Zu emotionale Bindung zu Schülern/inne
Hallo liebes Kummerkastenteam,
ich muss meinen "Kummer" einfach irgendwo mal loslassen, da ich nicht weiß, ob es übertrieben ist oder nicht.
Heute ging mein 2 monatiges Praktikum an einer Schule zu Ende ( ich studiere Lehramt). In diesen 2 Monaten ist mir die Klasse richtig ans Herz gewachsen und wenn ich jetzt daran denke, sie nicht mehr jeden Tag zu sehen, steigen mir schon die Tränen in die Augen.
Ich weiß nicht, ob ich da zu emotional reagiere, ich denke ja...schließlich ist es immer noch ein Schüler/Lehrer Verhältnis. Steigere ich mich da zu sehr rein?
Einige von den Schülern haben mich auch via Internet zu ihren Freunden hinzugefügt. Ist das unpassend, wenn ich mit Ihnen in Kontakt bleibe. Sie sind erst 12 und ich möchte nicht irgendeinen Anschein erwecken. Mir ist bewusst, dass das freundschaftliche Verhältnis zwischen Schüler und Lehrer ein heikles Thema ist. Da ich jedoch jetzt nicht mehr ihr "Lehrer" bin, finde ich es persönlich nicht schlimm, mit ihnen zu "chatten". Ich freue mich sogar immer, wenn sie mit mir reden möchten.
Steigere ich mich dort emotional zu sehr hinein?
Ich hoffe, ihr könnt mir einen Rat geben. Ich bin jedenfalls schon erleichtert, darüber gesprochen zu haben.
Anwort von Bernd
Hallo Tommy,
in einem scheinst Du mir emotional schon mal über das Ziel hinausgeschossen zu sein:
Nicht das "Lehrer-Schüler-Verhältnis", sondern das Leben an sich erwartet von Dir, dass Du wirst loslassen können!
Das wirst Du auch als Vater bei Deinen eigenen Kindern immer im Blick haben müssen:
Du lehrst die Kinder das Fliegen! Und Deine vornehmste Aufgabe wird immer sein, ihnen den Tritt zu verpassen, der sie zwingt, darauf zu vertrauen, dass sie auch wirklich fliegen können! Dass Du ein guter Lehrer warst! Wenn nicht, hast Du vorher etwas falsch gemacht?
Bei allen Chatts und sonstigen Kontakten, die Du zu ehemaligen Schülern hältst: das wird Dir Dein Psychologie-Semester vielleicht weisen !?
Du wirst Dich entscheiden müssen, ob Du Dich durch diese Kontakte selber "gebauchpinselt" fühlst, weil Dir Freundschaften angetragen werden!
Oder ob Du "selbstlos" den Schülern Hilfe sein willst!
Und bei der hoffentlich "selbstlosen Hilfe" weißt Du (bald), dass die nur möglich ist, wenn Du Dich mit Deinem ganzen Verstand für die Probleme Deiner Schützlinge einsetzt.
Das "Bauchgefühl" ist da vielleicht der Veranlasser!
Der Problemlöser sollte Dein Intellekt sein und bleiben!
Alles Liebe,
Bernd
P.S.: lies Dir bitte auch noch dieses Feedback durch!
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