Anwort von Johannes

Liebe Ratsuchende,

danke für dein Vertrauen.
Aufgrund deines Alters gehe ich davon aus, dass du von der Grundschule auf das Gymnasium wechseln musst.

Lass mich ein wenig von mir erzählen: Vor ziemlich genau einem Jahr bin ich ziemlich weit weg von zu Hause gezogen, weil der neue Mann meiner Mutter einen neuen Job gefunden hat. Am Anfang habe ich mich mit Händen und Füßen gegen den Umzug gewehrt. Ich konnte und wollte mich nicht auf den Gedanken einlassen, so weit wegzuziehen. Irgendwann habe ich dann die Entscheidung getroffen, mitzuziehen, da ich im neuen Wohnort bessere berufliche Möglichkeiten gehabt habe. Je länger ich mich auf das Neue eingelassen habe, desto besser konnte ich mich auch daran gewöhnen. Ich habe schnell neue Freunde, neue Bekannte und sehr nette Arbeitskollegen gefunden, die mir jetzt 100%ig fehlen würden, wenn ich nicht mitgezogen wäre. Den Kontakt zu meinen "alten" Freunden und Bekannten und vor allem den Kontakt zu meinem Vater ist mir immer sehr wichtig gewesen und wird es auch immer bleiben. Seitdem ich Auto fahren darf, fahre ich durchschnittlich zwei Wochenenden im Monat in die alte Heimat und wenn ich Urlaub habe, natürlich auch über einen längeren Zeitraum. Diese Zeit genieße ich immer wieder und würde sie mir auch nicht nehmen lassen.

Was ich dir damit sagen möchte: Du hast deine Freunde durch den Schulwechsel nicht verloren. Und du bist wahrscheinlich auch nicht umzogen, sodass es dir selten möglich ist, dich mit deinen Freunden zu treffen. Nutze daher deine Freizeit, um dich mit ihnen zu verabreden und etwas mit ihnen zu unternehmen. Bitte vergiss nicht, dass du deine Freunde durch den Schulwechsel nicht verloren hast. Im Gegenteil: Vielleicht wird die Beziehung zu deinen besten Freundinnen noch besser, wenn ihr euch nicht mehr jeden Tag in der Schule seht. Außerdem gehen aus deiner Klasse doch bestimmt mehrere Leute auf das Gymnasium, oder?

Stelle dir die Situation mal bildlich vor: Die alte Tür schließt sich und eine neue Tür geht auf. Mit der schließenden Tür meine ich deine jetzige Schule. Und auf dem Gymnasium wird sich eine neue Tür für dich öffnen. Du bekommst neue Lehrer, neue Mitschüler und wirst sicherlich auch wieder neue Freunde finden. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass die Angst in der Fantasie oft viel größer ist, als sie dann in der Realität tatsächlich auftritt. Lass die Situation einmal mal auf dich zukommen und sei stolz auf dich, dass du das Gymnasium besuchen wirst. Das schafft nämlich auch nicht jeder.

Ich wünsche dir vom ganzen Herzen alles Gute und einen schönen Neuanfang in der Schule.


Liebe Grüße

Johannes