Problem von anonym - 38 Jahre

Tochter in der pupertät

Hallo liebes Kuka-Team,
meine Tochter ist 12 jahre aber doch eher wie 14 jahre . Ich komme damit nicht zurecht das sie sich zu einem harten , emotionslosen, gefühlskalten Mädchen entwickelt. Sie ist in allem das genaue gegenteil von mir, das tut mir sehr weh .
Ich hoffe sehr ihr könnt mir dazu etwas antworten !!!!!!

Dana Anwort von Dana

Liebe Unbekannte!

Ich kann dich beruhigen, die wenigsten Pubertären bleiben so, wie sie "sich gerade entwickeln". Mein Bruder war der größte Kotzbrocken auf Erden, als er so 14-15 war. Heute ist er ein charmanter und sehr liebenswerter junger Mann. Und so kenne ich noch viele Beispiele, die ich selbst erlebe, da ich als Klavierlehrerin viel mit Kindern und lange mit Kindern arbeite.

Einen Schüler, den ich habe, seit er neun ist, habe ich anfangs dreimal rausgeworfen. Ich habe mit seiner Mutter telefoniert und gesagt, er solle nicht mehr kommen, da ich einfach keine Lust habe, mir seine Frechheiten länger anzuhören. Er war unglaublich undiszipliniert, unverschämt und unmöglich. Er kam immer wieder, weil er doch spielen wollte und nach dem dritten Mal Rauswurf habe ich gesagt, dass es mir reicht. Er kam wieder und ich sagte: "Nur zu meinen Bedingungen!" und das klappte dann. Im Laufe der Jahre wurde aus dem Oberflegel ein reizender Jüngling, den ich absolut liebgewonnen habe und der immer noch Klavier spielt, obwohl er längst studiert. Einfach weil er nicht aufhören will.

Und so kann ich dir noch 28793450256 Geschichten (grob geschätzt) erzählen, wo diese pubertäre Zeit irgendwann vorbei ist.

Ich kann dir nur eins raten: treibe keinen Keil zwischen dich und deine Tochter, indem du nur an ihr rummäkelst. Lebe ihr deine Sanftheit und deine Herzlichkeit vor, es ist wichtig, dass sie Vertrauen zu dir hat und dich als Freundin und vielleicht als Vorbild sieht. Wenn sie dich als "immer nörgelnde Mutter" auffasst, dann hast du keine Handhabe mehr, bis die Pubertät soweit vorbei ist, dass das Kind von sich aus vernünftiger wird. Viele Eltern-Kind-Beziehungen leiden in der Pubertät gewaltig. Aber viele schaffen es hinterher, sich wieder zusammen zu raufen - und manche schaffen es, während dieser Entwicklung Freund zu bleiben. Ich halte das für einen sehr wichtigen Punkt.

Lenke sie sanft, indem du sie zB fragst, ob sie das und das jetzt so ok fand, wie sie sich verhalten hat. Überlegt dann, wie ihr beide das hättet besser machen können und so weiter. Bleibt im Dialog miteinander, es sollte kein "Mutter schimpft, Kind zieht beide Augen zum Himmel"-Sache sein.

Erziehungsfragen und Probleme mit Kindern sind immer schwer zu beantworten, weil jedes Kind verschieden ist und auch anders auf gewisse Ratschläge reagiert. Ich sage dir das jetzt einfach mal so, wie ich das aus meiner Erfahrung mit den Kindern sehe. Bleibe du selbst, versuche, ihr das zu vermitteln und beschränke die Kritik auf das Wesentliche, welches du aber sachlich und freundlich vorbringst. Hol sie dir heran und rede in Ruhe mit ihr, wenn dir was nicht passt, das darfst du als Mutter ja natürlich. Schweigen sollst du nicht. Aber achte einfach auf das "Wie". Werte sie nicht ab und achte drauf, dass sie das bei dir auch nicht macht, dann habt ihr gute Chancen.

Liebe Grüße und viel Erfolg!

Dana