Problem von Nini - 27 Jahre

Mein Vater ist nicht mein Erzeuger (und Alkoholiker)!!

Hallo!

Mein Name ist Nini und ich bin 27 Jahre alt. Ich habe vor 1 1/2 Jahren erfahren, dass mein Vater nicht mein Erzeuger ist. In dem Moment ist zu erst für mich so einiges zusammen gebrochen und hat mein Leben doch schon sehr durcheinander gebracht. Aber vielleicht muss ich etwas früher anfangen, um einiges verständlicher zu machen.

Ich habe zwei ältere Geschwister, einen Bruder (der Älteste) und eine Schwester (die Mittlere). Dem nach bin ich das Nesteckchen. Ich bin sehr behütet aufgewachsen und vor mir sind immer alle Probleme ferngehalten worden, da ich auch sehr Harmoniesüchtig bin. Das mag aber auch daran liegen, dass mein Vater zusätzlich auch noch Alkoholiker ist und mir das irgendwie einen Knacks mitgegeben hat. Als ich ganz klein noch war, war ich sehr auf meinen Papa fixiert und er hat mich sehr verhätschelt. Was ich sicherlich sehr genossen und auch ab und an ausgenutzt habe. Aber welches Kind tut das nicht, oder? Mit meiner Mutter habe ich immer ein sehr harmonisches und inniges Verhältnis gehabt und irgendwie war es so das ich ein bisschen ihr gewünschtes Leben geführt habe und manchmal heute noch so lebe. Das liegt wohl daran das ich sehr nach ihr komme, mit meinen Talenten und auch Interessen. Als ich noch zu Hause gelebt habe haben wir sehr viel Freizeit mit einander verbracht und immer über alles geredet was einen bewegt. Ich kann sagen, dass ich eine sehr schöne und tolle Kindheit hatte. Ich würde mir jedenfalls heute nichts anders wünschen, außer das mein Papa vielleicht nicht die Alkoholkrank währe. Wer weiß vielleicht wäre dann einiges anders gelaufen in unser aller leben.

Je Älter ich wurde desto weniger konnte meine Familie vor mir etwas verbärgen. Ich bin immer Aufmerksamer und auch Skeptischer geworden. Meine Mutter, meine Schwester und ich haben uns immer mehr über die Probleme in der Familie unterhalten und wir haben versucht irgendwelche Lösungen zu finden. Hauptsächlich ging es dabei um die Krankheit meines Vaters und was daraus resultierte. Wir haben auch mit ihm geredet, alle zusammen, jeder einzeln, noch und nöcher, aber nichts hat etwas genützt. Man fühlt sich sehr hilflos manches Mal. Aber darauf komme ich zu einem späteren Zeitpunkt noch mal zurück. Jedenfalls habe ich so richtig mit 16 Jahren kapiert das mein Vater ein Alkoholiker ist.

Ich bin dann aus Studiengründen von zu Hause ausgezogen und so gleich in eine andere Stadt. Was mir sehr schwer gefallen ist. Ich wollte meine Familie nicht im Stich lassen, für sie da sein, ich wollte nicht so weit weg von ihnen sein und vor allem nicht alleine sein. Heute sage ich, dass es das Beste war was ich je gemacht habe. Das hat mich Erwachsen werden lassen. Und ob es genauso gelaufen wäre und ich das bin was ich heute bin, wenn ich so quasi um die Ecke gewohnt hätte, wer weiß? Wahrscheinlich aber nicht. Das hat mich Alles aus einer anderen Perspektive sehen lassen und auch mit Abstand.

Im April 2004 bin ich dann mal wieder zu Besuch rüber gefahren. Ich hatte mein Studium gerade abgeschlossen war mit meinem Freund für eine Woche verreist gewesen und wollte nun mal wieder mehr Zeit mit meiner Familie verbringen. Allerdings hat sich beim meinen Eltern sehr viel verändert. Meine Mutter hatte immer mehr ihre Kräfte verloren zu kämpfen und das hat sich so geäußert, dass sie gesundheitlich wie auch geistig sich verändert hat. Ich habe meine Mutter immer bewundert für ihre außergewöhnlichen Kräfte die sie immer wieder aus dem nirgendwo scheinbar geholte hat. Außerdem habe ich sie geschätzt für ihren Mut, Stolz und ihr Durchhaltevermögen. Sie war immer ein Vorbild für mich. Bis zu dem einen Tag. Da setzte ich sie von dem so genannten Sockel herunter, auf dem sie für mich stand.

