Problem von Anonym - 30 Jahre

Ich sehne mich nach Zärtlichkeit

Hallo,
ich bin jetzt seid drei Jahren verheiratet mit meiner Frau. Vorher waren wir ca.1 Jahr zusammen. In diesem ersten Jahr nach dem wir uns Kennen gelernt haben ist alles Super gelaufen, es kam immer wieder zu schönen Momenten in denen wir uns zeigten wie sehr wir uns Lieben. Wir zeigten uns gegen unsere Liebe mit Kleinigkeiten, zusammen in die Wanne legen, abends vor dem Schlafen gehen haben wir gekuschelt.
Alles wurde dann anders nach der Hochzeit. Es Lies alles immer weiter nach, das Kuscheln abends, die Zärtlichkeiten austauschen. Wir legen uns abends nur ins Bett und sagen uns gute Nacht, drehen uns rum und Schlafen. Ich habe lange versucht diese Situation zu ändern in dem ich versucht habe mich an sie zu kuscheln. Mittlerweile habe ich aber aufgegeben. In Sachen Sex, das vorher auch immer Super lief, läuft Mittlerweile so gut wie nichts mehr. Es kommt alle drei bis vier Wochen mal zu einem zusammen kommen. Ich habe Sie darauf schon öfter angesprochen, Sie blockt aber dann immer ab. Abends und eventuell auch am nächsten Tag kommt es dann zum Sex, wo es mir aber nicht drum geht, aber weiter läuft dann nichts mehr, und dann ist wieder wochenlang ruhe. Bis es wieder mal zu dem Thema kommt.
Ich weis mittlerweile nicht mehr was ich machen soll.
Das schlimme ist, ich beginne darüber nach zudenken mit einer anderen Frau Zärtlichkeiten auszutauschen. In ihrer Beziehung sieht es nicht viel anders aus als in meiner und wir sind zufällig auf das Thema gekommen. Jetzt haben wir schon darüber geredet was uns den Fehlt und was wir uns wünschen. Ich denke daran das Sie mir eventuell die Zärtlichkeiten geben kann die ich von meiner Frau nicht bekomme. Ich möchte nicht mir ihr schlafen, nur Zärtlichkeiten austauschen. Was soll ich tun? Ich sehe mich nach Zärtlichkeit.
Vielleicht können Sie mir weiter Helfen, möchte mich für ihre Antwort schon bedanken.

Anwort von Diarra

Hallo!

Erstmal möchte ich dir sagen, dass das austauchen von Zärtlichkeiten genauso zum Fremdgehen dazu gehört!

Wir alle vergessen viel zu leicht, was unsere Beziehungen einmal gestiftet hat. In der Phase der Verliebtheit regeln sich viele Angelegenheiten 'wie von alleine'. Gleichzeitig suggeriert uns der Mythos der Liebe, es würde immer so weiter gehen: 'Wenn man sich nur liebt, ist das unproblematische Zusammenleben eine Selbstverständlichkeit'. Bedauerlicherweise entspricht dies nicht den Tatsachen. Nach der ersten Phase der Verliebtheit treten wieder Alltagsdinge in den Vordergrund. Vieles läuft eben nicht mehr selbstverständlich, sondern muss verhandelt, abgestimmt und entschieden werden. Man konzentriert sich wieder auf seine eigenen Projekte und erwartet vom Partner, sich den eigenen Wünschen anzupassen. Zuwendung und Aufmerksamkeit für den anderen gehen zurück. Die Ausnahmesituation Verliebtheit wird durch Normalität ersetzt. Nur wenn die Partner begreifen, dass sie beide kontinuierlich zur Qualität der Beziehung beitragen müssen, und auch wissen, wie dies geht, kann die Beziehung langfristig Erfolg haben.

Die sexuelle Lustlosigkeit geht fast immer mit Aversionen gegen Sexualität einher. Diese treten besonders dann auf, wenn der eine Partner Sexualität wünscht, und äußern sich darin, dass der andere sich belästigt fühlt, Widerstand empfindet und sogar starken Widerwillen bis hin zum Ekel fühlt. Der Partner, der die Lustlosigkeit erlebt, versucht deshalb, den Geschlechtsverkehr meist zu vermeiden. Eine andere Form der sexuellen Lustlosigkeit kann aus der Angst resultieren, beim Geschlechtsverkehr zu versagen.

Mein Rat, versuche dich bitte nochmals mit deiner Frau hinzusetzen und mit ihr darüber zu sprechen.

Liebe Grüße Diarra