Problem von Anonym - 27 Jahre

Streit mit Schwiegermutter

Hallo,
ich hoffe mir kann irgendjemand hilfreiche Tips geben.

Also vor 4 Jahren fing alles an. Ich bin 27 Jahre alt, mein Partner etwas älter. Allerdings hatte er noch keine richtige Partnerin vor mir.

Seine Mutter hat viel in ihren leben mitgemacht, was ich voll und ganz verstehe. Doch sie will ihre Kinder immer um sich haben. Bei ihr wohnt noch ihre 27 Jährige Tochter (die wirklich nur bei ihr ist, ununterbrochen, keine Arbeit, keine Freunde, keine Privatsphäre). Gut wenn sie das selber so möchte ist das ihre sache.

Doch seitdem ich in das leben ihres Sohnes kam, stichelt sie ständig. Am zeiten Tag als ich bei ihr war musste ich mir schon anhören "ich weiß genau, dass du nicht lange mit meinen Sohn zusammen sein wirst!".
Hallo, ich habe ihr nix getan.
Dann fing sie an zu kritisieren. Ich sagte immer zu ihren Sohn, ich wolle keinen Kontak.
Da ich mich nicht jeden Tag bei ihr Telefonisch melde. Warum solle ich das tun????
Er allerding meldete sich früher immer mehrmals am Tag bei ihr und besuchte sie täglich.
Gut wenn man single ist geht das auch.
Doch er durfte anfangs nicht einmal bei mir essen. Sie sagte damals, er hat sofort zu ihr zukommen.
Und was machte er. Er ging zu ihr.
Das hat sich zum glück inzwischen geändert!!
Doch ihn nehmen die Streitigkeiten sehr mit. Das merke ich.

Aber immer wieder kommen streitigkeiten.
Er ruft jetzt nur noch täglich bei ihr an. Doch wenns mal nicht klappt heißt es gleich, er meldet sich ja nie und lässt sie im stich.
Mancht sie das mit ansicht oder sieht sie gar nicht, dass er doch täglich anruft !?
Jedes zweite Wochenende versuchen wir zu ihr zu gehen, wenns auch nur auf einen Kaffee ist. Doch geht es mal nicht, heißt es auch, dass wir uns Monate lang nicht sehen?!
Und immerwieder stört ihr was an mir.
Mein Freund und ich haben gemeinsame interessen, was super ist. Z.b. Musik, Filme, Kleidung, Tv Sendungen. Solche Tag tägliche dinge, wo jeder seinen eigenen geschmack hat. Genau da redet sie mir rein. Es wäre nicht richtig das ich so einen Geschmack habe. Aber solange der mit meinen Partner übereinstimmt ist doch alles ok.

Zudem sollen wir immer die Schwester meines Partners mitnehmen. Die überhaupt nichts von unseren Interessen mag.
Ich habe zwei Kinder aus einer früheren Beziehung und wir sind zu viert eine Familie. Warum müssten wir dann noch die Schwester des Partners zu Familienausflügen mitschleppen??

Jetzt vor einer guten Woche war es wieder einmal so weit, dass es zu einen rießen Streit kam.
Ich habe ein Problem damit sie zu umarmen, muss ich ehrlich sagen. Ich denke immer wieder daran, was sie an mir kritisiert und das mit den umarmen war schon vom ersten tag an ein Thema.
Ich komme in eine Fremde Familie und soll sie gleich herzlich umarmen. Das muss sich doch erstmals aufbauen. Doch mit meckern baut sich gar nix auf.
(Ihr sohn muss sie nicht nur umarmen, sondern auch küssen. Wehe er macht es einmal nicht richtig, dann ist die hölle los.)

Jedenfalls meckerte sie beim verabschieden deswegen und als ich ihr sagte (in einen raueren Ton), dass ich das nicht kann, nach alles was mir immer vorgeworfen wird. Fing sie weiter an zu meckern und meinte, dass ICH mich ihr anzupassen habe.
Ich solle mich nur ihr anpassen und mich ändern, wenn ich zur Familie gehören will.
Bitte, ich verstehe die Welt nicht mehr. Ich muss mich ändern??
Dann bin ich laut geworden. Das hat mir einfach gereicht.

Naja jetzt wird von ihr alles abgestritten, was sie gesagt hat und ich solle mich entschuldigen.

Ich sagte schon zu meinen Partner. Das es auf dauer nicht klappen wird. Tägliche anrufe. 14 tägiche besuche. Gut in der Woche als es Streit gab, sahe wir uns dreimal in einer Woche. Ich meine, das war zu viel.

Ich selber würde meinen Besuch erstmal einstellen. Mein Partner kann ruhig mit meinen Kindern rumkommen. Aber auch nicht sooo oft und nicht gezwungen. Alle drei/vier Wochen müssten doch genügen.

Was wäre eure meinung dazu?? Meint ihr das wäre so richtig??
Ich muss dazu noch sagen, dass war wegen einen Überfall in Psychologischer behandlung und auch dort besprach ich dieses Thema.
Mein Psychologe meinte damals, das dieses Verhältniss sich nicht bessern würde. Und falls mein Partner nicht mal hinter mir steht, wäre die Beziehung nicht sinnvoll.
Allerding nahm mich mein Partner zum erstenmal in Schutz. Doch ich merke, dass er mit der Situation probleme hat.

Bitte um eine Antwort.