Ich war bei meiner Schwester und wir haben mal wieder über unseren Vater gesprochen, dass es wieder schlimmer als sonst ist mit ihm. Da kam auf mal ein Thema auf, wo es um Gene ging die wir in uns tragen und wer weiß ob wir als Kinder irgendwann auch in diesen Sumpf des Alkoholismus geraten. Plötzlich sagte meine Schwester zu mir: ?Na da brauchst du dir ja vielleicht nicht so den Kopf drüber machen!?. Da kam Eines zum Anderen und ich habe meine Schwester gebeten mir zu erzählen was sie genau damit meinte. Im Inneren wusste ich was sie mir versuchte zu sagen. Aber wer will so etwas für wahr erachten und wirklich begreifen. Man lebt fast 26 Jahre damit, dass sein Vater auch der ist der einen gezeugt hat. Keiner sagt einem das, was nichts geändert hätte. Er war und ist nach wie vor mein Vater. Er war wahrscheinlich für mich mehr als für meine Geschwister ein Vater. Was meine Schwester mir noch so gesagt hat in dem Moment, kann ich gar nicht so genau mehr sagen. Für mich überschlug sich mein ganzes Leben. Ich ging immer davon aus das wir eine ganz normale Familie sind, wir keine Geheimnisse vor ein andere haben und immer ehrlich miteinander umgegangen sind. Trotz der Krankheit meines Vaters. Besonders war ich im ersten Moment darüber entsetzt das meine Mutter es mir nie gesagt hat. Wobei gerade wir, so ein inniges Verhältnis zu einander hatten. Aber so kann man sich in einem Menschen täuschen und der Mensch kann einen so täuschen. Das hätte ich nie für möglich gehalten.

Als ich wieder anschließend bei meinen Eltern war, geschah alles wie in Trans. Ich konnte es nicht begreifen und ich hielt es auch so gut wie gar nicht in deren Haus aus. Ich habe dann die restlichen Tage so viel Zeit es nur ging bei meiner Schwester verbracht. Nur die musste ja auch arbeiten. Sie erzählte mir dann noch, dass sie selber es erst ca. seit einem Jahr wusste und es nicht mehr ausgehalten hat vor mir so was Wichtiges zu verheimlichen. Mein Vater selber hat das Schweigen wohl gebrochen in einer weiteren Diskussion über seinen Alkoholismus. Die Sache stand wohl bis dahin immer unausgesprochen zwischen meinen Eltern. Ich habe dann noch erfahren das es damals so war, dass meine Mutter sich mit 25 Jahren und 2 kleinen Kinder, von meinem Vater versucht hat zu trennen. In der Zeit hat sie einen Mann gekannt der mein Erzeuger sein soll und wohl ist. Mein Vater war damals schon Alkoholiker und hat meine Mutter türanisiert und erpresst. Irgendwie hat er es geschafft sie so einzuschüchtern, dass sie wieder zu ihm zurückgegangen ist. Und vier Monate später stellte meine Mutter fest, dass sie schwanger war. Es war wohl klar dass mein Vater unmöglich der Erzeuger sein konnte. Weiter weiß ich nur, dass es wohl als Absprache zwischen meinen Eltern abgemacht war, dass mein Vater die Vaterschaft anerkennt nur dann, wenn ich es niemals erfahren werde. Damit könnte er nicht leben.

