Problem von Manuela - 37 Jahre

mein freund ist durch motorradunfall gestorben

Hallo, mein Freund bzw. Verlobter ist vor 2 Wochen an den Folgen eines Motorradunfalls gestorben. Um vorab zu sagen er hatte keine Schuld, ein Sprinterfahrer hat ihm die Vorfahrt genommen, obwohl die Strasse übersichtlich war, hat er der Polizei gesagt er habe ihn nicht gesehen. Martin so hieß mein Freund hat super reagiert was die Polizei an der Bremsspur gesehen hat, leider hat es denoch nicht für ihn gereicht. Er wurde sofort mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus eingeliefert und operiert. Seine Verletzungen waren jedoch so schlimm und die Ärtzte konnten ihn nicht retten. Er hatte innere Blutungen die nicht gestoppt werden konnten. Als ich ins Krankenhaus kam, hat Martin noch gelebt aber er war nicht mehr ansprechbar. 1 Stunde später ist er dann gestorben. Es kam mir so vor als hätte er auf mich gewartet. Ich hoffe nun das dieser Mistkerl der Martin die Vorfahrt genommen hat dafür richtig hart bestraft wird. Nächstes Jahr wollten Martin und ich heiraten. Schmerzhaft ist es für mich jetzt nicht nur das meine große Liebe und mein engster Vertrauter dem ich alles erzählen konnte und wir immer durch dick und dünn gegangen sind nicht mehr da ist, mit ihm ist ein Teil von mir gestorben. Es tut auch weh, wir waren 11 Jahre zusammen, das ich überhaupt keine Rechte habe, da wir ja nicht verheiratet waren. Wir haben uns vor einem Jahr eine Eigentumswohnung gekauft,die eine Hälfte gehörte Martin und die andere Hälfte mir. Leider hatten wir damals keine Vorkehrungen getroffen was passiert wen der eine nicht mehr da ist. Etwas blauäugig gewesen, das weiß ich heute. Ich würde diese Wohnung so schnell ich kann verkaufen, da ich dort nicht mehr wohnen kann. Martin hat die komplette Wohnung alleine renoviert, ist schon schlimm hier zu wohnen, wo mich einfach alles an ihm erinnert. Ich weiß jetzt halt nur noch nicht wie ich das ganze anstelle.

Stefan Anwort von Stefan

Liebe Manuela,
es tut mir leid, dass Deine Zukunftsplanung durch ein solchen Schicksalsschlag zerstört wurde. Ich kann mir vorstellen, dass momentan alles für Dich sehr schwer ist und kann Deinen Wunsch, dass der Unfallgegener zur Rechenschaft gezogen wird, gut verstehen.

Einen geliebten Menschen zu verlieren ist immer schwer - wenn man mit ihm noch so viel geplant hat, ist es nicht einfacher. Die Gedanken, wie es jetzt mit ihm gewesen wäre, lassen einen nicht los. Aber Du musst, so schwer es jetzt auch ist, nach vorne sehen.

Nehme Dir die Zeit, die Du brauchst, um zu trauern. Ich denke, der Auszug aus der Wohnung ist, wenn Du fühlst, dass es richtig ist, ein guter Entschluss. Du musst die Erinnerungen nicht verdrängen, das geht auch gar nicht, aber dass Dich alles um Dich an ihn erinnert, ist auch nicht gut.

Ich denke, es kann gut möglich sein, dass er auf Dich "gewartet" hat. So absurd das für manche auch klingen mag, aber Sterbende scheinen manchmal wirklich zu wissen, dass der Tod unmittelbar bevorsteht und verabschieden sich dann ganz auf ihre Art und Weise. Oder warten vielleicht auch, bis sie ihren Liebsten in ihrer Nähe haben.

Wenn Du das Gefühl hast, dass Dir alles über den Kopf wächst, kannst Du auch eine Trauertherapie anfangen. Manchmal hilft es einem, mit der schier endlosen Leere, die ein solcher Verlust hinterlässt, besser umgehen zu können.

Ich wünsche Dir alles Gute!

Liebe Grüße
Stefan