Problem von Marion - 23 Jahre

3x Vergewaltit worden

Hallo Leute, bevor ich anfange von meiner Geschichte zu schreiben, möcht ich erstma los werden das ich es total klasse finde was ihr hier macht.
Dafür Däumchen hoch und macht weiter so !

Und nun zu meinem beschissenen Problem.. .
. ..ich bin 3 mal von ein und dem selben Mann vergewaltigt worden.
Das erste mal mit 16 ( schwanger geworden - abgetrieben), das zweite und dritte mal mit 17 und 18 Jahren (Ja, das Pech hängt mir am Arsch wenn ich das ma so schreiben darf) Ich bin erst beim 2 mal zum Psychologen gegangen, weil mir meine damalige beste Freundin dazu geraten hat. Was mir aber kein stück geholfen hat, weil alles was ich dem erzählen musste, wusste meine beste Freundin damals schon. Aber naja, er dachte er könne mir helfen.. .
. ..Nun bin ich 23 Jahre, bald 24 habe seit über 2 1/2 Jahren einen Freund mit dem ich auch zusamm wohne. Und genau jez fängt es an: Ich werde schweißgebadet wach, mein Gesicht klebt von meinen trockenen Tränen, ich schreie im Schlaf und das alles nur weil ich alle 3 Vergewaltigungen träume. Es fühlt sich so echt an das ich nach dem Traum duschen gehe und mir meine Brust sowieso Bauch und rest was im Traum berührt worde blutig wasche. Ich hab mittlerweile echt Angst einzuschlafen =( Meine beste Freundin meint es hängt vllt mit dem Tot meiner Mum zs (letztes Jahr an Krebs gestorben was ich heute noch nicht verarbeiten kann) was ich mir aber nicht vorstellen kann. Es ist mittlerweile so schlimm das wenn ich mit meinen Freund schlafe das Gesicht von meinem Vergewaltiger sehe, obwohl er mit meinen Freund gar keine ähnlichkeit hat. Ich weiß echt nicht mehr weiter und wenn ich nich nen Hund hätte die auf mich aufpasst, würde ich aus Angst kaum noch auf de Straße geh´n =( Deshalb wende ich mich jez an euch, in der Hoffnung das ihr mir irgendwie Rat geben könnt.

Bernd Anwort von Bernd

Hallo Marion,

Was Dir geschehen ist, hat Narben hinterlassen! Narben die vielleicht niemals ganz verheilen werden. Narben, die aufreißen können.
Das ist Dir offensichtlich gerade passiert!
Sicherlich kann das geschehen, wenn neue Ereignisse (wie der Tod Deiner Mutter) Dich aus der Bahn werfen. Aber es kann auch unvermittelt und ohne ersichtlichen Grund geschehen.

Was der Psychologe versucht hat, mag Dir damals nicht so sehr hilfreich vorgekommen sein. Allein durch Deinen Satz:
"...alles was ich dem erzählen musste, wusste meine beste Freundin damals schon."

drängen sich mir einige Fragen auf:

Hast Du wirklich bei den Terminen mit dem Psychologen das Gefühl gehabt, dass Du etwas erzählen "musstest"?
Wenn das so war: mit welchem Gefühl bist Du zu den Terminen bei dem Psychologen gegangen?
Hast Du erwartet, dass er Dir mit einem Rezept oder einem guten Rat auf der Stelle Deinen Schmerz nehmen kann?
Hast Du vielleicht irgendwann nach dem zweiten, dritten oder zwanzigstigsten Termin das Gefühl gehabt, dass er etwas von Dir erwartet, was Du nicht zu sagen bereit warst?
Nicht einmal Deiner besten Freundin gesagt hättest?
Dich nach Gefühlen gefragt hat, die Du damals gehabt hattest?

Hast Du vielleicht damals dem Psychologen genau das erzählt, wozu Du nach Deinen Gesprächen mit Deiner Freundin wußtest, dass Du bereit dazu warst?

Warum ich Dich das frage:

Du solltest Dir - egal, wie Du den ersten Versuch erlebt hast - einen Psychologen/Psychotherapeuten suchen, dem Du vertraust! Der Dir sagt, was er mit seinen Fragen bezweckt! Was er mit Dir vorhat! Warum er Dir vielleicht auch mit seinen Fragen weh tut!
Bei dem Du nicht das Gefühl hast, dass Du "in der Pflicht stehst", etwas zu sagen!

Und bis Du diesen Therapeuten gefunden hast, möchte ich Dir Eines ganz nahe ans Herz legen:

Du hast geschrieben:

"Es ist mittlerweile so schlimm das wenn ich mit meinen Freund schlafe das Gesicht von meinem Vergewaltiger sehe, obwohl er mit meinen Freund gar keine ähnlichkeit hat"

Weder Deinem Freund, noch Dir wird es auf Dauer bekommen, wenn Du es tust, obwohl Du so empfindest, wie Du es geschrieben hast!
Dass Du so empfindest ist nicht Dein Fehler und schon mal gar nicht Deine Schuld!
Dein Freund sollte wissen, wie Du empfindest und sollte die Chance haben, Dich verstehen zu können!

Deine Liebe solltest Du niemals mehr als Niederlage empfinden dürfen!

Deine Liebe darf für Deinen Freund nicht einfach "dazu gehören"!

Deine Liebe ist ein Geschenk!

Nur Du darfst bestimmen, wann Du zu diesem Geschenk bereit bist!

Nimm Deinen Freund gleich mit zu dem Psychologen Deines Vertrauens!

Es wird für euch beide nicht ganz einfach werden! Aber wenn Du weißt, dass Du ihn liebst, ist es die Mühe wert, ihn mit einzubeziehen in Deine Anstrengungen, Deinen Schmerz zu verarbeiten!

Alles Liebe,

Bernd