Problem von Ben - 27 Jahre

Allgemeine lebensunzufriedenheit und "vorgeschriebenes" leben

hallo... eigentlich rede ich nicht so viel über meine probleme, meine sorgen und denkweisen... das habe ich früher oft getan und erlebt fast auschließlich immer wieder die gleiche reaktion. unverständinis, abwertung und intoleranz.

ich bin jetzt 26 und habe nichts in meinem leben ereicht. ich habe bisher auch nicht die typische laufbahn gelebt, die man "normalerweise" durchlebt. mir selber steine in den weg gelegt, durch umstände steine in den weg gelegt bekommen, auf dauer die motivation verloren und so einiges anderes.

da das hier ein gewaltiger roman werden wird, kürze ich einfach mal viele dinge

ich bin bei meinem großeltern groß geworden da eltern beide vollzeit tätig und ich kein schlüsselkind werden wollte. oma hat mich verwöhnt. sie fand das besser so, da sie bei meiner mutter das genaue gegenteil amchte, was dazu führte, dass sie am 18 geb mit einem GI in die staaten abgehauen ist.. für 7 jahre. opa war schon immer der herr im haus, hat bei meiner mutter viel zu deren "flucht" beigetragen. völlig alte schule, andere moral vorstellung... dann starb oma wie ich 14 war.. opa übernahm die regie und ab dann ging alles bergab. die demokratie zuhause, wandelte sich in diktatur, meine freizeit wurde mehr und mehr für "sonnlose" arbeiten beschnitten.. ich sei ein mann, also habe ich zu arbeiten wie ein mann. grob gesagt, finde ich 3x die woche rasenmähen, 1 die woche den garten umgraben usw usw, einfach zu viel. als ganztagsschüler, waren mit 8 std schule plus täglich 3-4 std arbeit zu hause einfach zu viel, ich rebilierte, erfolglos. die strafen wurde härter. es führte dazu, das ich freizeit ausgleich durch schuleschwänzen schuf.. das aber brachte auch wieder ärger nach hause, als es rauskam, so addierte sich eins zum anderen. dann kam ein lichtblick.. nach runden 1,5 jahren, die immer so liefen.. ich fand eine freundin.. 300km weg.. in berlin. asl ich sie bescuhte, waren alle probleme weg.. nihst war mehr da. ergebnis war, ich war häufig in berlin. je mehr stress, desto mehr berlin.. es enstand ein teufelskreis. die dauer des aufenthalts in berlin, wurde immer länger.. erst waren es nur wochenenden, dann wochen, dann monate. in berlin griff mich keiner.. weder opa, noch die schule.. doch je länger ich fern blieb, desto größer war der ärger, als ich wieder heim kam.. ergo? wieder nach berlin. ich weiß, dass ich vor den problemem weg gelaufen bin, doch ich sah nur was die schule betraf eine möglichkeit der lösung, nicht aber zu hause. immerhin war der draht zu meiner mutter nicht besser als der zu einer tante... als ich 18 war.. (habe das 2,5 jahre so gemacht) war das kein problem mehr.. der schulzwang war vorüber.. aber ich merke das nächste problem.. ich steckte in berlin fest. meine freundin, die seit ich sie kenne ne eigene wohnung hatte über das jugendheim, welches täglich ein auge auf sie hatte (sie war da schon 16) hatte mich in der hand. sie wusste um meine situation und schnell nutze sie das alles auf. das fiel mir aber erst später auf.. als ich 18 war
.. grob gesagt, ich steckte auf ihren lebenskosten fest, war ihr hörig und hatte nicht dem mumm zur trennung. das hätte gehießen, zurück nach hause und das ging nicht.. also frustete ich 2 jahre weiter ein höriges leben. unzufreiden, aber damit arrangiert. die bez endete erst, als ich fremdging.. aus diesem one night stand, enstanden zwillinge. noch vor der geburt und vor dem wissen, dass sie schwanger war, wurde der draht zu meiner mutter besser.. die trennung passiert von ihr.. ich ging zu meiner mum. dann, als ich grade aufwachte und alles auf die reihe kriegen wollte, fassten mich die ämter.. ich wollte meinen abschluß nachmachen.. stattdessen veruteilte man mich, boot mir jobs an die ich machen soll. keine möglichkeit auf schule oder ausbildung.. das was ich gebraucht hätte.. so vergingen 2 jahre mit gelegenheitsjobs und teilzeit stellen. ohne abschluß, war ohne hilfe kaum was möglich und schule bei uns in der kleinen stadt, nicht ohne direkte möglichketein der agenturen. dann bekam ich doch ein angebot und einen hammer.. ich bekam rechtsanwalt post, aus berlin.. wegen der kinder. das übliche prozeredere, was aber damit endete, dass mich vor gericht die möglichkeit abgenommen wurde, eine ausbildung zu machen.. ich müsste unterhalt leisten und das sei in einer ausbildung nicht möglich. ich wurde zur arbeit gewzungen.. aber was bekommt man schon ohne was vorweisen zu können? die schulden häuften sich und als ich mit 22 endlich was zahlen konnte, hatte ich 2 jobs um was zahlen zu können und eine knappe 60 std woche.. von meinem geld, blieb mir kaum merh als einem hartz 4 empfänger.. da wurde ich wütend, verzweifelt.. ich konnte einfach nicht fassen, dass mein leben genau so die nächsten 15-20 jahre weitergehen sollte. wieder rebilierte ich und wurde bestraft, ann aber von seiten des gesetztes, als ich beide jobs hinschmiss. ich lernte eine neue freundin kennen.. da war ich knapp 23. sie war anders.. ich zog bei ihren eltern ein.. war da hausmädchen.. wir hatten den oberen stock, der mal ne eigene wohnung war, frü uns. ich machte haus und garten, wohnte dafür frei mit kost.
ich war nicht gemeldet.. damit nicht auffindbar. und 2 jahre lang hatte ich ein wunderes ausgeglichenes leben.. ohne sorgen.. hausmann.. das wäre was ja...dann ergeb sich eine möglichkeit. ich konnte plötzlich meinen abschluß nachmachen.. euphorisch fing ich an, brachte hervorragende leistung in den ersten 6 moanten des kurses, der 9 monate dauert.. bis mich das gesetz wieder einholte....

