Problem von Nancy - 14 Jahre

Macht alles noch einen sinn?

Heej liebes team..
Ich weiß einfach nicht weiter.. in der schule werd ich fast gemobbt zuhause gibts meistens ärger und viele freunde hab ich nicht .. Ich ritz mich schon seit ich 13 bin immer wenn ich ein problem hab greif ich zur klinge. Ich denk auch oft an selbstmord weil ich denn sinn des lebens nicht versteh. Doch immer wenn ich daran denke kommen mir zweifel weil ich kann meine mutter ja nicht alleine lassen. Oft denk ich nach was wäre wenn sie jetzt stirbt? Sie ist meine einzigste meinen vater hasse ich und meine schwester auch. Ich hab einfach angst wenn sie jetzt gehn würde. ich weiß einfach nicht weiter nachts lieg ich in meinem bett und fang einfach an zu weinen.. Was soll ich bloss machen..Macht das alles noch sinn oder sollte ich lieber gehn... ich find mich hässlich und dick bin 1,63 m groß und wieg53 kg ich will amliebsten so schlank wie models sein!

Janine Wochnik Anwort von Janine Wochnik

Humor zum Erwachsen werden


Ich bin noch Fahranfänger, das kann ich nicht bestreiten. Die ersten 25.000 km bin ich mittlerweile selbst gefahren. Wir sind nicht mehr minderjährig!
Bumas Mutter hat uns mit 7 Leuten im Auto, also völlig überladen, nach Druchhorn gebracht. Sie hat im Dezember, im Jahr vorher, einen Unfall gehabt. Aber sie fährt jetzt doch schon wieder mit dem Auto. Was hätte mir schon alles passiert sein sollen, ein paar Kleinigkeiten sind mir ja auch passiert, aber nichts Ernstes und auch nicht bei hohen Geschwindigkeiten.
Bin ich so eine Zumutung für Buma?
Dürfte ich eurer Meinung nach kein Führerschein haben?
Wir sind am Freitag mal eben bei MC's gewesen und ich bin an diesem Abend bestimmt 100 km gefahren. Was ist denn wenn ich von der Arbeit komme, 50km fahre und dann mit Buma nach MC's fahre und wenn wir dann noch was einkaufen fahren? Dann bin ich auch mal eben 150 km gefahren.
Bis zu Daniela sind es 180km.
Buma ist 18, gesetzlich volljährig. Ich weiß auch, dass man dann noch nicht erwachsen ist, die volle Reife hat. Aber in dem Alter ist man halt verrückt, manchmal holt man das später nicht nach. Das weiß ich aus eigener Vergangenheit. Was wäre denn wenn z.B. ich, Buma und Lücki an einem Wochenende abends/nachts in den Puff, ein Kasino oder über Nacht mal eben zu 'nem Konzert fahren (so 300 bis 500km) und Buma sagte, er pennt bei mir und nicht von dem erzählt, was wir wirklich gemacht haben...
Wer nichts macht kann auch nichts verkehrt machen. Wir können auch alle das Wochenende zu Hause bleiben uns ins Bett legen und schlafen. Dann würden die Eltern doch noch ankommen und sagen habt ihr euch auch richtig zugedeckt, friert ihr nicht? So etwas sagen Omas aber Eltern sollten ein bisschen realistischer sein.
Mit einem rausschmeißen zu drohen oder es in die Tat umzusetzen, das zeigt, dass Eltern nicht mit ihrem Kind klar kommen. Wie kommt es denn bei Anderen, Verwandten, Freunden rüber, wenn der eigene Sohn raus geschmissen wird. Wenn die Eltern bedenken bei allem haben, die sie auch äußern, so dass das Kind darüber nachdenkt und selbst merkt, welchen Weg es nehmen sollte. Erfahrungen kann man einer jungen Person nicht abnehmen, erst wenn man etwas selbst erlebt hat, ob es richtig war oder falsch.
Wie soll man Erfahrungen machen, wenn man es nicht von zu Hause darf.
Dürfen wir jungen Erwachsen nie etwas? Das hört sich von den Eltern so an, wie du kannst nichts, du wirst nichts können und es kann aus euch sowieso nichts werden!
Ich habe 3 ½ Jahre allein in der Ferne gewohnt. Ich wurde von vielen Seiten unterstützt, wenn ich Probleme hatte, sonst hab ich es allein hin bekommen und konnte ohne Probleme wieder zu Hause einziehen.

Die zwei Seiten der Medaille

Sicht eines Jugendlichen.

