Problem von anonym - 20 Jahre

Übergewicht & psychische Probleme

Hallo..
ich hab sowas noch nie im Internet geschrieben. Aber ich will das jetzt einfach mal ausprobieren.

Ich bin fast 21 Jahre, habe einen BMI von 32 & leide wirklich schon seit Jahren an Übergewicht (solange ich mich erinnern kann). Meine Familie ist auch mit diesem Problem betroffen, deswegen bin ich da wohl so reingerutscht.
Seit einem Jahr wohn ich allerdings mit meinem Freund in einer eigenen Wohnung. Ich hatte mir erhofft, dass dann alles besser wird.
Ich fahre viel Fahrrad & bin wirklich schon viel fiter geworden. Allerdings hat sich an meinem Gewicht & an meiner Figur überhaupt nichts verändert.

Ich finde mich einfach nur noch hässlich. Ich bin 20 Jahre, habe viele Dehnungsstreifen, eine sehr unförmige Figur, hängende Brüste (90D), Cellulite & sogar Krampfadern!!! Dazu kommen noch Rückenschmerzen, Bluthochdruck. Ich hab sogar schon zwei Beamtenjobs wegen meinem Gewicht nicht bekommen, da die Folgeerkrankungen zu viele sein können.

Mein Freund findet meine Figur auch sehr störend. Er liebt mich, das weiß ich (& sonst wär er schon längst weg). Aber er hat meine Figur schon des öfteren angesprochen & mir sogar ein Ultimatum gestellt.

Wegen meinem Äußeren hab ich auch (wie man merkt) wirklich psychische Probleme. Ich steh sogar schon auf der Warteliste bei einer Psychologin. Ich hoffe, dass sie mir helfen kann.
Ich hab sogar schon öfter an Suizid gedacht. Ausführen würd ich es niemals!!!
Ich will ja auch irgendwann mal Mutter bzw. Oma werden ;)

Was noch dazu kommt, dass ich wahrscheinlich schon seit Jahren eine Schilddrüsenunterfunktion habe. Sie ist aber erst vor ca. 1,5 Jahren entdeckt worden. Seitdem nehme ich täglich Tabletten. Ich hatte gehofft, dass das vll ein bisschen beim Abnehmen hilft. Aber da hab ich wohl falsche Hoffnungen gehabt.

Mein Gewicht schwangt immer so um 3 Kilo. Wenn ich "normal" esse usw. dann wiege ich ca. 90 kg. Wenn ich wirklich zum Mc Donalds geh oder so, dann kann es sogar schon mal 93 kg rutschen. Wenn ich mich anstreng, dann komm ich auf höchstens 87 kg. Dann hört immer mein Durchhaltevermögen wieder auf.

Ich glaube der Schlüssel ist, dass wenn ich ständig an meine Figur denke, mich dann auch hässlich finde & somit unglücklich bin. Wenn ich es allerdings verdränge, dann kann ich glücklich sein & hab auch Spaß mit Freunden mal Bowlen oder so zu gehen. Ich glaube irgendwie, dass mein Körper/Seele diesen Abwehrmechanismus geschaffen hat, damit ich nicht ständig depressiv bin. Kann das sein?

Ich frage mich mittlerweile schon, ob es überhaupt noch möglich für mich ist, hübsch bzw. schlank zu werden. Ich habe langsam die Hoffnung eben schon aufgegeben.
Außerdem frage ich mich, ob durch das Abnehmen meine hängenden Brüste besser oder schlimmer werden? & ich dann vielleicht viel überschüssige Haut hab & dann noch hässlicher werden kann?

Das wären erstmal meine vorranigen Fragen.

Vielen Dank für die Bemühungen & eine ausführliche Antwort.

Dana Anwort von Dana

EDIT: du hast ein Feedback eines anderen Lesers erhalten!

Link dazu: http://mein-kummerkasten.de/268749/RE-uebergewicht-psychische-Probleme.html

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Liebe Unbekannte!

Da bist du mit mir an die absolut Richtige geraten. Ich selbst bin nicht gerade die Schlankeste und habe sehr viele Jahre darunter gelitten, ich kenne im Prinzip alle Dinge, die du beschreibst.

Seit einer Weile nun habe ich mein Leben in zwei Bereichen umgestellt:

1. Ernährung
2. Bewegung

Und ich sag dir...die Pfunde flutschen!

Ein Ernährungswissenschaftler hat mal zu mir gesagt: "Das mit den Diäten und mit den Ernährungsberatungen ist totaler Humbug! Es gibt 3489579857 Stück davon und nix hilft wirklich. Es gibt nur eine einzige Regel: Es muss mehr verbrannt als eingeführt werden. Punkt."