Jessica Anwort von Jessica

Hallo,

Ich denke du weißt selbst schon ganz gut, was zu tun ist :-)

Wenn du sie nicht umarmen möchtest, muss sie damit klarkommen, falls sie das nicht kann ist es dennoch kein Grund, es zu tun. Körperkontakt ist etwas sehr intimes, wenn du ihn nicht möchtest, egal in welcher Form und mit wem, solltest du das klar sagen und dich nicht dazu zwingen lassen, du hast also ganz richtig gehandelt.

Die täglichen Anrufe musst nicht du durchführen, sondern dein Partner. Es gibt keinen Grund für dich, sie nicht an ihn weiterzuleiten, aber selbst musst du mit ihr nicht telefonieren, wenn du nicht willst. Normalerweise wird er sie mit der Zeit immer weniger anrufen, dass es am Anfang noch anders ist, ist normal, er hat schließlich bisher sein ganzes Leben mit ihr verbracht. Du kannst ihn also ruhig mit ihr reden lassen.

Auch treffen kann er sich ruhig mit ihr und auch mit euren Kindern, jedoch musst du auch in diesem Fall nicht an den Treffen teilnehmen, wenn du nicht möchtest. Du selbst entscheidest, wann und wie oft du seine Mutter sehen möchtest. Wenn du außerdem nicht willst, dass die Kinder dauernd bei ihr sind, musst du mit deinem Freund reden. Ihr könnt einen Kompromiss machen, dass heißt z.B. seine Mutter darf die Kinder einmal im Monat, vielleicht das erste Wochenende, zu sich nehmen. Dann habt ihr eine klare Regelung, die bis auf Notfälle (ihr fahrt in Urlaub, ein Kind hat Geburtstag, etc.) auch so eingehalten werden sollte. Dann gibt es keine Diskussionen mehr. Da du die Mutter bist hast du natürlich mehr als die (Stief-)Oma ein Recht darauf, deine Kinder an den Wochenenden zu sehen, daher gibt es für dich drei und für sie nur eins (falls sie sich beschwert).

Die Schwester müsst ihr nicht mitnehmen. Wenn sie mitkommen will, kann sie euch selber fragen, ansonsten sollte sie von sich aus mal etwas machen, auch ohne euch. Wenn sie euch fragt, okay, dann nehmt sie ruhig mit (meinetwegen auch so ein mal im Monat), wenn sie nur mitkommt, weil die Mutter sie euch aufdrängt (auch wenn sie vielleicht selbst nicht will), dann lasst es. Sie ist alt genug, um selbst bei euch zu fragen, ob sie mit euch kommen kann und auch, um mal mit einem „Nein“ klarzukommen. Das ist nicht euer Problem, lasst es nicht zu eurem machen.

Wo es für dich möglich ist, solltest du dennoch Kompromisse eingehen. Wenn nicht aber auch nicht.
Bedenke jedoch, auch für sie ist die Situation eine völlig neue, du hast ihr einfach ihren Sohn „weggenommen“, der doch vorher immer bei ihr war und gemacht hat, was sie wollte. Und auf einmal muss sie ihn teilen, er wohnt nicht mehr bei ihr, ist nicht mehr immer da. Das selbe Problem hat dein Partner natürlich auch, denn er ist es ebenfalls nicht anders gewohnt, nur hat er dich, um sich langsam zurechtzufinden, seine Mutter hat niemanden. Du warst bisher geduldig mit beiden, behalte dir das bei.

Was dein Psychologe gesagt hat kann stimmen, es muss aber nicht. Schließlich wohnt dein Freund doch nicht mehr bei seiner Mutter und isst inzwischen auch bei dir. Es hat sich demnach doch schon gebessert :-) Das ganze braucht einfach sehr viel Zeit. Es kann sein, dass seine Mutter dich immer als die Böse betrachten wird, die ihr ihren Sohn weggenommen hat. Sollte das der Fall sein ist das natürlich schade, aber solange dein Freund trotzdem bei dir bleibt und mit dir zusammen ist, ist das doch trotzdem nicht so schlimm. Schließlich bist du mit ihm zusammen und nicht mit ihr. Du musst nicht mit ihr zu tun haben, sie kann ihren Sohn ja weiterhin sehen. Solange ihr zwei glücklich zusammen seid, ist der Rest zwar ärgerlich, aber nicht so wichtig. Vielleicht hast du ja auch Glück und sie findet sich irgendwann mit der Situation ab, wer weiß.

Du kannst auch versuchen mit ihr zu reden, ihr sagen, dass du ihr den Sohn nicht wegnehmen willst, dass du sogar möchtest, dass er weiterhin Kontakt mit ihr hat (weil es für ihn so leichter ist). Nur du selbst möchtest sie sehen können, ohne dich dazu verpflichtet zu fühlen, sie muss damit leben können, dass du sie manchmal sehen willst, aber an anderen tagen eben nicht und zur Zeit eine kleine Pause brauchst. Sie kann die Kinder sehen, an einem bestimmten Termin, denn du willst auch, dass sie mit ihnen Kontakt hat und das sie ihre Oma mögen. Du willst niemanden gegen sie aufhetzen und möchtest, das alle anderen auf jeden Fall eine gute Beziehung zu ihr aufrecht erhalten können.
Das ganze kann natürlich total sinnlos sein, vielleicht denkt sie, du willst sie bevormunden, aber es besteht auch die Chance, dass es sie wenigstens ein bisschen beruhigt, selbst wenn sie das Gegenteil behauptet. Du kannst sie da besser einschätzen.

Viel Glück,

Jessica