Problem von anonym - 21 Jahre

Richtig schön widerlich

Hallo liebes Kk-Team,

das Leben fängt an, mir mächtig gegen den Strich zu gehen. Momentan bin ich so saumäßig wütend, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll.

Mein Problem ist, dass es einfach viel zu viele Dinge gibt, die mich ankotzen. Mein ganzes Leben war bisher eine Mauer aus Misserfolgen. Es ekelt mich schon richtig an, wenn ein neuer Misserfolg dazu kommt.

Ich hab so ne sau Wut, dass jetzt gerade eine richtige Barriere in meinem Kopf ist und ich nicht weiß was ich schreiben/womit ich anfangen soll. Mir gehts widerlich, ich hab so ne sau Wut dass meine Hände zittern und ich jetzt um 2 Uhr nachts hier sitze und das hier schreibe.

Mein Problem ist, dass in meinem Leben von anderen alles immer nur schlecht geredet wird.

Vor meinem 20. Geburtstag hatte ich nie etwas, worüber ich mich freuen konnte im Leben. Ich war immer ein sozialer Außenseiter, hatte auch schlechte Schulnoten. Ich bin und war immer ein sehr schüchterner Mensch und mein Zivildienst war die Hölle. Zuerst hat mein Dienst mit behinderten Menschen wegen der Schüchternheit nicht geklappt. Dann wurde ich versetzt zu einer Chefin, die mir jeden Tag dumme Sprüche gegeben hat. Mein Abitur hab ich mit Ach und Krach bestandn, wegen meiner Faulheit. Mir hat im Leben immer eine sinnvolle Beschäftigung gefehlt.

Das wollte ich natürlich ändern. Jetzt zu Studienbeginn hatte ich angefangen, mich aufzurappeln. Ich wollte nur zwei Dinge über die Bühne bringen: Mein Studium und ich wollte eine sinnvolle Beschäftigung im Leben haben. Deshalb hab ich mich entschieden, bei Greenpeace mitzumachen. Bis jetzt klappt das bei Greenpeace auch.

Doch was mich so aufregt: zu Studienbeginn war meine schlechte Angewohnheit, die Faulheit, verflogen. Ich hab mich gewundert, warum das so super geklappt hat mit dem Lernen. Zu Studienbeginn hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass es doch aufwärts gehen kann.

Doch mittlerweile bin ich sogar noch weiter unten als vorher. Einen nicht unwesentlichen Beitrag dazu tun meine Eltern. Meinem Vater muss wohl irgendwie aufgefallen sein, dass ich jetzt mehr tu. Und jetzt darf ich mir jedes Mal, wenn ich in die Bibliothek lernen fahre, dumme Sprüche anhören ("du bist doch bekloppt", "du lernst zu viel") und muss dumme Fragen beantworten. Jedes mal wenn ich raus gehe werde ich gefragt wo es hingehen soll.

Ich will im ersten Semester jettz nur diese eine Klausur gut schreiben. Der Rest ist mir egal. Doch das Verhalten meines Vaters ekelt mich an. Reden ? Fehlanzeige, denn an meinem Vater redet man vorbei. Er ist ein Dickkopf. Mischt sich in mein Leben ein, obwohl er sich da besser raushalten sollte. Ausziehen ? Geht nicht, wie soll das denn mit angemessenem aufwand gehen, wenn die eltern sich querstellen. Also werde ich wohl damit leben müssen, dass mein vater sich sorgen macht, wenn ich an einem tag mal 8 stunden nicht zu hause bin (überbehütung), mich jedes mal rechtfertigen muss, wenn ich versuchek, die antrainierte faulheit zu überwinden. Und so wird das nix werden.

Ich bin grad innerlich richtig am kochen, hab eine riesen wut in mir drin, ich weiß gar nicht wie ich das alles zum Ausdruck bringen soll was ich fühle und denke. Meine Gedanken und negativen Visionen schäumen förmlich über. Da ist nichts Positives, woran ich mich festhalten kann.

