Problem von victoria - 15 Jahre

Streit mit Mutter und Stiefvater

hallo erstmal..

meine mutter hat, als ich 6 war einen anderen mann geheiratet. ich hab mich gut mit ihm verstanden aber seitdem ich neuen bin gabs immer streit, auch mit meiner mutter. erst haben sie mich nur angeschrien aber dann hat meine mutter angefangen mich zu schlagen. erst waren es nur ohrfeigen aber mit der zeit wurde es richtige Prügel und ich hatte teilweise überall blaue flecken und blutergüsse...ich hab meine mutter trotzdem noch lieb gehabt, weil es halt meine Mama war. aber mit meinem stiefvater gab es immer wieder streit. seit ich 13 bin will er mich aus dem haus haben aber meine mutter war immer dagegen. am ende war es schlimm, sie haben mich nicht mher beleidigt, mir nicht mehr gedroht o.ä sie haben mich einfach ignoriert als ob ich ein schatten wäre und das meine eigene mutter. auf jeden fall hat mein stiefvater meine ganze Familie also meine onkels, meine tanten und Großeltern auf seine seite gebracht und ich hatte nur noch meinen richtigen vater. dann hat es wieder mit dem streiten angfangen, Bemerkungen von meinem stiefvater wie :' wenn du dir noch eine Sache erlaubst, und da warte ich drauf, fliegst du hier raus und wenn ich dich an den haaren herausschleifen muss, das verspreche ich dir!' sind gefallen und es war ein einziger Psycho terror, am ende hatte ich Selbstmord gedanke ich war ein haufen elend und dann hat meine mutter mich rausgeschmissen, das hat mir den rest gegeben. ich wohn nun eine stunde von dort entfernt bei meinem vater, seit drei Monaten geh ich auch hier zu schule. aber ich komm immer noch nicht damit klar dass meine eigene mutter mich vor die tür gesetzt hat, ich habe immer noch keinen kontakt zu ihr weil sie ihren fehler auch nicht einsieht.. mein vater greift des öteren zu alkohol, ist abends meistens weg. ich bin ein absoluter Familien mensch und ich habe im Moment nur meinen vater der immer weg ist. bin also ganz allein und komme mit Garnichts mehr klar. ich weiss nicht was ich machen kann, um wieder glücklich zu werden, ich will nicht immer weinen, ich will stark sein aber es ist einfach alles so schlimm was passiert ist und ich frage mich immer noch was ich gemacht habe, um so behandelt zu werden.


bitte helft mir schnell, ich war bei sämtlichen Psychologen allerdings konnten diese mir auch nicht wirklich weiterhelfen.
liebe grüße, victoria.

Bernd Anwort von Bernd

Liebe Victoria.

Bitte lass mich mit den letzten Sätzen Deiner Zuschrift beginnen!
"Ich will stark sein!" hast Du geschrieben.
Das hat mich sehr bewegt.

Sicherlich wirst Du alle Stärke brauchen, die Du mobilisieren kannst!

Aber bitte schäme Dich niemals Deiner Tränen!

Keine Deiner Tränen ist vergossen, weil Dich irgendeine Schuld trifft!

Deine Tränen sollten Deine Wut ausdrücken! Die Wut darüber, dass Deine Eltern nicht in der Lage sind, Dir gerecht zu werden!

Nicht darüber, dass Du Dir auch nur einen Gedanken darüber machst, wo Du Schuld sein könntest! Bist Du nicht!!!!
Sondern nur über Deine Wut wirst Du stark werden!

Und du hast jedes Recht dazu, wütend zu sein!

Deine Eltern sind nicht einmal in der Lage, die Verantwortung für sich selber zu übernehmen!
Deinen Eltern wirst Du wohl nicht klar machen können, dass sie damals, als sie sich wohl mal geliebt haben, auch die Verantwortung für Dein Glück übernommen haben!

Deinem Stiefvater wird es darum gehen, dass er "störungsfreien Spass" mit Deiner Mutter haben kann! Deine Mutter wird Angst haben, dass sie ohne Deinen Stiefvater allein sein könnte und Dein Vater wird saufen, weil er sich schon "allein gelassen" fühlt.

Du siehst, liebe Victoria:

Die Deppen, denen Dein Glück anvertraut ist, scheinen sehr viel über ihr eigenes Scheitern nachzudenken.
Diese Deppen sind auch allesamt schon gescheitert, ohne es zu wissen!
Schon, weil sie Dich nicht erkennen!

Unsere Kinder sind die Zukunft!

Du bist die Zukunft!

Und wenn Deine Eltern das nicht erkennen, ist es wirklich bitter und grausam!

Versuche nicht, den Deppen irgend etwas zu beweisen!
Sie werden wohl nicht einmal würdigen, wenn Du ohne ihre Unterstützung ein Studium absolvierst!

Was ich Dir ans Herz legen möchte: Mache alles, was Du machst, um Dir selber gerecht zu werden! Setze Dir Ziele, die Du erreichen willst und die Du erreichen kannst!

Und Setze Dich bitte niemals selber unter Druck, um Deiner Vorstellung eines "Familienmenschen"gerecht zu werden!
Nicht Du brauchst eine Familie!

Lasse Dir Zeit, die Familie zu finden, die Dich braucht! Den Menschen, der Dich braucht!
Liebe! Zärtlichkeit! Füreinander da sein! Nicht zuerst Sex!

Was ich Dir da gerade auf meine umständliche und antiquierte Art sagen wollte:

Es gibt viele Menschen wie Dich, die allein dadurch, dass sie ja unbedingt sofort so etwas wie Familie haben wollen, sich auf fast alles einlassen, was ihnen als "geeignet" erscheint!

In vielen Beziehungen setzen sich die Fehler der Eltern fort!

Bitte lasse Du Dich niemals auf eine Beziehung ein, nur um das Gefühl der Geborgenheit möglichst schnell zu erlangen!
Nicht, um Deinem jetzigen Leben zu "entfliehen"!

Deine Wut soll Dir die Kraft geben, Deine Zukunft zu planen!
Sie soll Dir niemals den Blick auf das verstellen, was wirklich Dein Glück bedeutet!

Das wünsche ich Dir von ganzem Herzen!

Bernd