Problem von anonym - 24 Jahre

Hass auf Kind

Hallo,

es tut mir recht leid aber ich habe beim Archiv nachgesehen aber keine zu meinem Problem passenden Thema gefunden.

Es geht um folgendes... Ich habe mit 21 geheiratet und ein Jahr später habe ich einen SOhn bekommen, die ich persönl. nicht haben wollte, meine Frau hatte mich ständig gedrängt sie wolle doich unbedingt einen Kind haben. In der Zeit hatte ich auch als Kurierfahrer gearbeitet also insg. 3 Jahre nur in der Nachtschicht gearbeitet und wenn ich nach Hause kam schlief meine Frau einfach weiter die Wohnung war nich sauber und es gab kein Essen usw. Das hatte mich auch genervt naja und dann als das Kind kam, habe ich 1 Woche Urlaub bekommen, meiner Frau ging´s schlecht und das Kind weinte und weinte immer in der Nacht und ich musste auf das Kind aufpassen und es füttern. Irgendwie denke ich das meine Frau das Kind wollte nur damit sie nicht Arbeiten sollte, da wir auch finanz. Probleme hatten und ich sehr wenig Lohn erhalten hatte. Seitdem sind bis jezt anderhalb Jahre vergangen und ich habe immer noch Hass gegen meinen SOhn manchmal will ich es schlagen, was es auch schon einige male dazu gekommen ist, es gab auch einige Tage wo ich das Kind erwürgen wollte. Ich habe einfach Angst das ich das Kind eventuell noch umbringen könnte deshalb schicke ich meine Frau und das Kind immer wieder zu meinem Schwiegereltern, damit ich meine Ruhe habe und ich das Kind nicht sehen muss. Ich möchte Anonym bleiben da ich einfach Angst habe ins Knast zu kommen oder dass das Kind in andere Familien untergebracht wird.

Bitte schreibt mir...

mfg

Dana Anwort von Dana

Lieber Unbekannter.

Es ist gut und hilfreich, dass du 1. zu dir so schonungslos ehrlich bist und zugibst, hier ein echtes Problem zu haben und du 2. um Hilfe suchst. Ich denke, dir kann schon geholfen werden.

Dein Hass auf deinen Sohn kommt wahrscheinlich aus einer sehr großen Überforderung. Du hast sehr jung geheiratet, bist sehr jung schon Vater geworden, warst eigentlich noch gar nicht bereit dazu, hast einen Job, der dich fordert und nicht viel Geld einbringt und fühlst dich einfach von allem überrollt. Diese Überforderung und die Tatsache, dass du eigentlich aus dieser Situation heraus möchtest und nicht kannst, entwickelt diese Aggression, die du manchmal fühlst.

Wichtig ist es jetzt, dass du schnell handelst, denn dein Sohn soll auf KEINEN Fall der Leidtragende sein. Ihr habt ihn, ihr seid seine Eltern und du darfst auf keinen Fall je wieder Gewalt anwenden. Das hat der Kleine nicht verdient, er kann doch für gar nichts etwas. Ihr habt ihn gemacht...und nun soll er dafür bestraft werden, weil du frustriert bist und weil nichts so läuft, wie du es dir vorstellst? Du wirst mit mir übereinstimmen, dass das nicht geht und tust ja im Prinzip momentan genau das Richtige: du schaffst räumliche Distanz zwischen deine Frau, das Kind und dich.

So, wie es aussieht, bist du für die Ehemann- und Vaterrolle noch nicht bereit. Das ist natürlich schwierig, da du beides bist, aber ich denke, da müsstet ihr ansetzen. Ich sehe zwei Wege:

1. du trennst dich, nimmst eine eigene Wohnung, behältst aber die Verantwortung für dein Kind und versorgst deine Frau mit, auch wenn ihr nicht zusammen wohnt. Da ich annehme, dass du türkischer Herkunft bist, ist dies natürlich sehr schwierig, da deine Kultur da ja recht klare Vorstellungen und Regeln hat. Außerdem ist es finanziell schwierig, dennoch wäre es eine Lösung, damit du wieder klar durchatmen kannst. Vielleicht kann ja später wieder aufeinander zu gearbeitet werden.

2. du fragst beim Jugendamt nach einem Familienberater. Familienberater sind geschulte Menschen, die aktiv in eine Familie kommen und bei den Problemen anpacken. zB würdest du lernen, mit deinen Aggressionen umzugehen, man würde schauen, wo euch zu helfen ist und was man alles machen könnte. Somit wärst du nicht mehr alleine, du könntest mal ehrlich sagen, was Sache ist und dass sich etwas ändern muss. Das Jugendamt ist da durchaus in der Lage zu helfen - und die nehmen auch nicht gleich das Kind weg, allerdings kontrollieren sie und helfen. Und das ist in deiner Lage ja wirklich zu empfehlen! Anscheinend schaffst du es nicht alleine, merkst das selbst und bittest um Hilfe. Dann hole dir die Hilfe da, wo sie möglich ist. Lass es nicht erst dazu kommen, dass dein kleines Kind irgendwann eine Verletzung durch dich erleidet, die es sein Leben lang nicht vergisst.

Das Jugendamt in deiner Stadt findest du über Google oder über das Telefonbuch.

Ich empfehle dir auf jeden Fall die Möglichkeit Nummer 2. Du hast eine Frau und ein Kind. Das sind zwei sehr schöne Geschenke, die man in seinem Leben erhält, solange man sie auch genießen kann. Lerne das wieder. Lerne deinen Sohn zu lieben, er ist dein Fleisch und Blut. Lass dir dabei helfen. Da wird keiner auf dich herab schauen. Überforderte Eltern gibt es sehr viele - und viele holen sich keine Hilfe...und plötzlich ist das Kind tot und das Paar im Gefängnis...von daher geh den Weg weiter, hol dir Hilfe und lass dir helfen.

Ich wünsche dir viel Erfolg und einen guten Weg mit deiner Frau und deinem Kind.

Alles Liebe,

Dana