private Probleme mit Ausbilderin!
Hallo liebes Kummerkasten-Team,
das ich euch schreibe seh ich so langsam echt als letzten Ausweg! Meine Situation ist so verfahren das es unglaublich ist! Ich weiss auch nicht genau ob es in diese Sparte passt. Es ist eine Mischung zwischen Problem bei der Ausbildung und Beziehungsproblem. Also fang ich mal an:
Ich bin seit etwas über 2 Jahren mit meinem Freund zusammen. Das lief anfangs auch gut, aber mittlerweile habe ich festgestellt das es doch nicht mehr so toll und rosarot ist. Jedenfalls fragte er mich am Anfang der Beziehung ob ich nicht Lust auf eine kaufmänn. Ausbildung hätte bei seiner Patentante. Die Firma bei der sie als Ausbilderin arbeitet suchte zu dieser Zeit einen Azubi und sie wollte niemanden einstellen den sie nicht persönl. kennt. Ich war zu dieser Zeit gerade fertig mit meiner FH-Reife und gab ihr meine Bewerbungsunterlagen. Ich bekam eine Zusage, unterzeichnete den Vertrag, und alles schien wunderbar zu sein.
Als ich die Ausbildung dann antrat war es auch wirklich super! Doch nach und nach fiel mir auf das sie mich ziemlich viel über privates fragt. (Wir sind nur zu zweit im Büro) und das Verhältnis zwischen ihr und der Mutter meines Freundes ist anscheinend so innig das sie jedentag telefonieren. Und scheinbar haben sie so gut wie nichts über das sie reden können wie über mich! Anfangs störte mich das noch nicht. Aber ich geb mal ein Bsp. dazu: Es ist Mittwochabend. Ich beschliesse ins Schwimmbad mit einer Freundin zu gehen. Schreibe mit meinem Freund ein paar SMSen er fragt mich was ich mache, ich sage es ihm. Und am nächsten Tag im Büro sagt meine Ausbilderin:"na wie wars gestern im schwimmbad?" Also ich werde ständig überwacht und kontrolliert. Auch wenn es harmlose Dinge sind, stört mich das immens. Es ist auch so das dieses Netzwerk andersrum auch wunderbar funktioniert. Wenn ich Freitags um 12 gehen darf dann weiss das mein Freund spätestens um 1 (ohne das ich ihm es mitgeteilt habe) Ich finde das so krank!!!
Das belastet unsere Beziehung ungemein. Und da wir ohnehin schon Differenzen haben wird das dadurch sicher nicht besser. Vor ca. 2 Monaten fand meine Ausbilderin eine E-Mail von einem Kollegen in der ziemlich schlüprfige Dinge standen! So das man meinen könnte wir hätte eine Affaire! Dies war aber nur ein dummer Spass von diesem Kollegen. Wir habend das aufgeklärt aber seitdem traut mir meine Ausbilderin keinen cm mehr und meint mich noch mehr überwachen zu müssen als sie es eh schon tut. Aus jeder Kleinigkeit versucht sie mir einen Strick zu drehen. Obwohl sie ganz normal mit mir umgeht. Sie zieht hinter meinem Rücken über mich her. Und ist einfach sowas von verlogen und falsch. Ich weiss nicht mehr was ich tun soll. Dieses Jahr war ich noch kein einziges mal bei meinem Freund zuhause, weil ich einfach keine Lust mehr auf dieses dämliche Gerede habe!
Heute habe ich mich krank gemeldet weil ich Bronchitis habe, und habe nun einen Krankenschein für die ganze Woche. Ein Kollege schrieb mir heute morgen eine SMS das sie sich sehr darüber aufgeregt hat. Obwohl ich noch nicht oft krank war! Und sie (als Ausbilderin) liess mich insg. 7 Wochen wegen irgendwelchen Lapalien (Migräne, Regelschmerzen) allein! Und das nur im 1. Lehrjahr!
Ich weiss nicht mehr was ich tun soll! Ich habe absolut keine Lust mehr mit dieser Person zusammen zu arbeiten. Habe mich sogar schon bei der HK informiert. Die konnten mir aber nur Vorschläge machen, die nicht in frage kommen.. weil ich dann umziehen müsste! Und abbrechen möchte ich auch nicht wenn ich schon fast die Hälfte geschafft habe! Meine Situation ist echt aussichtlos.. ich weiss nicht mehr weiter! Ich bitte um Ratschläge!
