Problem von Kathy - 18 Jahre

Mein Freund ist ein Muttersöhnchen!

Hallo :)

Ich habe ein Problem, ich bin seit über einem Jahr mit meinem Freund zusammen (er ist 19) und es läuft einfach perfekt. Also wir haben uns echt gefunden und wollen auch nächstes Jahr wenn er seine Ausbildung beendet hat und ich meine fast zusammenziehen. Nur es gibt da ein kleines Problem seine Mutter.

Sie hängt sehr an ihm und da jetzt auch sein Vater gesundheitliche Probleme hat muss er halt immer überall helfen, seine Schwester dagegen hat viel mehr Freiraum (er muss immer den Garten machen, Möbel aufbauen usw.)

Er muss fast immer um 20 Uhr zuhause sein ( und wenn er mal übernachten darf zum Mittagessen) und sie lässt ihn fast nie zu mir gehen (obwohl wir uns eigtl. gut verstehen), sie will ihn auch immer bemuttern ihm essen machen usw. und mein Freund kann sich nicht durchsetzen!

Wie kann seine Mutter jetzt etwas lernen Abstand zu gewinnen und loszulassen? Nächstes Jahr ziehen wir zusammen er kann ja dann auch nicht jeden Tag rüberfahren um irgendetwas zu machen.

Außerdem wohnen wir 15 min. Autofahrt auseinander, das ewige hin und her fahren, nur weil seine Mutter ihn kurz braucht nervt schon etwas.

Dankeschön für eure Hilfe :D

Dana Anwort von Dana

Hallo, Kathy!

Das Problem, dass man als Frau immer mit solchen Muttersöhnchen hat, ist die Tatsache, dass man IMMER als Keil gesehen wird. Von der Mutter, weil man ihren Liebling "wegschnappt", vom Freund, weil er merkt, dass du quasi "gegen seine Mutter" redest, wenn du versuchst, ihm klar zu machen, dass er vereinnahmt wird.

Aber du hast vollkommen Recht: zu sehr darf sich eine Mutter nicht bei ihrem erwachsenen Sohn reinhängen. Dass er mal zur Hilfe geholt wird, ist vollkommen normal, das sollte in einer Familie drin sein. Dass sie aber bestimmt, wann er daheim sein soll und sein Leben in seinem Alter noch kontrolliert, ist dagegen nicht sehr gesund, das siehst du schon richtig.

Leider wird sich das Problem nur lösen, wenn dein Freund selbst versteht, dass er Grenzen ziehen muss. Pflichten als Sohn JA, durchaus, gerade wenn der Vater kränklich ist (das solltest du dann auch verstehen und unterstützen), zu sehr bemuttern und kontrollieren, NEIN. Er selbst muss diese Einteilung vornehmen, sonst bist du für immer und ewig die Böse. Du kannst in einem liebevollen Gespräch mal mit ihm diese Grenzen besprechen und einfach deine Sorge und deine Not schildern, ohne ihm Vorwürfe zu machen. Er darf nicht das Gefühl kriegen, dass du dich zwischen ihn und seine Mutter stellst, denn dann kann es gut sein, dass du verlierst, gerade wenn die Nabelschnur irgendwie noch nicht so ganz durchtrennt ist.

Es ist auch wichtig zu schauen, was dein Freund denn will. WILL er sich denn durchsetzen? Wenn ja, würde das auch gehen. Auch hier im liebevollen Gespräch mit der Mutter, dass man seine Freiräume braucht, gerne noch Pflichten wahrnimmt, aber sonst ein erwachsener Mensch ist, der selbst bestimmt, wann er wo ist.

Es bringt nichts, deinem Freund die Pistole auf die Brust zu setzen, vielleicht sogar mit Trennung zu drohen. Du kannst ihn darauf aufmerksam machen, dass du auf diese Weise nicht sonderlich glücklich bist und ihm aufzeigen, was denn so ein wenig schief läuft in der Mutter-Sohn-Beziehung. Mach aber nicht alles madig, gestehe ihm auch seinen Charakter und sein Leben zu. Trotzdem ist es dein Recht, ihm auch deine Meinung zu sagen, respektvoll und immer mit der Chance, dass er offen darauf reagieren darf.

Sei aber sehr vorsichtig und genau in deiner Wortwahl. Solche Dispute können sich schnell mal negativ verselbständigen - und das willst du ja sicher nicht. Versuche auch, der Mutter so viel Verständnis gegenüber aufzubringen wie möglich. Es ist oft für Mütter schwer, ihre Söhne gehen zu lassen, aber sie müssen das auch lernen.

Ich wünsche dir die richtigen Worte, Durchhaltevermögen und Geduld!

Liebe Grüße,

Dana