Problem von anonym - 25 Jahre

Brauche dringend einen Rat!!!!

Hallo,
ich habe schon seit längeren Zeit ein riesengroßes Problem und derzeit wird es irgendwie immer schlimmer weil ich kaum noch damit umgehen kann....
Ich habe zwei sehr gute Freunde die schon etwas älter sind als ich, sie sind mein Familienersatz und an sich verstehen wir uns wirklich sehr gut und passen auch aufeinander auf, vor allem sie auf mich da ich ja die jüngste bin...
vor drei Jahren haben wir zusammen eine Gaststätte aufgemacht und betreiben sie auch....natürlich haben wir sehr viel stress damit, der Laden bringt grad mal irgendetwas rein und wir stecken alles zurück nur damit der Laden endlich funktioniert....ich bin ständig im Geschäft, mach den ganzen Ablauf und Abends bin ich noch im Service tätig und es fällt mir immer schwerer zu arbeiten, ich fühle mich ausgebrannt und reiß mich schon seit wochen zusammen aber langsam geht mir die Kraft verloren....ich merke selber das sogar meine Gesundheit damit beeinträchtigt wird,ich habe alpträume, kann kaum schlafen, esse am tag wenn es hoch kommt eine Mahlzeit,fühle mich schlapp,meine Nerven liegen einfach blank und bei fast jeden Kleinigkeit gerate ich ins weinen....ich glaub ich bin grad am ende und ich weiß nicht wie ich den beiden das vermitteln kann....ich habe angst das sie mich, sobald ich ihnen mitteilen werde das ich aussteigen möchte, verstoßen und mich nicht mehr mögen werden....der Laden hab ich mit aufgebaut, es stecken drei Jahre harten Kampf, viele Tränen und Angstmomente aber jetzt bin ich einfach nur noch fertig....ich muss das geschäft verlassen weil ich sonst angst habe das es mir in kürzesten Zeit noch schlechter gehen wird,ich bin jung, ich möchte etwas aus meinem Leben machen aber hier habe ich das gefühl das mein Leben und ich selber auf der Spur bleiben...wie kann ich ihnen das vermitteln?
Ich habe angst das sie mir böse sein werden, das sie mich wie gesagt ausstoßen werde weil ich nicht mit ihnen das alles durchstehen konnte aber ich selber schaffe es leider nicht mehr....
könntet ihr mir bitte dazu einen Rat geben oder eine Hilfestellung, irgendetwas womit ich beginnen kann? BITTE!!!
vielen Dank für eure bemühung

Dana Anwort von Dana

Liebe Unbekannte,

im Prinzip machst du vom Bauch weg alles richtig. Du merkst, dass du nicht mehr kannst und willst dich schützen, bzw suchst nach einem Ausweg. Viele können das nicht und ertrinken irgendwann fast im Sumpf. Somit beglückwünsche ich dich erstmal zu deinem guten Selbstschutz.

Sicher, für deine beiden Freunde wird das nicht einfach. Ihr seid ein Trio und macht das schon eine Weile zusammen, aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. So, wie du mir hier geschildert hast, wie es in dir aussieht, musst du es auch deinen beiden Freunden erklären. Sage ihnen, wie es ist: "Wenn ich überleben will, muss ich da raus." Denn genau das ist es. Du beschreibst es doch gut: Dein Leben bleibt auf der Strecke.

Natürlich wirst du auf Panik stoßen, auf Unverständnis und auf Groll. Das werden die ersten Reaktionen sein, wenn du ihnen die Nachricht gibst, dass du aufhören musst. Aber das schafft ihr. Du musst dann geduldig mit ihnen sein, ihnen genau erklären, dass es nichts mit ihnen zu tun hat, dass du aber Angst hast, irgendwann so ausgelaugt zu sein, dass nur noch die Psychatrie übrig bleibt. Geh den Weg, der für dich klar erscheint. Schütze dich, schau dich um, was deine Zukunft für dich bringen soll.

Wenn sie deine Freunde sind, werden sie nach dem ersten Schrecken und der ersten Angst das Gespräch mit dir suchen und auch finden. Ganz wichtig: die persönliche Ebene muss außen vor bleiben. Es geht um dich und um deinen Kampf, deine Ängste und deine Probleme. Es geht nicht darum, dass du mit ihnen nicht mehr arbeiten willst, dass du sie im Stich lassen möchtest. Das muss klar gesagt werden. Es kann ja nicht angehen, dass du aus Angst, die beiden im Stich zu lassen, dich täglich weiter herunter wirtschaftest, bis von dir nichts mehr übrig ist.

Du hast es rechtzeitig erkannt und willst etwas dagegen unternehmen. Dann tu das.

Die Frage ist auch, wie radikal das sein muss, ob du vielleicht halbtags oder zwei Tage die Woche noch arbeiten könntest oder ob du komplett aussteigen möchtest. Das solltest du vorher für dich genau abstecken.

Auf jeden Fall ist es wichtig und nötig, dass du das tust, was für dich das Beste ist. Mit Aufopferung ist keinem gedient.

Ich wünsche dir den Mut und die richtigen Worte, das durchzuziehen.

Liebe Grüße,

Dana