Wir möchten gerne weiter weg fahren. Ich der Fahrer haben noch nicht lange den Führerschein, aber haben Spaß am Fahren. Außerdem wenn man schon den Lappen in der Tasche hat, dann will man das auch nutzen. Man möchte weiter weg fahren, eben auch mal Strecken hinter sich lassen, die man sonst immer nur müheselig mit dem Bus oder der Bahn erreicht hat.
Wir freuen uns, keine Zeitvorgaben, kein Warten auf Bus/Bahn, nicht stehen müssen, keine Verspätungen oder ewige Wartezeiten. Einfach nur zusammen los düsen. Essen, Trinken, eben bei Mc's und neben bei schön laut Mucke hören oder auch quatschen. Was das Herz begehrt.
Doch wie immer wird die Freude gebremst, von wem? Na klar von den Eltern.

Die Mutter meines Freundes findet es zu gefährlich. Eine zu weite Strecke für einen Fahranfänger. Toll. Warum?
Wenn man nichts sagt und einfach macht, da und dort hin fährt kommen auch mal schnell an die 200 KM zusammen. Da wird kein Wort gesagt. Weil man ja nichts weiß, oder die Strecke nicht an einem Stück ist egal.
Doch wie soll man Erfahrungen sammeln, wenn man nicht fahren darf? Wie soll man denn gut Fahren lernen, wenn man immer nur kurze Strecken fährt?
Ist es nicht besser einfach drauf los, dabei natürlich vorsichtig zu fahren. Schließlich bedeutet mir mein/unser Leben ja auch etwas. Es ist ja nicht so das wir suizid gefährdet wären.
Aber dennoch nein. Klar. Eltern müssen natürlich an das Horror Szenario schlecht hin denken und das nur, weil sie selbst als Fahranfänger Mist gebaut haben.
Na klar Muttern darf mal eben mit 7 Leuten in einem 5 Sitzer fahren. Kein Ding. "ICH hab ja Erfahrung." Muttern darf auch nach dem vierten Bier fahren, kein Ding "ICH kann die Gefahr einschätzen." Muttern darf bei Schnee und Glatteis mit 90 über die Landstraße fahren, kein Ding. "ICH kenne mein Auto und weiß wie ich reagieren muss."

Doch bei all diesen hübschen Argumenten lässt sie dies außer Acht:
12 Strafzettel wegen falsch Parken in 5 Jahren.
9 Bußgeldbescheide wegen zu schnellen Fahrens, innerhalb von 5 Jahren.
3 Beulen, gefühlte 30 Kratzer und eine halbe Stoßstange, auch in 5 Jahren.
3 Große Unfälle, einer Totalschaden (ohne große Personenschäden), zwei Unfälle wo nur der Abschleppdienst und Werkstatt den Wagen und Muttern noch retten konnten, in 15 Jahren.
2-Mal Führerschein Entzug und knappe 3000Euro Bußgelder, innerhalb von 15 Jahren.
Das ganze bei ca. 400.000 gefahrenen Kilometern.
Dazu kommen noch unzählige Vorfahrtsmissachtungen, Geschwindigkeitsüberschreitungen, zu viel Personen im Wagen, kein Anschnallen, Blinker vergessen, Stopschild überfahren, rote Ampeln, usw. die einfach nur nicht Protokolliert und bestraft wurden.

Liebe Nancy,

die Frage die du dir stellst, ist die Frage die du durch das Leben selbst beantwortet bekommst. Die Frage nach dem Sinn des Lebens.
Das ist die Frage aller Fragen und bis jetzt hat niemand eine Antwort darauf.
Aber wie soll man auch eine darauf bekommen?
Zum einen ist jeder Mensch einzigartig und deshalb wird es wohl auch bei jedem Menschen ein ganz individueller Sinn sein. Doch vielleicht bekommst du auch erst eine Antwort, wenn dein Leben auf natürliche Weise endet.

Es ist traurig, dass du dich in deinem Leben so unwohl fühlst, dass du es nicht mehr willst.
Doch da du dich an uns gewendet hast, hast du ja noch nicht aufgegeben und das ist toll.
Du MUSST weiter Leben, du darfst nicht einfach dein Leben beenden.
Was hätte das für einen Sinn?
Du weißt nicht, was danach kommt und du weißt auch nicht, was in deinem Leben noch so kommt.

Das Leben ist es wert es zu leben.

Du wirst immer gute und schlechte Zeiten haben, es wird auch immer Momente geben, in denen du nicht weiter weißt und am liebsten alles hinwerfen möchtest. Aber wenn du genau dann weiter machst, wird es besser.
Ich verspreche dir, dass wenn du kämpfst und alles gibst, es bald besser wird.

Das man mit seiner Familie nicht gut klar kommt, dass ist relativ normal, dass geht vielen Menschen so.
Warum ist es denn bei dir so? Warum genau hasst du deine Schwestern und deinen Vater?
Versuche doch mal heraus zu finden, was so schlimm ist. Und frage dich mal, wie es wäre, wenn sie wirklich nicht mehr da wären.
Ich selbst habe auch zwei Schwestern und natürlich auch einen Vater. Meine Kindheit war wirklich nicht berauschend. Aber ich bin trotzdem froh, dass sie da waren und zum Teil noch sind.
Ich kann mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen. Sicher gibt es immer noch Streit. Dennoch ist es meine Familie. Und das ist das WICHTIGSTE im Leben.
Egal was passiert oder nicht, deine Familie ist immer da.