nun stehe ich da, bin 26, habe keinen abschluß, ncihts gelernt, habe über 50.000 euro schulden durch die kinder. und keine aussicht, auf das leben, was die leute führen, die so täglich an mir vorbeilaufen.

meine besten jahre vergeudet, täglich den wunsch die ezit zurück drehen zu wollen. mich nicht damit abfinden zu können, wie der "vorgebene" weg sein wird und einfach demotiviert.
immer wieder höre ich, ich sei an allem selbst schuld. z.t stimmt das auch, aber ich will einfach nur eine möglichkeit, die fehler und missetaten auszugleichen und auf einen grünen, lebenswerten zweig zu kommen. doch ich kann ihn nicht mehr kriegen.. man erlaubt mir keine 3 jahre. die jugend, die ich frei und ohne probleme genießen sollte, war nur von flucht und problemem dominiert.

nicht das getan zu haben und erlebt zu haben, was beinahe jeder in seiner jugend erlebt. ich kann mich einfach nicht damit abfinden, dass ich das nicht nachholen kann, dass mich die letzten 10 jahre so verbittert gemacht haben, dass mir vorschriften gemacht werden, dinge zu erledigen, in deren ausfürhugn ich eingeschrnkt bin und das einfach egal zu sein scheint, hauptsache es kommt, was gefordert wird.

wegen der sache, will meine freundi mich nicht heiraten, seit sie weiß, dass auch bei gütertrennung ihr geld greifbar ist, wenn wir verheiratet sind...

es sind diese beiden dinge.. meine vergeudete jugend und die massiven schulden mit allem was damit verbunden ist, was mich fertig macht.. und immer höre ich nur "finde dich damit ab" oder "das hast du selber zu verantworten"...

muss ich mich wirklich einfach damit abfinden?

Bernd Anwort von Bernd

Hallo Ben.

