Problem von Sarah - 14 Jahre

Mein Hund ist gestorben und ich kann es einfach nicht verkraften..

Hallo,
Ich hoffe ihr könnt mir helfen.
Ich schreibe diese Mail in der Nacht,weil das die schlimmste Zeit ist.
Mein Hund ist mitte Juli gestorben.
Er war mein bester freund,mein sozusagen 2 Bruder,
Dem ich alles anvertrauen konnte und er war mein treuer Zuhörer.
Ich hab mir immer schon Gedanken gemacht,was ich tue wenn er mal stirbt.Ich dachte ich überlebe das nicht,weil ich ein sehr emotionaler Mensch bin.
Und nun musste mein ein und alles,bester freund und große liebe schon im Alter von 4 jahren von mir gehen.
Ich vermisse ihn so,alles erinnert mich an ihn und ich mach mir Vorwürfe was ich besser machen könnte. .ich könnte ihn doch noch retten!!
Doch das schlimmste ist,dass wir nicht wissen woran er gestorben ist.
Ich habe schon an einem tag vor seinem tod etwas gespürt,und endlos geweint also sind wir zum Tierarzt gefahren. Mein Hund war sehr sportlich und aufgeweckt und hatte keine Krankheiten deswegen meinte der arzt es passiert nichts.Also fuhren wir nach hause ich wollte das mein Schatzi bei mir schläft aber mein papa hat es verboten da er ja anscheinend krank war..
Ich duschte meinen hund jnd legte ihn in sein warmes Körbchen das im nebenzimmer und nur 1 raum weiter von meinem war.
Am nächsten Morgen kam meine oma zu mir ans bett und sagte dass ich keinen hund mehr habe..
ich war mir sicher sie nimmt mich auf den arm,deswegen rannte ich zum Nachbarzimmer.
ich sah ihn und redete mir ein er schläft...meine Augen Tränten inzwischen. Dann legte ich meine Hand auf ihn..
er war kalt und steif ..ich schreie auf und lege meinen kopf auf ihn..das konnte doch nicht sein. Nicht mein süßes junges bhündchen..ich lag im Nachbarzimmer während mein allerbester freund am sterben war..ich war nicht bei ihm.
Ich bin so ein schlechtes Frauchen...er hat mich bestimmt vermisst. .
Nun ist es ca. 1 Monat her ich,meine Eltern und mein Bruder weinen noch immer. Tagsüber wenn ich abgelenkt bin ist es erträglich aber abends...wenn ich alleine im bett liege. .alleine..ohne mein Schatz es ist so kalt und leer ich vermisse ihn,schaue mir 1000 mal seine Bilder an und kann es einfach nicht fassen.ich habe schon ernsthafte
Kopfschmerzen vom täglichen weinen. .
Wir wollten uns eigentlich erst nach 1 jahr einen neuen Hund zulegen...aber meine mama sagt wir kaufen uns einen früher weil sie es nicht mehr ertragen kann mich weinen zu sehen
wir haben uns sämtliche welpen angesehen und manche fand ich echt süß und verliebte mich fast schon..
doch abends kommt das schlechte gewissen..
Was würde mein verstorbener hund dazu sagen?
Ist das verrat?Wird er denken ich bin über hinweggekommen jnd liebe nurnoch den neuen hund?ist es noch zu früh?verletzte ich somit meinen schatz?wird der neue hund für mich nur ein Trostpflaster?
Nichts und niemand wird ihn jemals ersetzen aber ohne hunde kann ich nicht leben sie sind nunmal die besten freunde
.was soll ich tun?
Hilft mir. .
sarah

Anni Anwort von Anni

Liebe Sarah,

ich weiß genau, wie du dich fühlst und was du durchmachst, da ich selber Tiere habe und auch schon welche gehen lassen musste.
Die Trauer von dir und deiner Familie ist völlig in Ordnung und ihr habt alle Zeit der Welt, um diesen Verlust zu verarbeiten.
Tiere bereichern zwar unser Leben, aber leider bleiben sie nicht ein ganzes Menschen Leben bei uns und verlassen uns irgendwann.
Wenn es so unerwartet und früh passiert, wie bei euch, ist das natürlich besonderes tragisch.
Um so wichtiger ist es, dass du dir keine Vorwürfe machst und niemand für den Tod verantwortlich ist. Manchmal passieren Dinge und niemand versteht warum.
Vielleicht hilft dir an dieser Stelle ja das Zitat von Dichter Titus Maccius Plautus:
"Wen die Götter lieben, den lassen sie jung sterben."
Der Hund ist zwar nicht mehr bei euch, aber vielleicht hast du ja trotzdem ein Ort, an dem du dich nah bei ihm fühlst. Ihr könntet zum Beispiel eine kleine Ruhestätte für ihn einrichten und dort kannst du immer hin gehen, wenn der Schmerz mal wieder besonders groß ist.
Mit der Zeit musst du jedoch lernen nach vorne zu blicken, aber natürlich auch nicht vergessen. Die Zeit mit deinem Hund kann dir keiner mehr nehmen, du wirst in immer im Herzen behalten.
Es klingt blöd, aber ich finde, dass es stimmt, dass die Zeit alle Wunden hält oder zumindest erträglicher macht.
Und natürlich spricht für einen neuen Hund nichts dagegen, aber erst dann, wenn du den Verlust verarbeitet hast und dich auf ein neues Tier "einlassen" kannst.
Er/sie wird wahrscheinlich ganz anderes sein und doch wird dich vieles an deinen "alten" Hund erinnern und dich wieder traurig machen, deshalb solltest du bei dieser Entscheidung ganz sicher sein.
Aber eines musst du wissen, dein verstorbener Hund würde sich darüber freuen, dass du deine Liebe wieder ein kleiner Hund bekommt. Es ist bestimmt kein Verrat, das kann ich dir mit Sicherheit sagen.
Den Zeitpunkt für einen neuen Hund kannst nur du und deine Familie entscheiden. Jeder von euch muss bereit sein und dann ein bisschen auch Abschied genommen haben, denn das neue Familienmitglied braucht wieder eure volle Aufmerksamkeit!
Natürlich kann der neue Hund den "alten" nicht ersetzen, aber er kann euch helfen, dass der Schmerz nicht zu groß ist!

Ich wünsche dir viel Kraft und denke daran, wohin du auch gehst, dein Hund ist bei dir - in deinem Herzen!

Anni