wäre das doch ein Weg. Schreibe es ihr, male es ihr...lass deine Emotionen auf diese Weise raus, sie wird es verstehen.

Auf jeden Fall ist eine weitere Therapie wichtig. Du brauchst Halt und Stärkung, du musst wieder lernen, dass du wichtig bist und wertvoll. Deine Emotionen kochen sehr stark hoch, wie geht man damit um? Auch ein Punkt der Therapie.

Du brauchst dich nicht für ein textliches Durcheiander zu entschuldigen, jetzt gilt es erstmal, das Durcheinander in dir zu bewältigen. Du bist eine Kämpfernatur, Fenny. Das merkt man aus deinen Zeilen. Die schreien: "Nehmt mich wahr!!! Helft mir da raus!!!" Und genau so ist es richtig. Lass dich selbst nicht fallen und mach so weiter. Geh zur Therapie, vielleicht hast du die Möglichkeit, auch mal eine Weile in eine Klinik zu gehen. Diese Kliniken sind heutzutage keine dunklen, vergitterten Löcher mehr, wo "Verrückte" mit Ketten rasseln und in Zwangsjacken stecken. Ich habe schon mehrere Kliniken von innen gesehen, weil ich Patienten dort besucht habe. Sie sind offen, freundlich, hell...und die Menschen, die dort Hilfe suchen, haben viele Freiheiten. Man ist dort kreativ, man kann malen, basteln, singen, Gedichte schreiben...und man kommt mit sich selbst ins Reine.

Nimm diesen Text von dir und zeige ihn deiner Therapeutin. Sie wird wissen, wie sie danach weiter mit dir umgehen muss. Vorsichtig und behutsam...aber helfend.

Sei weiterhin stark, Fenny. Ich baue auf dich und glaube, dass du das schaffen kannst!

Liebe Grüße,

Dana

(PS: wenn du den Eindruck hast, noch Fragen stellen zu wollen oder bei etwas nicht klar siehst, schreib ruhig nochmal unter Feedback und verlinke den ersten Brief, damit wir schnell wissen, woher das Feedback kommt. Wir helfen dir gerne!)