Problem von anonym - 13 Jahre

Vater hasst mich

Hallo.
Ich habe ein kleines Problem mit meinem Vater.
Mein Vater kann mich nicht ausstehen. Das liegt daran das ich meiner Mutter vom Aussehen ähnlich bin. Die zwei sind getrennt.
Dafür bevorzugt er meine kleine Schwester die eben ehr etwas von ihm hat.
Und sich immer bei ihm einschleimt. Manchmal habe ich das Gefühl das er mich hasst da er mich auch manchmal beschimpft. Und er mich anschreit wenn der kleine " Engel " etwas anstellt. Das verlezt mich sehr da ich ja überhaupt nicht dafür kann das ich mehr von meiner Mutter habe :(
Ich habe schon mit meiner Mutter darüber geredet und sie sagte auch es täte ihr leid und sie denkt auch das mein Vater meine kleine Schwester mehr liebt als mich aber dagegen könnte sie nichts tun.
Wenn ich ihn fage ob er meine Schwester mehr liebt sagt er immer das das nicht stimmt. Aber ich glaube ihm das nicht.

Dana Anwort von Dana

Liebe Unbekannte!

Leider gibt es solche Möglichkeiten, dass jemand, der von jemandem verletzt wurde, Dinge oder Menschen unbewusst ablehnt, die dieser Situation ähneln. Für dich tut mir das sehr leid, denn du musst unberechtigterweise gegen etwas kämpfen, das eigentlich nicht da sein sollte.

Dein Vater hat mit Sicherheit bei der Trennung einiges an Verletzungen erfahren, daher ist er in diesem Punkt so, wie er ist. Dass er dies an dir auslässt, ist natürlich kein Weg, denn es tut DIR weh. Ich glaube aber nicht, dass er das bewusst macht. Wahrscheinlich hat er die Trennung von deiner Mutter nicht wirklich verarbeitet und es kommen einige Sachen in ihm hoch, wenn er deine ähnlichen Gesichtszüge sieht. Natürlich ist das nicht richtig, aber dein Papa ist eben auch ein MENSCH...und Menschen sind nie perfekt.

Ich möchte dir gerne zu zwei Sachen raten, die vielleicht helfen könnten, die Situation zu ändern:

1. vergib deinem Dad, dass er das tut. Ich weiß, das ist viel verlangt, aber wenn du es schaffst, ihm seine Unfairness zu vergeben, weil in ihm eine Verletzung haust, die ihn da nicht klar sehen lässt, dann kannst du mit ihm auch offener reden. Ich weiß, du bist erst 13 und in dir gibt es auch Verletzungen und Verhärtungen, da er ja deine kleine Schwester immer vorzieht. Aber vielleicht gelingt es dir, deinem Vater erstmal keinen Zank und keinen Zorn entgegen zu bringen, weil er dich so behandelt, sondern erstmal offen für ein Gespräch zu werden.

2. hier sollte nun das Gespräch folgen.
Ein "du liebst meine Schwester mehr!!!" wird immer ein "ach quatsch!" mit sich führen, da dein Vater wahrscheinlich so weit gar nicht denkt, es nicht merkt oder dich nicht verletzen will. Ich würde es von einer anderen Seite aus angehen. zB dass du deinen Dad bittest, mal etwas mit dir alleine zu unternehmen. Und wenn er das tut, ihn dann mal auf die Situation anzusprechen. Sag ihm, dass du ihn lieb hast, dass du aber den Eindruck hast, er nehme zu dir Abstand, weil du deiner Mum ähnlich bist. Sag ihm, wie du fühlst, ohne daraus eine riesen Vorwurfsrede zu machen, denn dann wird bei ihm jeder Rolladen sofort runterasseln. Frag ihn, was er sich für die Zukunft wünscht, wie alles aussehen soll, was DU machen kannst, damit es ihm besser geht. Vielleicht hilft dieses Friedensangebot ja, die Masken fallen zu lassen und vielleicht ist dein Dad in der Lage, das Gespräch mit dir zu führen und deine Fragen und Ideen auch ehrlich zu beantworten.

Es IST sehr schwer, wenn man merkt, dass man irgendwie hintenan gestellt wird. Ich kann mir das sehr gut vorstellen und es tut mir sehr leid für dich, dass du da momentan so Schwierigkeiten hast. Ich hoffe nur, dass ein ehrliches und gutes Gespräch mit deinem Vater möglich ist und er sich nicht sperrt. Sollte er dies dennoch tun und du nicht weiter wissen, gibt es auch die Möglichkeit, einen Psychotherapeuten mal zu fragen, was du da machen kannst. Die haben mit sowas sehr viel Erfahrung und auch Ahnung und können dir mit Sicherheit sehr gut weiter helfen. Sie haben Tipps und Tricks, wie du mit deinem Vater reden kannst und welche Möglichkeiten es gibt, diese Wand, die er zwischen dir und sich aufbaut, wieder einzureißen. Auch können sie dir helfen, dich selbst wieder mehr zu mögen, ich habe nämlich etwas Angst, dass dein Selbstwertgefühl unter dieser Zurückweisung deines Vaters leidet. Du bist ein tolles Kind. Versuche, dies auch deinem Dad zu vermitteln. Sei offen für ihn und vielleicht ist er es dann auch für dich. Ich hoffe es sehr für dich.

Alles Liebe,

Dana