Problem von Jenni - 17 Jahre

Angst vor Zukunft (angst vor allem)

Hallo :) Liebes Team,
ich habe hier schonmal reingeschrieben und hoffe dieses mal auf eine antwort. (der text könnte lang werden)
keiner ahnung wie ich anfangen soll, habe momentan so viele Probleme. Mir wird langsam alles zu viel. Ich habe einfach Angst vor der Zukunft, angst vor allem bin Hoffnungsloss und einsam. Mein größtes Problem ist momentan die Schule. ich gehe in die 10 klasse und bald stehen die halbjahreszeugisse an. sie werden leider nicht so gut ausfallen und dieses zeugnis ist doch wahnsinnig wichtig für die bewerbung. ich will weiter schule machen aber mit dem schnitt nehmen sie mich wahscheinlich nicht. kommenden halbjahr werde ich mein bestes geben. aber dann ist es wahrscheinlich schon zu spät. ich fühl mich wie ein großer versager und habe schrechkliche angst meine eltern sehr entäuscht zu haben. griege einfach nichts auf die reihe, Fahschule etc.... ich weis das es meine schuld ist, ich hätte mehr lernen sollen hatte einfach keine energie und motivation erst jetzt ist mir bewusst wie unglaublich wichtig noten, zeugnisse sind. ich hatte noch nie ein gutes zeugniss ( die letzten waren immer gleich, im dreier bereich) deshalb ist die angst meine eltern wieder entäuscht zu haben groß (letztes jahr waren sie schon so ettäuscht, diese jahr habe ich es wieder nicht hinbekommen mich aufzuraffen) ich will allen zeigen das ich viel mehr traufhabe als sie denken. ich weine die ganze zeit und kann nicht aufhören. das hört sich vieleicht übertrieben an aber für mich bricht langsam die welt zusammen, manchmal habe ich sogar selbstmordgedanken und überlege mir wie ich mich übringen soll. aber vertränge sie. auch habe ich den drang mich wieder zu ritzen. es macht mich einfach kapuut weil ich auch niemanden habe um über probleme zu reden. Hab keine Freunde, kein freund,.. (aber das ist ein anderes Thema). Ich will doch einfach nur jemanden der mir hilft und versteht :( die meisten in meiner familie sind so gebildet, studieren (haben Freunde) und ich komme mir so dumm vor, bin für meine eltern eine schande als tochter ( denke, das sie das denken ). Vieleicht leide ich schon an depressionen. keine ahnung. ich bin einfach für die welt nicht gemacht auch wegen meiner schüchternheit. die ist schon so groß geworden das ich mich nicht gern aus dem haus traue(denke immer andere denken so ein außenseiter und so..) oder hab angst fremde leute z.B hausartzt anzurufen. Hab mir mein eignenes Gefängniss gebaut.
Eigendlic sollte so ein außenseiter wie ich dioch super noten haben. Aber nicht mal das kann ich.
Weis echt nicht weiter. Danke fürs lesen . Musste das einfach mal loss werden und tut mir leid für die miserable rechtschreibung. lg



Hallo liebes Kummerkasten Team,
ich habe euch schon einmal geschrieben, aber keiner hat geantwortet :(
Dann versuche ich es eben noch einmal.
Ich brauche echt hilfe. ihr zeit die einzigen mit dem ich über meine schlechte situation sprechen kann, also bitte helft mir.
wie es schon in der überschrift steht geht es um die einsamkeit. jeder glaubt die jugend wär die schönste zeit im leben, ich kann das überhaupt nicht bestätigen meine jugend besteht nur aus Qualen und einsamkeit. das liegt daran, dass ich niemanden wirklich niemanden habe. Ich hatte vor 4 oder 5 jahren eine "freundin" wir kannten uns zeit dem kindergarten. manchmal, nein oft gab es streit, sie war egoistisch hat mich nur schamlos ausgenutzt, wenn sie z.B. langweile hatte, weil keiner ihren anderen freunden zeit hatte. ich habe nur an ihr gehangen weil ich sonst einsam wäre, ohne freunde. ich hatte so schreckliche angst vor dieser einsamkeit. und was ist passiert, ich muss jetzt diese einsamkeit seit 4-5 jahren ertagen(vieleicht auch länger..).