Und genau das ist es. Du musst mehr Energie verbrennen als du durch Essen einnimmst, dann nimmst du ab. Dazu mehr Bewegung zur Fettverbrennung (das geschieht allerdings nur, wenn man es richtig macht) und du nimmst noch mehr ab.

Ich ernähre mich nun seit einiger Zeit kohlehydratarm und gehe jeden Morgen (außer Sonntag) schwimmen.

Schwimmen ist das Beste für einen korpulenten Körper, weil die Gelenke geschont werden (das Wasser nimmt uns das Gewicht ja ab) und durch den Wasserdruck sogar noch das überflüssige Körperwasser (Lymphflüssigkeiten und kleine Ödeme, die Korpulente haben) ausgespült wird. Allerdings ist es wichtig, mindestens eine Stunde wirklich kontinuierlich zu schwimmen, weil erst nach einer guten halben Stunde wirklich Fett verbrannt wird.

Wenn du Fahrrad fährst, wie lange fährst du da? Unter einer halben Stunde verbrennt da auch nicht wirklich was. Klar, es ist besser als gar nichts, aber es wundert mich nicht, dass du nicht abnimmst.

Die kohlehydratarme Ernährung sieht bei mir so aus: Morgens sechs Löffel 3,5%Fett-Joghurt, eine geschnippelte Banane, ein paar Rosinen und ein paar Früchte (was ich möchte). Da sind dann die Kohlehydrate drin, die der Körper braucht, um nicht total zusammen zu fallen über den Tag. Danach gibts keine Kohlehydrate mehr, weil die dem Körper die schnelle Energie liefern, so dass er nicht an die "Reserven" muss. Mittags und abends gibt es dann gedünstetes Gemüse, Fleisch (Rind und Hühnchen, kein Schwein), Salat nur, wenn man es verträgt. Durch die Gärung, die im Bauch stattfindet, ist für viele Salat abends nicht so gut...mir macht es nix, ich mag es gern. Muss man ausprobieren. Es gibt viele Rezepte, die kohlehydratfrei oder -arm sind und man kann sich so viel überlegen! Wichtig ist, dass man sich informiert und das auch mit einem Arzt mal durchgeht.

Ich habe über einen Zeitraum von vier Wochen 10 kg verloren. Danach geht es dann langsamer weiter, weil es ans "Eingemachte" geht.

Wichtig ist einfach durchzuhalten. Man MUSS durchhalten, man muss es wollen. Und dann funktionierts auch. Ich komme meinem Wunschgewicht immer näher und freue mich tierisch über die Erfolge. Sie motivieren. Selbst wenn mal nur 200g auf der Waage weniger sind, freue ich mich. Die Kurve muss einfach insgesamt nach unten gehen. Es gibt auch Tage, da gehts mal wieder ein halbes Kilo hoch, weil ich Wasser eingelagert habe oder so. Passiert, nicht drüber nachdenken, sondern weiter machen.

Ich kann dir nur sagen, dass ich schon vieles versucht hatte. Und seit ich mich in den beiden Bereichen umgestellt habe, geht es mir super, ich strahle das auch aus und mein Körper ist schon viel schöner.

Versuche jemanden zu finden, der mit dir schwimmen geht (und wenn es nur dreimal die Woche ist, ist das auch schon mal was!), damit du dich nicht drücken kannst. Man muss sich bisi überwinden, mit der unförmigen Figur rauszugehen im Badeanzug...aber das schaffst du. Du kannst dich zB auch für "Aquajogging" anmelden, das ist besonders gut für die Fitness und fürs Abnehmen. Zusätzlich zum Schwimmen natürlich.

Ich kann es dir nur empfehlen, es macht einen wirklich fitter und glücklicher...und bereichert das Leben. Die Folgen für DICH sind sicher gute Laune, ein Partner, der dir Mut macht und merkt, dass du es wirklich willst und so wieder glücklicher mit dir ist und das Wissen, dass du dir viel Gutes tust.

Wichtig: fang nicht an, bevor du dir nicht ganz sicher bist. Wenn du einmal abbrichst, wirst du eher nicht mehr beginnen. Du musst dir sicher sein, dass du es wirklich möchtest. Es gibt viele Dickere, die rumgrummeln, aber eigentlich nichts tun wollen. Davon musst du dich absondern! Klar, es ist anstrengend und es nimmt einem Zeit weg, aber man bekommt dafür auch viel. Informiere dich vorher genau! Sowohl über Essen als auch über die Schwimmbadzeiten etcpp...und dann geh es an, wenn du möchtest.

Für mich war es quasi eine Lebensrettung. Seitdem bin ich wie neu. :D

Liebe Grüße,

Dana