Ich bin total verzweifelt!!!
Hallo liebes Kummerkasten-Team,
ich habe mir ein ganz großes Problem aufgehalst. Da ich nach meinem Realschulabschluss Medizin studieren möchte, habe ich mich dazu entschieden meine Abitur auf einem Gymnasium zu machen. Alles schön und gut bis jetzt. Dann habe ich meinen Wahlzettel bekommen den ich mit meiner Freundin zusammen ausgefüllt habe. Sie meinte zu mir um Medizin studieren zu können, müsste ich Chemie und Biologie wählen. Am Anfang war ich sehr skeptisch, da ich während meiner gesamten Realschulzeit nie Chemie gehabt habe. Da aber unbedingt Medizin studieren will, habe ich auf meine Freundin gehört. Sie meinte, Chemie wäre ja ganz einfach. Ich würde es locker schaffen den ganzen Stoff nachzuholen. Jetzt aber, habe ich gelesen, dass egal welche Fächer man wählt, weil man am Ende sowieso die allgemeine Hochschulreife hat. Nun bin total verzweifelt. Ich hab Angst vor Chemie in der Oberstufe. Ich verstehe die ganze Materie gar nicht und den versäumten Stoff schaffe ich nicht nachzuholen. Was mache ich nun? Ich totale Angst, es hat mir jegliche Freude auf die Ober stufe genommen. Bitte helft mir!!!! Wenn ich mein Abitur verhaue war's das mit dem Medizinstudium.
Anwort von Marie
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Liebe Grüße,
Marie
Liebe Naleh,
um Medizin studieren zu dürfen, ist es egal, welche Fächer man in der Oberstufe belegt. Man braucht in erster Linie ein sehr gutes Abitur, daher würde ich dir empfehlen, die Fächer entsprechend deiner Begabungen zu wählen, sodass du am Ende einen möglichst guten Schnitt hast (sollte im Einserbereich liegen, ansonsten kommt noch die Zulassung über die Wartezeit infrage).
Andererseits ist das Studium auch relativ Chemie-lastig, so dass es sicher von Vorteil ist, da bereits Grundkenntnisse zu haben. Unis bieten aber auch sogenannte Vorkurse an, in denen man den Stoff der Oberstufe noch einmal in kompakter Form vermittelt bekommt - für diejenigen, die das entsprechende Fach in der Oberstufe nicht belegt haben. Durch Lerngruppen und das Durchgehen der alten Klausurfragen kann man das Studium auch schaffen, wenn man vorher wenig Ahnung von Chemie hatte.
Bei uns gab es im Abitur die Möglichkeit, ein sogenanntes fakultatives Fach zu belegen - da wurden die Noten nicht in die Gesamtnote eingerechnet und man konnte es auch jederzeit abbrechen, wenn es einem zu viel wurde. Geht das bei euch auch? Das wäre vielleicht eine Möglichkeit, Chemie zu belegen, ohne sich deswegen zu sehr unter Druck setzen zu müssen. Das sollte man aber wirklich nur machen, wenn die anderen Fächer nicht darunter leiden.
Frag einfach nochmal nach, ob du die Fächerkombination noch ändern kannst. Falls das nicht geht, würde ich dir empfehlen, dir einen guten Nachhilfelehrer zu suchen, der dir die notwendigen Grundlagen vermitteln kann.
Falls du nach dem Studium nicht in die Forschung oder in ein anderes Feld gehen möchtest, sondern wirklich als Ärztin arbeiten willst, würde ich dir auch raten, dich vorher genau mit den Anforderungen des Arztberufs auseinanderzusetzen. Ich kenne sehr viele junge Assistenzärzte und kein einziger hat sich den Beruf so vorgestellt, wie er tatsächlich ist - 70-Stunden-Woche, 90% Schreibtischarbeit usw. Ich will dir den Beruf nicht ausreden, aber ich denke, es ist gut, so etwas vorher zu wissen.
Ich wünsche dir alles Gute!
Liebe Grüße,
Marie