Problem von Anonym - 15 Jahre

Mein Freund kifft

Ich bin seit August mit meinem Freund glücklich zusammen. Leider musste ich mir aber von Anfang an viel zu viele Sorgen um ihn machen! Na ja, ist ja auch meine eigene Schuld! Dazu muss ich kurz weiter ausholen! Früher als ich ungefähr acht Jahre war, habe ich mal seinen großen Bruder durch meinen großen Cousin kennen gelernt. Da mein Cousin öfters von ihm erzählt hat, fiel dann auch mal der Name meines Freundes und ich hab ihn auch mal gesehen und wusste, wer er ist! Also kennen tue ich ihn eigentlich schon lange! Habe mich aber nie sonderlich für ihn interessiert! Irgendwann ist mein Cousin, dann durch seinen Kumpel (der große Bruder meines Freundes) in die Drogen gerutscht! Zuerst "harmlos" nur kiffen, aber dann auch härter Pillen schlucken usw. Dann ist die Familie von seinem Kumpel vor fünf Jahren weg gezogen! Wir waren alle froh und hofften, dass mein Cousin sich jetzt wieder bessert, da er seine "Drogenbrüder" nicht mehr hatte. So war es aber nicht! Aber egal, es soll hier ja nicht um meinen Cousin gehen! Mein Freund ist erst wieder vor einem Jahr hierher zurück gezogen mit seinem jüngeren Bruder zu seinem Vater, der vor fünf Jahren nicht umgezogen ist. Als er dann an unsere Schule kam, um sein Abi zu machen im August 2005 erkannte ich ihn sofort wieder! Irgendwie habe ich immer mehr Gefallen an ihm gefunden und habe es auch meinen Freunden erzählt! Die waren alle entsetzt: Was du findest den Kifferking gut??? So wird er bei einigen genannt! Ich habe natürlich von Anfang an gewusst, dass er kifft! Wie soll es auch anders sein, bei dem Bruder und der Mutter (die auch öfters kifft)? Ich habe mir dann gesagt, dass es okay für mich ist, denn ich muss ja nicht mit dem Kiffen anfangen! Ja, und dann kam ich tatsächlich mit ihm zusammen! Wow! Es war anfangs total normal, wie in jeder Beziehung, aber dann kam das Thema Kiffen auf den Tisch und er sagte mir, dass er öfters mal kifft! Er meinte 1 mal die Woche! Ich bekam aber schnell raus, dass er öfters, als einmal die Woche kiffte! Das Gute: er kommt nie bekifft in die Schule und ist auch nie bekifft wenn wir zusammen sind! Wir sind immer glücklich, aber ich habe einfach Angst um ihn!!! Ich will nicht, dass er so viel kifft! Das habe ich ihm auch schon gesagt, aber er meinte, ich habe ihn so kennen gelernt! Hinzu kommt auch noch, dass er raucht! Rauchen und Kiffen? Eins reicht ja wohl! obwohl mir Rauchen lieber wäre! Ich mach mir solche Sorgen!!! Bin ich gefährdet auch wenn ich nicht kiffe? Wie stark ist er gesundheitlich gefährdet? Ich will ihn nicht verlieren, schließlich wusste ich ja, dass er kifft!!! Bitte helft mir!

Anwort von Sabine

Hallo!

Eine schwierige Situation. Er scheint schon viele Jahre zu kiffen und zeigt, wie Du es bescheibst, keinerlei Willen es sein lassen zu wollen. Bevor man dagegen etwas unternehmen kann oder ihm helfen kann davon loszukommen, sollte er es in erster Linie selber wollen. Ihn gegen seinen Willen dazu zu bringen, der Schuß geht oft nach hinten los. Du magst ihn und willst ihn nicht verlieren. Wenn Du jetzt aber gegen sein Kiffen ankämpfst, dann wirst Du ihn wahrscheinlich verlieren. Es wäre natürlich super, wenn er aufhören könnte Dir zu Liebe, wenn er es bisher alleine nicht geschafft hat. Wenn er Dich mag, wie Du ihn magst, dann wird er es auch bestimmt in Angriff nehmen. Ich weiß allerdings nicht, ob seine Gefühle für Dich ausreichen, damit er es in Angriff nimmt aufzuhören. Vielleicht sprichst Du noch einmal mit ihm und sagst ihm, dass Du Angst um ihn hast, wenn er noch weiter und schon so lange kifft. Vielleicht kann er sich ja aufraffen und es mit Dir zusammen in Angriff nehmen. Versuche am Ball zu bleiben und mit ihm zu reden. Keine Vorwürfe, denn diese lösen oft einen Streit im Gespräch aus. Frage ihn, warum er kifft und wieso. Wenn Du es schaffen kannst, dass er es Dir erklärt, dann ist es sehr gut. Oft fangen diese Menschen nämlich dann an selber darüber nachzudenken und sich von evtl. Problemen zu lösen. Er wird mit Sicherheit ein Problem haben, dass er angefangen hat zu kiffen und wenn ihr es gemeinsam schaffen könnt diese oder das Problem zu lösen, dann schafft er es auch vielleicht davon loszukommen. Es wird mit Sicherheit nicht einfach, aber ich wünsche Dir eine ganze Menge Kraft hierfür.

Lieben Gruß