Freunde kommen und gehen, Partner kommen und gehen, Besitz kommt und geht. All das ist vergänglich, aber die Familie bleibt.
Meinst du nicht, dass es auch schöne Momente mit ihnen gab und gibt?

Du schreibst, dass du deine Mutter liebst, was toll ist. Warum vertraust du dich ihr nicht an?
Deine Mama wird ganz sicher für dich da sein und versuchen dir zu helfen.
Was du da tust, mit dem Ritzen. Das ist nicht gut, sicher ist es schwer damit aufzuhören, aber dennoch solltest du es nach Kräften versuchen.
Denn auch wenn es in dem Moment gut tut, es bringt dich auf Dauer kein Stück weiter. Im Gegenteil, es wirft dich nach hinten. Du unterdrückst einen Schmerz mit dem anderen, aber das hilft nicht. Denn deine Probleme bleiben weiter bestehen.
Hinter her hast du unschöne Narben, für die du dich irgendwann schämst (wenn du es nicht jetzt schon tust).

Versuche mit deiner Mama zu sprechen und hole dir Hilfe. Vielleicht solltest du darüber nachdenken zu einem Psychologen zu gehen. Dieser spricht mit dir über deine Probleme und kann dir in vielen Punkten ganz bestimmt helfen.
Das hat übrigens nichts damit zu tun, dass du verrückt bist.
Sehr, sehr viele Menschen gehen dorthin. Es kann wirklich sehr befreiend sein.
Denke einfach mal darüber nach.

Ansonsten kann ich dir nur raten, suche dir jemanden zum reden. Z.B. den Vertrauenslehrer an deiner Schule, oder melde dich hier:

Kinder- und Jugendtelefon
Telefon 0800 111 03 33
Internet: www.kinderundjugendtelefon.de
E-Mail: info@kinderundjugendtelefon.de

Nun noch zu deinem Problem, dass du aussehen möchtest wie ein Model.
Tja, das möchte viele gerne.
Aber jetzt frage ich wieder: Warum?
Zum einen sehen Models nie so aus, wie auf einem Cover oder auf dem Laufsteg.
Was meinst du wie viel Schminke die drauf haben und wie oft die Hungern, nur damit sie in ein Kostüm reinpassen, was niemand von uns auf der Straße tragen könnte. (Selbst mit Modellmaßen nicht). Außerdem werden die Models mit einem Bildbearbeitungsprogramm bearbeitet, bis sie ganz anders aussehen. Mit so einem Programm kann man eine 200KG Frau in ein Topmodel verwandeln, ohne großen Aufwand;-)
Zum anderen, ist es doch viel schöner, wenn jeder anders ist, oder? Stell dir mal vor, wir wären alle schlank und sehen so aus wie die Models. Das wäre doch grausam. Dann würde es doch keine Vielfalt mehr geben.
So ist es doch schön, jeder hat seine Eigenheiten, eine kürzere Nase, längere/kürzere Haare, dickere oder dünnere Beine, hellere/dunklere Haut, spitzeres/runderes Kinn, genau das macht dich doch aus. Dass du so aussiehst wie du es tust.

Als letztes kann ich dir nur ans Herz legen, daran zu denken, dass die inneren Werte immer noch am meisten zählen.
Was bringt es einem wie ein Model auszusehen und dumm wie Stroh zu sein, oder keinen Humor zu haben, oder unehrlich/untreu zu sein, oder arrogant?
Alles was dich ausmacht ist toll, weil es einzigartig ist und weil es das nur bei dir, in der Form, gibt.
Versuche dich so zu akzeptieren wie du bist.

Möchtest du gerne abnehmen, dann treibe Sport und versuche dich vernünftig zu ernähren.
Aber mache keine Null-Diäten, Fasten, oder nimm irgendwelche Schlankheitspillen. All das wird es eher schlimmer als besser machen.

Ich rate dir dennoch, versuche so zufrieden zu werden, wie du bist. Wenn ich deine Maße bedenke, dann wäre ich froh sie zu haben;-)
Also ich denke, dass du ganz bestimmt eine tolle Figur hast und das du nichts ändern brauchst.

Als letztes noch eines:
Es gibt Menschen, die dich über alles lieben. Mehr als ihr eigenes Leben und sie sind für dich da. Nutze es. Gib nicht auf. Das Leben kann unheimlich schön sein und wie gesagt es ist es wert, es zu ende zu leben!!!

Alles, alles Gute. Viel Glück und Erfolg, bei allem was dir noch bevor steht.

Liebe Grüße Janine