wiedem auch sei. ich war schon 1 jahr ohne freunde. es war keine schöne zeit. ich wünsche keinem menschen auf der welt, ein gefühl völliger einsamkeit, es ist einfach eine große Qual. wer behauptet gern ohne freunde zu leben. der lügt. der mensch ist ein sozialwesen. ich habe es lang genug ertargen müssen, um es zu begreifen, wie wichtig es ist freunde zu haben. seit diesen 4 jahren, kann ich mich zu nichts aufraffen, ich falle tief und keiner hält mich fest, keiner.. ich bin ein schüchterner mensch und diese extreme schüchterheit treibt mich in die völlige isolation. ich versuche daraus zu kommen. ich will etwas verändern. ich will nicht mehr so weiter leben.
aber ich bin schwach und ritze mich habe sogar selbstmordgedanken und komme da einfach alleine nicht raus. brauche hilfe. es ist einfach kein leben ohne freunde oder ohne einen partner, es ist schlimm keine liebe und geborgenheit zu haben. meine familie meidet mich auch, für sie bin ich ein versager, der nichts kan, weil ich nichts ereicht habe oder vieleicht erreichen werde (war ziemlich schlecht in der schule). ich weis nicht ob ich möglicherweise an einer depression leide. aber fast jeden tag fühle ich mich scheise bin wütent könnte alles kaputt machen vor lauter wut. warum ist das leben so hart zu mir. ich bin gezeichnet und voller schmerz (in meinem innerne). soll ich einer selbsthilfegruppe beitretten? ich weis es nicht, ich habe angst vor menschen, aber will denoch was ändern. Bin ich krank? mit meinen 18 jahren habe ich schon einiges durchgemacht. vileicht bin ich dadurch auch etwas reifer, ich weis es nicht. hat es einen sinn einsam zu sein? ist es eine art aufgabe? manchmal frage ich mich ob es eine art bestraffung ist. ich bin kein böser mensch ich bin immer dijenige die sich vile gedanken über andere macht und sich sorgt. ich kann das einfach bald nichtmehr, es tut einfach so verdammt weh nicht dazuzugehören. Was kann ich tun um endlich aus der isolation auszubrechen. Ein verein beitreten, darüber habe ich mir schon gedanken gemacht, aber ich habe einfach angst...

Danke fürs lesen (ist ziemlich lang geworden) und die antwort.
L.G

Bernd Anwort von Bernd

Liebe Jenni,

als ich Dir die kurze Antwort mit der Bitte um noch ein wenig Geduld geschrieben habe, war das, weil Dein Beitrag wieder einmal am nächsten Tag gelöscht worden wäre.
Und nachdem ich geschaut hatte, wie lange Du schon auf eine Antwort von uns wartest, wollte ich es auf keinen Fall, dass es nochmal vergebens ist.

Da der Text, der bisher nur so kurz beantwortet war, da beinhaltet, was Dich ja schon zu einigen Zuschriften an uns gebracht hatte, habe ich diesen Text mit hier hinein kopiert.

Das Zwischenzeugnis hast Du nun schon?
Egal, wie es ausgefallen ist! Es lohnt sich immer, nochmal "Gas zu geben"!
Manche Lehrbetriebe machen eigene Eignungstests. Da kommt es nicht immer nur auf die Schulnoten an!
Und ganz allgemein gilt, das Schulnoten nur einen ganz kleinen Ausschnitt von den Begabungen und dem Können von Menschen zeigen!
Das Leben vergibt ganz andere Noten, als es die Schule überhaupt kann!