Dich "abfinden" ist an sich schon ein so sehr destruktiver Begriff!

Wie wäre es, wenn Du beginnst, zu Dir zu stehen!?
Wie stehst Du zum Beispiel im Augenblick zu Deinem Nachwuchs?
Die Zwillinge können sicherlich nichts dazu, dass Du mit ihrer Mutter nicht mehr zusammen bist!
Sie können nicht einmal etwas dafür, dass Du ihr Vater bist!
Versuche es doch wenigstens einmal auch so zu sehen, dass Du nicht "wegen der Zwillinge" Schulden aufgehäuft hast, sondern dadurch, dass Du ihr Vater bist!
Du hast es doch hier so eindrucksvoll geschildert: was Dich bis hier her so weit herunter gezogen hat, ist zum größten Teil mit Deiner dauernden Flucht begründet!

Du schreibst:"blieb mir kaum merh als einem hartz 4 empfänger.."
Und danach: "und keine aussicht, auf das leben, was die leute führen, die so täglich an mir vorbeilaufen."

Bring diese zwei Sätze mal zur Deckung! Frage Dich doch einmal, wie viele hartz 4 Empfänger wohl täglich an Dir vorbeilaufen!
Vielleicht fühlst Du Dich dann nicht mehr so unterprivilegiert!
Überlege, wie es für Deine Kinder sein mag, wenn sie Dich nicht kennen, aber an Dir täglich vorbeilaufen.
Vielleicht denken sie, wenn sei Dich sehen dann auch:"und keine aussicht, auf das leben, was die leute führen, die so täglich an mir vorbeilaufen."?

Eigentlich erkenne ich aus Deiner Beschreibung, dass Dein Großvater Dich sicherlich nicht richtig behandelt hat! Und dass Deine Mutter nicht für Dich da war, als Du sie gebraucht hättest!
Das ist sicherlich bitter!
Ab da sehe ich in Deiner Beschreibung nur noch "Flucht"! Unkritisch und nur dem einen Ziel verbunden: mit nichts was zu tun zu haben!
Du machst Dir sehr viele Gedanken darüber, was Du nicht willst! Was Du verpasst hast! Wer an allem Schuld ist!
Eigentlich will ich Dir raten, Deine Flucht zu beenden! Dich umzudrehen und all dem, was Dir hinterhergelaufen ist, ins Gesicht zu schauen! Wertzuschätzen, was Du "geschaffen hast" und dazu zu stehen, was Du versäumt hast!
Ich sage es Dir ganz ehrlich! Eigentlich denke ich mehr an Deine Zwillinge, als an Dich!
Du sagst, dass Du Dich Deiner Mutter wieder angenähert hast (oder zeitweise hattest)!
Das wird ihre Schuld nicht tilgen können, die sie vor Dir immer haben wird! Dadurch, dass sie Dich Deinem Großvater überlassen hat!
Was machst Du nun?
Siehst in Deinen Kindern nur einen "Grund für Deine Schuldenfalle"! Gegen die Du rebellierst!
Du lässt Deine Kinder genauso im Stich, wie Deine Mutter Dich!

Ben!

Bitte denke nicht mehr: "muss ich mich wirklich einfach damit abfinden?"

Du kannst Dich selber nur respektieren, wenn Du Deine Kinder zu respektieren lernst!

Vielleicht lernt ja auch die Mutter Deiner Kinder über den Respekt, den Du ihnen entgegen bringst, mit Dir zusammen einen Weg zu finden, der Dich selber nicht nur fertig macht!
Das muß sicherlich nicht die große Versöhnung sein!
Aber ihr könnt vielleicht einander Zeichen setzen:
Dass Du die Verpflichtung Deinen Kindern gegenüber nicht als "Strafe", sonder als Deine naturgegebene Verantwortung siehst!
Und sie vielleicht, dass sie das Schaf, dessen Wolle sie will, nicht schlachten sollte :-(

Vielleicht solltest Du nicht flüchten und nicht rebellieren, sondern Dich stellen und das Gespräch suchen?

Alles Liebe,

Bernd