Depressionen...? Brauche Hilfe!
Hallo liebes Kummerkastenteam!
Ich habe ein großes Problem! Ich bin mir eigentlich schon sicher, dass ich unter Depressionen leide. Ich bin jetzt 17 Jahre alt und begonnen hatte das alles schon in der 6. Klasse. Das alles ist dann auch schonmal ausgeartet und ich hatte mich regelmäßig selbst verletzt und versucht mich umzubringen. Ich dachte ich komme mit dem Stress und so nicht klar. Letztendlich hatte mich die Angst vor Schmerzen zurückgehalten. Das war mein absoluter Tiefpunkt. Irgendwann dachte ich mir, dass es so nicht mehr weitergehen kann und ich aufstehen muss. Also legte ich mir einen großen Plan zurecht, dass ich später auswandern möchte und ich dafür einen guten Schulabschluss brauche. Ich hatte ein Ziel vor Augen und war wieder richtig glücklich. Klar hatte ich auch wieder Rückfälle, aber von denen ließ ich mich nicht untergriegen. Der Plan ist jetzt zur Hälfte schon aufgegangen! Ich habe einen 1er Abschluss als Beste. Nun scheinen diese Depressionen aber wieder zurückzukommen. Mein Großvater ist gestorben, ich musste wegen zu starkem Heimweh meine Ausbildung abbrechen und ich habe dieses komische Gefühl im Bauch. Es tut nicht weh, es ist nur furchtbar unangenehm. Manchmal hab ich auch so ein Kitzeln in meiner rechten Kopfhälfte. Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Ich habe auch nicht den Mut mit jemandem darüber zu sprechen, da ich, als ich dies früher getan hatte, beinahe meine beste Freundin verloren hatte. Außerdem habe ich auch Angst, dass ich dann in eine Klinik muss und da wäre ich ja wieder von meiner Familie getrennt. Dazu fürchte ich auch, dass ich dann erst recht keinen Ausbildungsplatz mehr finde. Bitte helft mir! Ich kann nicht mehr!
Vielen Dank schonmal im Vorraus!
Anwort von Miriam
Hallo liebe Hilfesuchende!
So viel ich aus deinem Text rauslesen konnte, hast du keine diagnostizierte Depression, sondern vermutest sie. Mach dir erst mal klar, dass du nicht unbedingt diese psychische Krankheit haben musst. Aber ich weiß, man ließt im Internet, findet Übereinstimmungen und steigert sich rein. Aber es kann auch sein, dass du richtig mit deiner Vermutung liegst und davon will ich jetzt ausgehen.
Du schreibst, du hattest mal eine Tiefphase, in der du sogar an Suizid gedacht hast. Ich denke mal, du warst nicht in Therapie. Dass du dich da selbst wieder rausgeholt hast zeugt von deiner Stärke, die du auch jetzt wieder nutzen könntest. Vielleicht fehlt dir ein Ziel vor Augen. Und das kann man finden. Die Tatsache, dass du trotz deinen Depressionen die Beste warst, muss dir doch zeigen, wie zielgerichtet du sein kannst. Vielleicht könnte dein nächstes Ziel sein, mit jemanden zu reden. Nur weil du einmal eine schlechte Erfahrung damit gemacht hast, heißt das nicht automatisch, dass du das immer machen wirst. Du könntest mit deinen Eltern sprechen, die dir entweder so helfen könnten (ich denke, deine Beziehung zu ihnen dürfte nicht so schlecht sein, wegen dem Heimweh. Ich kann mich aber auch täuschen.) oder sie könnten dir eine Psychologin besorgen.
Und da sind wir auch schon beim Thema. Bei einer Psychologin kannst du erstmal genau herausfinden, was du hast. Und wenn du das weißt, könnt ihr an diversen Dingen, z. B. deinem Heimweh, deiner Angst mit Freunden zu sprechen und deinen Suizidgedanken arbeiten. Wenn du dich öffnest und du ihre Vorschläge umsetzen kannst und absprachefähig bleibst, schickt sie dich in keine Klinik. In die Klinik kommst du, wenn du ihr nicht mehr versprechen kannst, dass du zum nächsten Termin kommst. Und ich denke, du bist in diese Richtung schon kooperativ, weil dir doch was am Leben liegt. Das habe ich zumindest aus deinen Zeilen herausgelesen.
Also, nochmal kurz: Ziel: sich jemandem anvertrauen (Eltern oder wenn das nicht funktioniert, kannst du eigentständig einen Psychologen benachrichtigen. Dazu brauchst du nur bei Google deinen Heimatort und Psychologe eingeben. Oft findest du auch Emailadressen, denn wenn es dir leichter fällt, kannst du auch schreiben.) und dann am Besten sich auf eine ambulante (also ohne Klinik) Therapie einlassen.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft, dieses Ziel zu erreichen.
Alles Liebe,
Miriam