Wenn die weiterführende Schule Dich nun nicht nimmt: es gibt alle möglichen Wege für Menschen wie Dich: die etwas wirklich wollen!
Es sind nicht immer die Wege, die schnurstracks geradeaus führen!
Aber in eine Sackgasse führt fast immer nur, wenn wir selbst uns aufgeben!
Ich glaube, ich habe Dir gerade rücklings geschildert, dass, wenn die weiterführende Schule Dich nicht gleich nimmt, ein möglicher Weg auch über eine zwischengeschaltete Ausbildung klappen kann!

Das hat sogar den einen Vorteil: "nur" mit Schule hast Du keinerlei berufliche Qualifikation!
Und nur eine berufliche Qualifikation bietet Dir so etwas wie eine "Rückfallebene": etwas, worauf Du lange zurückgreifen kannst, wenn es mit den nächsten Zielen nicht so klappt.

Nur am Rande: besondedrs stolz bin ich (als Ausbilder) auf eine Azubi, die mit Werkrealschulabschluß in meinen Betrieb kam, eine super Ausbildung und super engagierte Mitarbeit hinlegte. Nach der Ausbildung in "Teilzeit" (2 Jahre Abendschule) das Abi nachmachte und nun studiert!

Dass Du so gar keine Unterstützung von Deinen Eltern bekommst, finde ich sehr traurig und schlimm! Fast hört es sich so an, als ob sie einen Teil ihres Frusts an Dir ablassen, den sie ob dem Scheitern ihrer eigenen Ehe aufgestaut haben?

Das sollte niemals Grund für Dich sein: sie vielleicht enttäuschen zu können!

Wenn ich versuche, meinem Sohn das Radfahren oder Schwimmen beizubringen! Und er es nicht schafft!
Wer hat dann versagt?

Nicht meine Söhne! Nicht Jenni!
Nur Ich! Nur die Eltern!

Wenn Du das verstehst: dass Du niemals das werden solltest und oft auch nie könntest, was Deine Eltern an eigenen (enttäuschten) Hoffnungen in Dich setzen

Mag Dich das einerseits "frei" machen: mach Dich nicht zum Sklaven der Erwartungen Deiner Eltern!

Aber andererseits verlangt es Dir auch vieles ab: Sobald Du Dich "abnabelst" von den Erwartungen Deiner Eltern, übernimmst Du die Verantwortung für Dich selber!


Wenn da nicht Deine andere Sorge stünde (die Einsamkeit, die Du spürst) würde ich gerne und wirklich überzeugt schreiben: lass sausen, was Dich nur behindert und einengt: Deine Eltern!

Aber vielleicht hängt das Eine mit dem Anderen zusammen?

Wie kannst Du vor Deinen Kameraden bestehen, solange Du glaubst, dass Du für Deine Eltern keinen Wert hast?

Wie kann ich hier stehen und Dir schwören, dass Du es Wert bist!

Wieso habe ich das Gefühl, Deinen Eltern in den Allerwertesten treten zu wollen?

Bis ich diese Möglichkeit haben werde:

Du hast darüber geschrieben, dass Du eventuell über einen Verein oder/und über Tanzen Deine Schüchternheit bekämpfen könntest!

Die Idee finde ich sehr gut! Vielleicht suchst Du einmal in den Vereinen Deiner Umgebung nach Kombinationsmöglichkeiten: aerobic, jazzdance, oder salsa?

Auch manche Schulen bieten workgroops oder AG's an!

Eigentlich tut es mir sehr weh, Deine unbeschwerte Zukunft fern von der Erwartungshaltung Deiner Eltern zu sehen!

Aber es wird niemals Dein Fehler sein!

Deine unbeschwerte Zukunft wird immer auf Platz eins liegen!

Was Eltern lernen müssen?

Niemand von Euch Kindern darf die Erwartungshaltung Eurer Eltern auch nur einen Dreck interessieren!
Ihr müsst und ihr werdet Euren eigenen Weg finden!
Und nur in diesem Eurem Bemühen dürfen wir Euch unterstützen!

Und bitte! Wenn Dir etwas unbeantwortet geblieben ist: frage noch einmal nach!

Alles Liebe,

Bernd