Problem von Anonym - 17 Jahre

vergewaltigung vom stieffvater

liebes kummerkasten-team..

ich glaube dass ihr seit die einzigen die mir bei meiner sitiation weiterhelfen können..
ich wurde mit 15 von meinen stiefvater vergewaltigt.. die situation ist sehr schlimm für mich.. nun bin ich 17 und meine mutter hat sich von ihn getrennt. mittlerweile habe ich meine mutter auf die situation aufgeklärt. da ich muslimin bin ist es bei uns sehr wichtig jungfrau zu bleiben bis zur ehe... ich war vor kurzem auch beim psychater und habe dem alle meine probleme erzählt. aber das einzige was er am ende das gespräches zu mir gesagt hat war " okey. und wie kann ich ihnen da jetzt weiterhelfen? " ich glaube es einfach nicht. ich habe mich eine halbe stunde bei den ausgeheult und er macht mich noch depressiver als ich davor schon war. ich fühle mich einfach sehr schlecht.. egal was ich mache..ich hatte auch sehr oft selbstmordversuche. warum bin ich mit 17 schon so am ende meiner kräfte?! ich will dass alles so ist wie früher.. deswegen habe ich mich entschieden mein jungfernhäutchen wieder zunähen zu lassen. ich habe einen termin beim frauenarzt ausgemacht und morgen wird es zugenäht. an wen kann ich mich da wenden und über meine probleme reden? wer kann mir bei meiner situation weiterhelfen?

danke im vorraus..

mfg.

SabineD Anwort von SabineD

Hallo,

erst einmal finde ich es toll, dass du dir Hilfe suchst. Eine Vergewaltigung ist eine schlimme Sache. Meistens verfolgt einen das Geschehene auch später noch und es ist schwer, alles zu verarbeiten. Alleine wird man mit den Gedanken oft nicht fertig. Mit dem Zunähen deines Jungerfhäutchens zeigst du, dass du die Vergewaltigung noch nicht verarbeitet hast. Du willst, dass alles wieder wie Früher wird. Leider kannst du dadurch die Zeit nicht zurück drehen und du wirst vermutlich auch nie ganz vergessen können was passiert ist. Aber du kannst sehr wohl lernen, gut damit umzugehen und normal weiter zu leben. Dafür ist es wichtig, dass du dir von Anderen helfen lässt. Dass du dich deiner Mutter anvertrauen konntest und dir einen Psychiater gesucht hast, ist ein großer Schritt in die richtige Richtung gewesen und hat sicherlich viel Mut gekostet. Großes Kompliment an dich, du kannst stolz auf dich sein!

Umso mehr ärgere ich mich über den Psychiater! Er hat vollkommen inkompetent reagiert. Es ist wichtig, dass du jemanden hast, mit dem du reden kannst und der dir professionelle Tipps und Hilfe geben kann, wie du mit der Vergewaltigung umgehen kannst. Wird ein Problem nicht richtig verarbeitet, kostet es viel Kraft. Deshalb fühlst du dich mit 17 Jahren schon so kraftlos. Das ist vollkommen verständlich nach einem solchen Erlebnis.
Gib nicht auf und versuche weiterhin dir professionelle Hilfe zu holen! Vielleicht gibt es eine Beratungsstelle in deiner Nähe, die speziell für Frauen mit ähnlichen Erlebnissen ist? Oft findet sich solch eine Stelle, wenn du in Google "Vergewaltigung Hilfe Wohnort" eingibst.
Ansonsten gibt es auch online Foren in denen du dich anmelden und mit anderen Frauen reden kannst (z.B. http://www.gofeminin.de/forum/show1_f554_1/sexualitaet/vergewaltigung-und-sexueller-missbrauch.html). Du bist nicht allein mit deiner Situation!

Ich würde dir zudem raten, deine Gefühle und Erlebnisse in einer Art Tagebuch nieder zu schreiben. Immer wenn du das Gefühl hast mit jemanden reden zu müssen, aber keiner da ist, dann schreibe deine ganzen Gedanken auf. Das hilft, sie zu ordnen und das Erlebte zu verarbeiten.

Außerdem solltest du den Täter anzeigen. Ich weiß wie schwer das ist, aber er hat etwas sehr schlimmes getan. Du musst dich für nichts schämen, sondern er. Vielleicht wäre deine Mutter ja sogar bereit, den Schritt gemeinsam mit dir zu gehen.

Ich wünsche dir, dass du einen Psychologen findest, der besser für seine Arbeit geeignet ist und dass du bald gut mit der Vergewaltigung umgehen kannst.

Herzliche Grüße

Sabine