Problem von Anonym - 16 Jahre

Ich habe meine Mutter enttäuscht.

Hallo,

Ich habe ein Problem.
Ich habe in den letzten Jahren immer wieder Streit mit meiner Mutter, da ich etwas schwierig bin, was ich auch gerne zugebe.
Als ich 16 geworden bin, hat mir meine Mutter nicht oft erlaubt, wegzugehen und darum habe ich die wenigen Male als ich weggehen durfte, es leider mit dem Alkohol übertrieben. Deshalb ist meine Mutter halt sehr enttäuscht von mir.
Ich will mich ja bessern, weiß aber nicht wie ich wieder mit meiner Mutter ins Reine kommen kann. Bitte helft mir!

Anwort von Stephanie

Lieber Unbekannte,

ich danke dir sehr für dein Vertrauen!

Erst einmal möchte ich dir sagen, dass ich es ganz toll finde, dass du deinen Fehler eingesehen hast und dazu stehst! Das ist schonmal der erste Schritt in die richtige Richtung!

Dass deine Mama von dir enttäuscht ist, kann ich absolut nachvollziehen. Du hast ihr Vertrauen, dass sie dir entgegengebracht hat, indem sie dir erlaubt hat wegzugehen, missbraucht. Und mit deinen Aktionen hast du ihr indirekt auch bewiesen, dass man dir nicht wirklich vertrauen kann! Und dieses Vertrauen kann man nicht von heut auf morgen wieder herstellen. Dies benötigt Zeit. Du musst ihr beweisen, dass man dir vertrauen kann - ihr zeigen, dass du verantwortungsbewusst bist.
Das heißst ja nicht, dass du von nunan keinen Alkohol mehr trinken sollst. Nur du solltest wissen wo deine Grenze ist und diese auch nicht überschreiten. Denn wie du sicherlich weißst, kann übermäßiger Alkoholkonsum sehr gefährlich sein. Auf Dauer kann dies zu schweren, langfristigen körperlichen Folgen kommen! Denn was kaum jemand dabei bedenkt: Ein chronischer Alkoholkonsum schadet dauerhaft den Organen. Er ist sogar die häufgste Ursache einer Lebererkrankung. Dies ist nur ein Beispiel. Ein übermäßiger Alkoholkonsum richtet noch viel mehr in deinem Körper an.

Wenn du magst, klick dich doch hier ein wenig durch:

http://www.kenn-dein-limit.de/alkohol/riskanter-konsum/gefahren-und-folgen/

Und jetzt frage dich: Ist dir deine Gesundheit so wenig wert? Und vorallem: Ist dir dein Leben so wenig wert? Das Leben wurde dir geschenkt und indirekt schmeißst du es so weg.

Das klingt jetzt für dich ein wenig komisch, aber: Man kann auch ohne Alkohol seinen Spaß haben. Probiere es doch einfach mal aus! :)

Aber nun zum eigentlichen Hauptthema:

Du hast geschrieben, dass deine Mama dir, als du 16 Jahre alt geworden bist, nicht oft erlaubt hat, wegzugehen! Und weißst du warum: Weil sie dich verdammt lieb hat und genau vor das, was du getan hast, Angst hatte! Du bist ihr Sohn! Sie hat dich jahrelang beschützt, doch nun wirst du groß und sie muss einsehen, dass aus dir nun ein junger Mann wird. Ein junger Mann, der seine eigenen Erfahrungen im Leben machen muss. Das ist garantiert nicht einfach für sie. Doch sie hat sich überwunden und eingesehen, dass sie dir diesen Freiraum geben muss, sodass du dich entfalten kannst. Und genau dann, als sie sich überwunden hat, enttäuscht du sie. Nun ist sie genau wieder an dem Punkt, wo sie dir nicht vertraut und dich beschützen möchte!
Aber lass nun den Kopf nicht hängen, lieber Unbekannte, sondern rede noch einmal mit deiner Mama. Sage ihr ruhig wie du es uns geschrieben hast, dass du selbst eingesehen hast, dass das was du getan hast, nicht in Ordnung war und dass du versuchst, daran zu arbeiten. Doch erwarte bitte nicht allzu viel von deiner Mama. Sie wird sicherlich noch sehr skeptisch sein. Rede nicht, sondern beweise es ihr. Du kannst es ihr beweisen, indem du deine Grenze kennenlernst und mit dem Alkohol nicht dermaßen übertreibst. Lerne deine Grenze kennen!

Wenn du jedoch schon an einem Punkt bist, an dem du nicht mehr weißst, wo deine Grenze ist und du das Gefühl hast, dass du den Alkohol nicht einfach so minimieren kannst (was ich nicht hoffe), ist es sinnvoll sich an Beratungsstellen zu wenden. Adressen findest du hier:

http://www.kenn-dein-limit.de/alkohol-beratung/beratungsstellen/

Also lieber Unbekannte: Geh einen Schritt auf deine Mama zu und beweise ihr, dass sie dir vertrauen kann!

Ich wünsche dir alles Gute!

Liebe Grüße,
Stephanie