Lary
Anwort von Christian
Hallo Lary,
ich finde deinen Entschluss die Ausbildung vor Ort zu beenden mutig und hoffe auch, dass sich das Verhältnis zu deiner Ausbilderin aber natürlich auch zu deinem Freund gebessert hat. Die Rubrik für dein Problem hast du richtig gewählt, oft vermischen sich private und berufliche Anliegen. Das liegt auch daran, dass Arbeitszeit Lebenszeit ist und wir in dem Moment wo wir das Firmengelände betreten nicht aufhören Mensch zu sein, wir geben uns zwar professionell aber haben trotzdem Gefühle und Bedürfnisse. Man kann auch nie sauber Berufs- und Privatleben trennen, meistens bleibt dies bei einem Versuch, da Menschen mit Privatproblemen teils eine verschlechterte Arbeitsleistung abgeben und man im Privaten auch mal berufliche Probleme (mit Kollegen, mit dem Arbeitspensum) bespricht. In deinem Fall ist die Schnittmenge Beruf und Privat etwas größer in dem da deine Ausbilderin mit rein fällt und einen Informationsaustausch betreibt.
Mein Rat wäre in diesem Fall reden, reden und noch mehr reden! Ich denke nicht, dass du deine Ausbilderin irgendwie davon abhalten kannst zu reden, aber du kannst um ihr Verständnis für dich werben. Der Gedanke dabei ist, dass sich euer Verhältnis wieder entspannt. Das muss man allerdings sehr behutsam angehen und der falsche Weg ist es damit zu beginnen über deine Ausbilderin und der Mutter von deinem Freund zu reden, so nach dem Motto: „Schau dir die an, sie haben mich als Dauerthema weil sie kein eigenes Leben haben!“ Sondern viel mehr mit den Leuten zu reden (mit jemanden reden und über jemanden reden ist ein großer Unterschied). Nun weiß ich nicht richtig ob man daraus heraus lesen kann was ich meine… Es geht um gegenseitigen Respekt und auch um Verständnis, andere Leute gerade christlich angehauchte würden an die Nächstenliebe appellieren. Ich denke du kannst in diesem Fall wie ich der Verhältnisse sehe sehr direkt mit der Ausbilderin reden.
Ich würde in so einem Gespräch weiterhin daran festhalten, dass diese Mails ohne sich viel dabei zu denken geschrieben wurden. Ich denke das Vertrauen von deiner Ausbilderin kannst du nicht einfach zurück gewinnen, viel mehr wirst du es dir zurück erarbeiten müssen. Man könnte vereinfachend sagen: „Warum? Es geht sie doch nichts an!“ Aber sie hat es halt gelesen und einen gewissen Einfluss in dein Privatleben. Du sprichst dann wahrscheinlich mit einer älteren Frau die vielleicht auch noch aus einem Umfeld kommt wo es sexuell nicht so locker gehandhabt wurde, wo so was einfach versaut ist. Ein gegenseitiges Verständnis aufbauen könnte dann so sein: Man nimmt auf die Meinung von ihr Rücksicht wie es bei ihr war und der Standpunkt ist. Aber man sagt auch, dass heute durch die Medien alles lockerer in der Hinsicht ist und ein anderes Selbstverständnis ist. Schließlich aber mit dem Hinweis ,dass du kein einfaches Mädchen / Frau bist was jeder haben kann, sondern treu bist. Nun sagt der Mensch vieles daher oder schreibt es, aber was Menschen sagen und was Menschen tun, ist nicht immer dasselbe. Ein Zitat von Matthias Claudius: „Beurteile einen Menschen lieber nach seinen Handlungen als nach seinen Worten; denn viele handeln schlecht und sprechen vortrefflich.“ Einwurf: oder andersrum! Nun was in den Mails stattfand sind keine Taten und nicht zwangsläufig Tatsachen sondern NUR Worte.
Ich würde einfach mal sagen: Schlag sie mit ihren Waffen! Erzähl ihr doch offen was du am Tag so vor hast und erzähl ihr auch wie toll oder wie schlecht es war. Nun hätte es vermutlich zwei Vorteile du bist offener und versteckst dadurch weniger… Also dir schreibt gerade gewiss keine Kummerkasten-Tante sondern ein Typ und dieser ist so gemein, dass er sogar kleine „Überraschungen“ verraten würde, natürlich nicht als solche deklariert und wenn es dann der zu Überraschende schon vorher weiß, dann verliert es schnell an Reiz an Infos zu kommen. Aber natürlich erst wenn das Verhältnis wieder gut ist.
Noch einen kleinen Einwand möchte ich geben: Männer können ziemlich besitzergreifend sein und auch eifersüchtig wenn so was wie deine Mails ans Tageslicht kommen. Ich denke Frauen sollten sich darauf einstellen so wie sich Männer auch auf Frauen einstellen müssen. Also falls diese Mails wirklich die Runde machten, über Empathie lässt sich viel erreichen.
Alles Gute
Christian