Anwort von Florian

Hallo Becca


Das widersprüchliche Phänomen glücklich und doch unglückich zu sein, ist ein Anzeichen innerer Konflikte. Diese entstehen wenn das Handeln den eigentlichen Wünschen (und umgekehrt) widerspricht, Du also etwas tust was Du eigentlich gar nicht willst.
Die Selbstbestrafung (das Ritzen) und den Wunsch der Selbstbestrafung (Sterben und in die Hölle kommen) resultieren aus Stress und den Tendenzen zum geringen Selbstwertgefühl, diese wiederum aus der Bemerkung Deiner Mutter herrühren kann.

Dann wollen wir Dich mal wieder aufrichten.


Zunächst die inneren Konflikte. Diese müssen ersteinmal gefunden werden. Dazu genügt die einfache Frage "Was würde ich gerne tun, mache es jedoch aus Angst vor den Konsequenzen nicht?". Sei es der Mutter mal Kontra geben oder mit Deinem Freund über Deine Probleme zu reden oder etwas vollkommen anderes. Mit der Beantwortung dieser Frage hast Du alle inneren Konflikte gleich parat.
Der nächste Schritt wäre, diese Konflikte aufzulösen. Dabei muss zunächst ein Weg gefunden werden, die Wünsche umzusetzen. Das geht einfach mit der Frage: "Was müsste ich jetzt tun, um meinem Ziel ein wenig näher zu kommen?". Sind Maßnahmen gefunden, so gilt nurnoch eins: Handeln.
Viele Menschen bereuen es ein lebenlang in bestimmten Fällen nicht gehandelt zu haben und dabei etwas riskiert zu haben. Diese Momente verfolgen einen ein Leben lang und sorgen für die inneren Konflikte. Um diese also aufzulösen, muss aus der Komfortzone herausgegangen und gehandelt werden. Vielleicht sind die Konsequenzen hart, vielleicht sind sie auch weicher als erwartet ode bleiben gar ganz aus. Konsequenzen erfolgen aus jeglichem Handeln, aber auch aus jedem Nichthandeln. Innere Konflikte, also das unglücklichsein, ist eine Konsequenz aus letzterem. Also handel und die Konflikte lösen sich.


Als nächstes nehmen wir uns jetzt Deinen Stress vor. Stress bzw. das Ausschütten von Stresshormonen wie Adrenalin ist eigentlich eine ganz natürliche Sache. Der Körper reagiert so darauf schneller Energie zu gewinnen und diese schneller in Aktionen umzuwandeln. Ist der Körper allerdings zu häufig und zu lange gestresst, so wirkt sich das negativ auf den Körper und auf die Psyche bzw. die Laune aus.
Wie kann man Stress reduzieren? Eine Möglichkeit hast Du eigentlich schon entdeckt: Einem Hobby nachgehen, welches einem gefällt. Sprich bei Dir das Reiten. Es gibt darüber hinaus noch andere Hobbys wie Spazierengehen (klingt zu Anfang nach Beschäftigung für ältere Menschen, hilft aber wirklich hervorragend), Sport treiben oder einer sonst vollkommen anderen Tätigkeit, als es im Alltag der Fall ist, nachgehen.
Eine weitere Möglichkeit um seinen Körper wieder in einen Ruhemodus zu versetzen sind bestimmte Atemtechniken. Dabei geht es nur darum gerade auf einem Stuhl zu sitzen, die Augen zu schließen und einfach nur zu atmen. Ruhig einatmen und wieder ausatmen. Alles in einer Geschwindigkeit machen die einen beruhigt und die sich richtig und gut anfühlt. Dabei nur entspannen und auf den Atem konzentrieren. Diese Übung nur 10 Minuten am Tag und man fühlt sich nach wenigen Tagen viel gelassener und entspannter. Der Stress baut sich so, trotz gleichbleibender Umstände, ab.
Also: Ein entspannendes Hobby ausüben, mal andere Tätigkeiten ausprobieren und die Atemtechnik anwenden und der Stress ist bald um ein vielfaches geringer.


Nun zum Selbstwertgefühl. Das Selbstwertgefühl machen wir häufiger von Menschen aus unserer Umgebung abhängig. Je bedeutender der Mensch für uns, desto mehr Gewicht hat dessen Meinung von uns auf uns. Daher ist es nur verständlich, dass bei einer solchen Bewertung wie "verdamte Missgeburt" noch dazu von der eigenen Mutter, Sich besonders verletzt und auch vielleicht an Dir selbst zweifeln lässt.
Ich kann Dir, nur aus dem was Du in Deiner Nachricht geschrieben hast, ganz klar sagen: Du bist ein gefühlvoller, liebenswerter und guter Mensch und keines Falls eine Missgeburt.
Aus diesem Grund möchte ich Dir ans Herz legen, vergiss diesen Kommentar von Deiner Mutter, der vielleicht nur in einem sehr emotionalen Moment gefallen ist. Dieser Kommentar hat keinerlei Bedeutung und sollte daher auch keinerlei Einfluss auf Dein Selbstwert haben. Denn Deinen Selbstwert entscheidest nur Du selbst. Nicht Deine Mutter entscheidet wer Du bist, noch Deine Freunde oder Deine Lehrer. Nur Du.

Beschreibe Dich einmal in drei Sätzen so, wie Du glaubst sein zu wollen um glücklich zu sein. Schreib diese drei Sätze ruhig auf und lese sie Dir dann nochmal durch. Vergleiche sie mit dem was Du glaubst wirklich zu sein. Du wirst zunächst viele Unterschiede feststellen. Diese Unterschiede stellen jedoch nur, und hier wiederhole ich mich selbst, den Unterschied zwischen Wünschen und Handeln dar. Handle so wie Du glaubst glücklich zu werden und Du bist ganz Du selbst und kannst Dein Selbstwertgefühl nurnoch von Dir selbst abhängig machen. Du wirst unabhängiger von Anderen, insgesamt glücklicher und zufriedener und ich garantiere, dass Dir dann nurnoch das Leben in den Sinn kommt und der Tod und die Selbstbestrafung nach und nach verschwinden werden.


Nochmal alles in Kurzform:

- Bewältige Deine inneren Konflikte durch das Handeln nach dem eigenen Wunsch
- Reduziere Deinen Stress durch Hobbys und Atemtechniken
- Glaube an Dich selbst und Deinen eigenen Wert

Das Resultat aus diesen drei Punkten ist ein glücklicheres und sorgenfreieres Leben, welches ich Dir wünsche und Du Dir auch zugestehen solltest.


Ich bitte Dich abschließend nur um eine Sache:
Wenn Du diese Tipps, die ich Dir gegeben habe, verwendet für ca. eine Woche verwendet hast und sich die Probleme, egal ob positiv oder negativ, entwickeln, dann schreib mir bitte ein Feedback. Einfach das Kontaktformular unter der Wahl der Kategorie "Feedback" verwenden.


Ich wünsche Dir alles Gute und schöne Feiertage.

Alles Gute

Florian