Ich weiß gar nicht wie ich jetzt weiter schreiben soll, bin absolut verzweifelt. Aber ich versuche es jetzt mal: die nächste Sache ist das mit Greenpeace. Ich gebe mir wirklich mühe. Das wäre das ERSTE(!) mal in meinem Leben, wo mal etwas klappt. Ein Kollege von mir hängt momentan nur zu Hause rum und macht GAR NICHTS. Und von ihm darf ich mir jetzt dumme Sprüche anhören à la dass das was ich bei 'Greenpeace mache einen Scheißdreck wert wäre und nichts bringen würde. Ich fühle mich so richtig widerlich, habe gar keine Lust mehr auf dieses dreckige dumme widerliche Leben. Weil sich nämlich alle misserfolge nur wiederholen und in eine abwärtsspirale gehen. Alles wird nur noch schlimmer. Immer schlimmer, nie wird mal etwas besser. Nie kann ich mich über etwas freuen. Ich konnte mich in den letzten 3 Jahren über rein gar nichts freuen. Ich kannnicht mehr. Es kotzt mich einfach nur an. Meine Wut ist gerade am Überschäumen, weil ich auch nicht verstehe, warum ich immer der Arsch sein muss. Meine anfangs überwundene Faulheit hat mein Vate rmit seinem Hagel an Kommentaren schon wieder zu 80 % manifestiert. Eifnach nichs klappt. Meine Erfolge sind wie eine Flamme in der Antarktis. Ich bin auf eis gelegt, alles fällt immer nur in sich zusammen. Ich hab einfach kein bock mehr auf dieses ganze dumme. Es reicht jetzt entgültig. Wenn dieser letzte Versuch, die Dinge mal auf die Reihe zu kriegen, nicht fehlgeschlagen hätte, würde ich vielleicht anders denken. Aber jetzt garantiert nicht mehr. Wenn man sich dafür rechtfertigen msus dass man für die uni lernt und sich dumme kommentare anhören muss dafür dass man sich für die umwelt einsetzen will (ich sage das jetzt bewusst so, weil ich mir auch gar nicht mehr vorstellenkann, dass irgendwas in meinem leben klappt, daher das Wort "will"). Und diese dummen Kommentare immer zu hause sind auch nciht gut für mein selbstwertgefühl. 'Das ist eine Bevormundung der ganz oberen Klasse. Das ist echt schon extrem was bei mir zu Hause an Bevormundung und Kontrollierung auf mich einprasselt. Eigentlich wollte ich meine Schüchternheit mit Greenpeace ENDLICH ein Stück weit ablegen und auch was Sinnvolles machen. Doch alles verläuft im Sande, weil ich immer wieder runter gedrückt werde. Genauso bei meiner Arbeitsmoral.Was soll ich denn denken, wenn meine Eltern mir immer sagen lern nicht so viel. das kotzt mich so an. Wenn das leben wirklich so ist, dass man nix dran ändern kann, warum erhängen wir uns nciht einfach alle. Wenn die Ziele sowieso nicht erreichbar sind, warum sind wir überhaupt noch dahinter her ? Ich weiß es nciht mehr und bin der verzweiflung nahe. Am liebsten würde ich mir jetzt mit einem Messer durch den Körper schnitzen, ich bin kurz vor dem Explodieren. Vor allem weil mein 400 euro job mir keinen spaß macht. Wenn meine Klausur gut werden WÜRDE (die ich noch schreiben werde), hätte ich die Chance auf einen platz als praktikums betreuer. Doch mein Vater redet mir immer ein ich würde zu viel machen und sollte lieber mich "schonen". Doch ich weiß genau, dass er mich wieder auslachen wird, wenn dann die klausur schlecht wird. Ich bin so saumäßig am kochen, am liebsten würde ich kjetzt hier alles zerlegen.

