Problem von Sabrina - 28 Jahre

Tip das man sich nicht ritzt

Hallo liebes Kummerkasten Team,

Ich wollte euch einen Tip geben wenn ihr euch ritzen wollt. Ich kenne das mit dem Selbstverletzenden Verhalten. Ich ritze mich auch. Ich bin bei einen Psychologen. Ich habe aber einen guten Skil gefunden wie ich den druck los werde und ich mich nicht verletzten muss. Den hat mir mein Psychologe gegeben. Ich nehme eine Salbe. Die Salbe heißt Finalgon. Das ist eine wärmende Salbe gibt es in der Apotheke. Die brennt am anfang fürchterlich wenn man sie auf die Haut schmiert. Aber es hilft mir den druck los zu werden.

Was mich ein wenig runter gezogen hat: ich habe mal meinen Psychologen gefragt wenn ich jetzt einen Skil gefunden habe der mir hilft mich nicht zu verletzten, ob dann irgendwann der Druck weg ist sich nicht mehr zu verletzten. Er meinte zu mir leider nicht. Man wird den druck noch spüren. Es wird erst verschwinden, wenn es einen besser geht oder man seine Probleme gelöst hat. Aber ich habe schon seit 7 Jahren Depressionen.

LG

Sabrina

Dana Anwort von Dana

Liebe Sabrina!

Danke für deinen Tipp, den ich hier mal veröffentlichen werde. Ich glaube, dass es wirklich ein gutes zeitweiliges Ersatzventil sein kann.

ABER: und das gilt auch für dich:
Es wird niemals die Ursache bekämpfen. Man kann dies nutzen, um erstmal die Selbstverletzung dadurch zu minimieren oder komplett umzutauschen in dieses Ventil. Das hilft fürs erste durchaus. Eine zusätzliche Therapie ist aber wirklich wichtig, denn nur so kommt man an die wichtigen Bereiche, an die Ursachen. Sowas dauert dann meist auch etwas länger, ist aber zu schaffen.

Daher auch dir, Sabrina: NUR MUT! Und hab Geduld.
Es ist gut, dass du in Behandlung bist, dass du dich deinen Depressionen stellst. Ich halte immer drei Dinge in so einem Fall für wichtig:
1. die Stärkung deiner Person, im Alltag, im Berufsleben, in Stresssituationen, so dass du also weißt, wer du bist, welchen Wert du hast, dass du lockerer und sicherer mit dir und anderen umgehen lernst. Das sollte man in der Therapie erlernen und auch drauf pochen, dass man es lernt.
2. die Ursachenforschung. Wo kommt die Depression her? Was sind die "psychischen Berge", über die man nicht klettern will oder kann?
3. Lösungsansätze suchen. Wie kommt man aus diesen festkettenden Umständen heraus? Wo liegen die Möglichkeiten?

Punkt 2 und 3 sollten erst dann angegangen werden, wenn Punkt 1 sehr lange bearbeitet worden ist. Erst dann gibt es die Möglichkeit, im Inneren zu forschen, ohne gleich wieder die nächste Depression auszulösen.

Ich danke dir also für deinen Erfahrungsaustausch und wünsche dir und allen, die mit Ritzen und anderen Dingen Probleme haben, den Mut, dafür weiter zu kämpfen, auch wenn erstmal kein Licht am Ende des Tunnels aufblitzt. Es ist da...man muss es nur sehen lernen.

Alles Liebe!

Dana