Problem von anonym - 19 Jahre

Das Hunde-"Problem"

Hallo liebes KuKa-Team,

Und zwar geht es mir um Folgendes...:

Ich lebe jetzt seit Januar 2012 in der Wohnung meines Freundes.
Seit ich von zuhause weggezogen bin, habe ich den großen Wunsch, einen Hund zu halten. Zuhause hatten wir selber zwei Hunde, zwei Labradore, die ich abgöttisch geliebt habe und mich gerne mit ihnen beschäftigt habe.

Nun, im Dezember 2012 haben wir uns eine Katze geholt, bei der ich gedacht hatte, dass sie diesen Wunsch vielleicht verdrängt, aber sie hat es nicht. Natürlich liebe ich sie auch sehr und würde sie niemals abgeben, sie würde sich sogar mit Hunden verstehen, so hat es uns das Tierheim gesagt.

Jedoch stellen sich mir all diese Dinge in den Weg:

Unsere Wohnung ist leider nicht sehr groß. Die genaue m2-Größe weiß ich leider nicht, wir haben Schlaf-, Wohn- und Badezimmer, Küche und Flur.

Mein Freund arbeitet in einem Schichtwechselsystem, er muss jeweils 3 Tage Frühschicht,Spätschicht und Nachtschicht arbeiten, zwischen Spät und Nacht hat er einen Tag frei. Das sind insgesamt 10 Tage, die er quasi arbeiten muss, danach hat er immer eine Woche frei.
Ich habe leider noch keine Ausbildung, steuere aber eine für 2014 an. Ich besuche im Moment eine Maßnahme, in der ich jeden Tag bis zu 3 Stunden verbringe. Ab und an mache ich auch Praktika in verschiedenen Betrieben.

Ich bekomme monatlich etwa 460,- €, Maßnahmengeld, Unterhalt und Kindergeld.
Mein Freund verdient ca. 1800- 2200€ im Monat.
Ich weiß nicht ob es für zwei Menschen, eine Katze und einen Hund reichen würde..

Der Wunsch nach einem mittelgroßen Hund, am besten einen Golden Retriever oder Labrador, ist so groß, ich kann ihn mittlerweile nicht mehr wegdenken. Ich weiß ein Hund ist teuer und braucht viel Aufmerksamkeit. Aber ich kann mir ehrlich gesagt nichts tolleres Vorstellen, einen Hund glücklich zu machen, ich liebe es, Hunde zu beschäftigen, sie zu pflegen und mit ihnen schöne Spaziergänge durch die Natur zu machen. Ein Hund würde mich fit halten und mir Freude bringen.

Achje, ich weiß nicht was ich tun soll, mein Freund meinte ja selber dass es im Moment schlecht wäre, generell würde er zu einem Hund aber nicht Nein sagen..es macht mich fertig :(
Ich habe ihn schon dazu überredet, ab und an ins Tierheim zu fahren und dort mit Hunden spazieren zu gehen, jedoch habe ich etwas Angst dass ich mich da in ein Tier verliebe..

Dana Anwort von Dana

Liebe Unbekannte!

Für Menschen wie dich, die Hunde abgöttisch lieben und sich überlegen, sich (wieder) einen anzuschaffen, habe ich nur eine einzige Frage, die ihr beantworten müsst:

Wird es dem Hund wirklich in allen Belangen gut gehen?
Ein Hund ist ein Rudeltier und er ist ungern alleine. Ihr wollt auch mal verreisen, ihr arbeitet dann beide oder du machst eine Ausbildung...ihr seid beide viel unterwegs.
Futter und mal ein Tierarztbesuch ist jetzt nicht so dolle teuer, das würde mit eurem Gehalt schon gehen. Aber hätte es der Hund wirklich gut?

Ein Hund sollte NIEMALS angeschafft werden, nur weil man selbst ja uuuunbedingt einen Hund will.
Ein Hund sollte niemals angeschafft werden, nur weil er den Menschen bespaßen soll und ihm glückliche Momente schenken soll.
Ein Hund ist zeitaufwändig und liebebedürftig. SEINE Belange müssen über allem stehen, wenn man sich so ein Tier holt. Du schreibst zwar etwas in die Richtung, die Frage ist nur, wieweit die Realität da mitspielt und wieweit das Wunschdenken ist.

Wir haben eine Hündin. Sie hält uns voll auf Trab. Aber wir arbeiten beide zu Hause und haben die Frau, die sie aus schrecklichen Zuständen befreit hat, als "Patentante" behalten, zu der wir unsere Hündin dann mal geben können, wenn wir eine Woche wegfahren.

Ich habe eine Freundin, die sich einen Hund geholt hat. Einen Welpen.
Sie ist viel weg, der Hund ist dauernd bei ihren Eltern, manchmal muss der Hund im AUTO für mehrere Stunden sein...sorry, das ist kein Leben für einen Hund.

Ihr müsst euch also überlegen, ob ihr die Zeit habt, dreimal am Tag ordentlich Gassi zu gehen, mit dem Hund zu spielen und ihm Zeit zu schenken und ihn so zu halten, dass es tiergerecht ist. Vielleicht wäre es auch ratsam, nicht gleich mit einem Labrador zu beginnen, der ordentlich Auslauf braucht und nicht gerade klein ist.

Erst wenn du das alles bejahen kannst und er nicht nur geholt werden soll, damit du dich besser fühlst, erst dann ist es die richtige Zeit für einen Hund. Das Finanzielle packt ihr, das ist kein Problem, solange keine schlimmen Krankheiten kommen, die dann teuer werden. Aber auch da gibt es immer irgendwie eine Möglichkeit.

Ich wünsche dir ehrliche Gedanken und die richtige Entscheidung.

Liebe Grüße,

Dana