Das ist jetzt gerade wirklich die Grenze des emotional Aushaltbaren für mich ich fühle mich als hätte ich keine sauerstoff und würde gleich ersticken, weil es anscheinend auch keine lösung für meine probleme gibt. Es gibt auch nix worauf ich stolz sein kann. Und meine eltern geben mir auch noch den rest. Von meinem Vater darf ich mir bzgl. greenpeace übrigens auch dumme kommentare anhören à la "Diese Grüne Bande".

Und ich bin mir 100 pro sicher, dass es: sowohl bei meinen eltern als auch bei meinem kollegen reine Missgunst ist. Mein Kollege ist missgünstig, weil er es mir nicht zugesteht. Mein Vater ist missgünstig, weil er angst hat, dass ich ihn "überholen" könnte.

Das ist einfach alles so widerlich. Ich wollte nur nach Lösungen suchen. Doch mein Vater hat die Gabe und den Willen, alle Lösungen zu vernichten. Ich bin echt außer mir vor wut gerade.

Das Komische ist auch, dass das ganze Theater mit meinem Vater und dem Satz "du tust zu viel" erst angefangen hat, als ich mein Problem mit der Faulheit angegangen bin. Das ist so widerlihc. Immer wenn ich irgend ein Problem angehen will, stellt der typ sich quer. Das ist einfach so widerlich. Ich finde für meine Gefühle momentan keine treffenden Worte und bin echt außer mir. Ich bin ratlos und weiß gar nicht was ich noch machen soll. Das Leben ist eine einzige Qual. Dazu kommt, dass mein Vater ein Kontrollfreak ist. Ich muss mich immer für jede Kleinigkeit rechtfertigen und das mit fast 22!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Als wär ich ein kleines Kind!!! Langsam geb ich Hopfen und Malz echt auf. Das gibt mir echt den Rest dieses ganze Theater.

Reden ?? Mit meinem Vater ??? Fehlanzeige. Glaubt mir, mit dem hab ich oft genug versucht zu reden. Man redet sowohl an meinem vater als auch an meiner Mutter VORBEI!!! wie soll ich diese probleme denn noch in den griff kriegen. Ich fühle mich wie ein Computer in einem Error zustand. Als würde ich gerade zwischen zwei Walzen eingequetscht werden. Es ist einfach ein total quälendes gefühl. Und ich glaube sogar, mein Vater hat sadistische Züge an sich und es ergötzt ihn, dass ich dieses gefühl der qual ertragen muss. UND DAS NUR WEIL DIESE BEIDEN DINGE DIE MIR JA SCHON REICHEN WÜRDEN JETZT DURCH MEIN UMFELD ZERSTÖRT WERDEN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Naja ihr werdet mir bei dieser Situation wohl auch nicht helfen können.

Trotzdem danke im Voraus

Dana Anwort von Dana

Lieber Unbekannter!

Als ich dein Problem gelesen habe, musste ich unwillkürlich lächeln.
Warum?
Weil es herzerfrischend ist, deine Wut zu sehen. Es ist Wahnsinn, wie du hier explodierst!
Und es ist SO GUT.

Du schreibst, wir könnten dir ja auch nicht helfen.
Ich glaube nicht, dass wir das müssen, denn mit diesem Ausbruch bist du auf dem richtigen Weg, dir selbst zu helfen. Ich werde dir nur noch ein paar Anregungen geben, die dich auf diesem Weg begleiten, den du dir selbst gewählt hast, den Rest kannst du alleine.

Du hast eine Sauwut, weil sich dir quasi alles in den Weg stellt, obwohl du Dinge tust, die du für sinnvoll erachtest, nämlich lernen und dich in der Freizeit mit etwas Gutem beschäftigen.

Meine Frage dazu: warum um alles in der Welt lässt du das zu?

