Anwort von Christian

Hallo Josy!

Eine Berufsausbildung egal in welche Richtung das Fach mündet ist ein guter Grundstein für das weitere Leben aber noch lange nicht die Entscheidung für dein restliches Leben sondern lediglich die Chance mit einer Qualifikation seine Brötchen zu verdienen und da wären wir auch schon beim springenden Punkt. Irgendwann ist jeder schulische Weg vorbei und man möchte auf eigenen Beinen selbstständig stehen was die Notwendigkeit des Jobs macht. Im Arbeitsleben und in der Ausbildung taucht man in eine andere Welt ein, hat nicht mehr die Ferien und auch nicht immer den Nachmittag frei. Dafür gibt es aber Urlaub, Geld und das schafft wiederum sehr viele Freiräume zur Freizeitgestaltung die ihren Reiz haben. Es erfordert zunächst eine Umstellung im Ausbildungsverhältnis oder im Arbeitsleben zu stehen, aber die meisten Menschen wollen dieses neue Leben gar nicht mehr eintauschen. Hin und wieder hört man etablierte Arbeiter sagen: „Ach wäre ich doch wieder Schüler!“ Doch zweifele ich an der Überzeugtheit in dieser Aussage da sie nicht richtig durchdacht ist. Erzählt man den Leuten nämlich sie hätten dann kein Auto mehr, keine Wohnung und müssten sich dann wieder nach den Eltern richten, dann springen die meisten ab, denn das Arbeitsleben bietet eine Fülle von Freiheiten die einen erst richtig leben lassen.

Du bist 15 Jahre alt und ich kann dir versichern, dass du selbst nach deiner Berufswahl immer noch ganz viele Möglichkeiten haben wirst um dein Leben ganz nach deinen Vorstellungen zu gestalten und darauf kannst du dich freuen. Die Wahl eines Berufs bedeutet längst nicht, dass danach die Monotonie ausbricht, es gibt immer Platz für Veränderungen und selbst dein Abi kannst du danach immer noch machen oder ein Studium beginnen, du musst es nur anpacken!

Anpacken ist auch das richtige Wort, denn nur wenigen Menschen fliegt der ganze Stoff einfach so zu und sind von Natur aus mit alles umfassenden Verstand ausgerüstet. Die meisten Menschen, ich selbst auch, müssen ihre Nasen über Bücher hängen und raufen sich dabei die Haare. Doch selbst wenn du manchmal das Gefühl haben wirst, dass du länger brauchst als die anderen die du als Beispiele nimmst: Wichtig ist doch alleine was bei dir hängen bleibt und sich keine Gedanken über den Stoff machen oder spielend zu lernen heißt nicht, im Anschluss besser zu können. Das Gegenteil ist oft der Fall. Zum Beispiel hatte ich größte Schwierigkeiten richtig Sprechen zu lernen und musste um das zu lernen was andere leichter konnten auf eine Sonderschule gehen. Grund war eine Wahrnehmungsstörung, inzwischen ist aber eine Gute Sprache und Schreibe dabei raus gekommen. Vielleicht sogar eine bessere Schreibe als manch anderer sie vorzuweisen hat. Genauso kann es dir auch im Abi oder Studium oder in der Ausbildung gehen.

Alles Gute
Christian