Du lässt zu, dass die Außenwelt, andere Menschen, durch Kommentare bestimmen, wie es dir zu gehen hat und wie du zu leben hast. Entschuldigung, wer sind die denn? Du hast für dich selbst entdeckt, dass Lernen sich lohnt und dass du in einer guten Freizeitbeschäftigung aufgehst. Und das solltest du sehen und ab dann sollte dir eigentlich völlig wurscht sein, was andere dazu sagen. Du hast dein Leben im Griff, du beginnst, erfolgreich zu werden. Lass dir das von NIEMANDEM kaputt machen! Keiner hat das Recht, dir da reinzureden.

Ok, du bist schüchtern. Das sind viele. Das heißt aber noch lange nicht, dass du dich ins Boxhorn jagen lassen solltst, wenn jemand kommt, der vielleicht etwas lauter spricht als du. Jemand, der dich "übertrumpft", muss noch lange nicht Recht haben. Es ist DEIN Leben. Du lebst es und für dich passt es. Du selbst merkst, dass du mehr willst als ein fauler Sack sein, der nix auf die Reihe kriegt. Und wenn dein Umfeld darauf total blöd reagiert, ist das nicht dein Pech sondern das der Personen, die nicht blicken, dass du jetzt eigentlich viel besser drauf bist.

Schlimm genug, dass dein Vater das nicht merkt, das ist ein echtes Armutszeugnis für ihn. Reden hilft nicht? Dann lass es. Verschwende keine Energie drauf, dich zu rechtfertigen, ihm zu erklären, was los ist. Schüttele es ab. Lass dich nicht verunsichern und zeige nicht, dass es dich ärgert und fertig macht. Ich würde zB, wenn er mit sowas anfängt, immer wortlos aus dem Raum gehen. Immer. Lass dich gar nicht erst auf so einen Mist ein, der dich nur verunsichern soll, obwohl du alles richtig machst. Diese Überbehütung würde ich boykottieren, du bist schließlich über 20, da müssen deine Eltern nicht dauernd wissen, wo du hingehst.

Sie sind es scheinbar gewohnt, dich total unterbuttern zu können. Und in die Bibliothek zu gehen, ist ja nun wahrlich wirklich etwas, das GUT ist.

Lerne, denn du wirst es im Leben brauchen. Wenn man einen guten Job bekommt, weil die Noten stimmen, ist das was Wundervolles. Etwas aus eigener Kraft zu schaffen, ist toll! Und wenn dir Greenpeace liegt und du findest, dass sich da durchaus etwas bewegen lässt, dann mach da weiter! Lass dir nichts einreden!

Ich würde dir raten, einfach mal beim Jugendamt nachzufragen, welche Möglichkeiten dir offen sind, was Ausziehen angeht. Erkläre, dass das Eltern-Sohn-Verhältnis schwer ist, dass du in deinem Lernen behindert wirst und einfach nur möchtest, dass du für dich selbst leben kannst und lernen und arbeiten. Die Mitarbeiter vom Jugendamt haben genaue Kenntnis und können dir da weiter helfen. Vielleicht gibt es ja sogar eine Möglichkeit, von daheim auszuziehen.

Auf jeden Fall machst DU DEIN Ding. Total egal, was die anderen meinen, an dir rummeckern zu müssen. Sie zeigen damit nur, dass sie echt arm dran sind. Lass dich nicht manipulieren, lass dich nicht ärgern. Nutze deine Wut, um produktiv zu sein, nach vorne zu blicken und gepflegt auf blöde Kommentare zu sch.... Geh deinen Weg, denn er ist richtig. Lerne, sei fleißig, bring gute Ergebnisse - du hast erkannt, dass es momentan darauf auch ankommt. Faulheit kann man im späteren Leben auch nicht mehr brauchen, also verabschiede dich von ihr.

Und jeder, der dich daran hindern will oder doofe Sprüche ablässt...sorry, der hat es einfach nicht kapiert.

Ich wünsche dir in deinem Leben noch viel Erfolg. Mach so weiter!

Liebe Grüße,

Dana