Ich bin dann nach 3 Tagen wieder nach Hause gefahren, wie geplant, und kam völlig aufgelöst wieder an. Die Trennung von meiner Schwester viel mir unsäglich schwer. Zu mal ich nicht wusste wie alles weiter geht. Ich fuhr mit einem Geheimnis was keines mehr war und doch noch bestand. Es war ein komisches Gefühl in meine Welt zurück zu fahren wo mein Freund auf mich wartete und da stand, um mich aufzufangen. Meiner Schwester ging es nicht viel besser. Sie wusste ja nicht ob sie das richtige getan hat, in dem sie mir endlich die Wahrheit gesagt hat und ob ich damit irgendwann zu Recht käme. Mein Freund fing mich auf so gut er konnte. Das half mir sehr. Ich redete mit jedem meiner Freunde darüber, ob sie enge Freunde waren oder nicht. Ich hatte das Gefühl mich rein reden zu müssen. Es war vier Monate für mich eine Qual. Ich versuchte die Wahrheit zu erkennen und sie zu akzeptieren so gut es ging. Einige frühere Ereignisse und Situationen erklärten sich nun für mich. Warum und wieso manches so gelaufen ist und vor allem frühere Reaktionen meiner Eltern erklärten sich nun von alleine. Was sich nun für mich völlig erklärte, war warum ich mich schon immer von meinen Geschwistern vom Aussehen so unterschied. Doch dass es zwischen mir und meiner Mutter etwas so großes unausgesprochnes gab, machte mich fix und alle. Ich musste wieder rüber fahren zu Besuch und ein klärendes Gespräch suchen. In der Zeit die ich für mich alleine hatte habe ich beschlossen vorerst, meinen Vater nicht zu sagen, dass ich es weiß. Keiner konnte und kann genau sagen, ob er sich dann noch mehr aufgibt und seinem Suff noch mehr verfällt.

Kaum im September im Elternhaus angekommen, befiel mich ein seltsames Gefühl was ich bis Heute nicht erklären kann. Wie sollte ich es meiner Mutter erklären, dass ich ihr Geheimnis längst kenne? Ich wählte einen neutralen Ort wo keiner von uns sich in die Enge getrieben fühlte. Wir gingen in ein Café und ich schaffte es meine Ängste zu überwinden. Sie reagierte relativ cool und fragte nur woher ich es weiß? Dann fing sie an mir kleine Auszüge aus der Zeit wieder zu geben. Das mein Erzeuger ein Mensch ist den man nicht kennen lernen braucht und das mein Vater ihr sogar damals das Geld weg genommen hat so das sie nicht mal wusste wie sie weiter machen sollte. Und zu guter letzt hat mein Vater wohl Harri (wie sein Name wohl lautet) aufgesucht und ihm gedroht hat, ihn auf Knien angefleht hat, ihm seine Frau nicht weg zu nehmen. Meine Mutter war ganz alleine, Mittellos mit zwei kleinen Kindern, zu einer Zeit, wo es noch nicht so normal war wie heute eine Alleinerziehende Mutter zu sein. Im ersten Moment war es für mich eine Erleichterung. Einen Tag später kam meine Schwester vorbei, mein Vater war irgendwo hin gefahren, und sie sprach das Thema an. Sie hatte ja auch etwas Angst, dass unsere Mutter mit ihr sauer sei, weil sie es mir gesagt hat und sie selber nicht die Chance hatte. Andererseits hatte meine Mutter so oft die Gelegenheit. Wir waren gemeinsam oft in den Urlaub gefahren. Niemand war bei uns. Da hätte sie es tun können. Aber sie tat es nicht. Ich habe sie auch gefragt warum. Darauf antwortet sie, dass ich immer so verletzlich war und sie nicht wusste, ob ich damit zu Recht kommen würde. Sie hatte Angst, dass ich meine Ziele und mein Leben dadurch aus den Augen verliere. Aber vorgenommen hatte sie es sich sehr häufig. Jedenfalls erzählte sie uns noch das er (mein Erzeuger) es wohl auch nie wusste das es mich gab, aber das er vorkurzen bei ihr auf Arbeit auftauchte. Er fragte sie wohl ob es wahr sei? Und das er es von meiner Tante gehört hat, die auch in derselben Stadt lebt und die er vor kurzem getroffen hat. Dazu muss ich sagen, dass wir keinen Kontakt zu dieser Tante haben. Von der wusste er wohl wo er meine Mutter findet. Meine Mutter hat wohl sehr kalt und erschrocken reagiert. Nach so vielen Jahren stand er auf einmal vor ihr. Sie hat ihn wohl weg geschickt und meinte nur, dass er damit nichts zu tun hat und es ihn nichts angeht. Und mehr weiß ich bis heute nicht. Seit dem Besuch habe ich nicht wieder mit meiner Mutter drüber reden könne. Ich mache ihr ja auch keine Vorwürfe oder so. Sie hatte sich so entschieden für sich und auch für mich. Es hat sich im Grunde nichts geändert seit dem. Aber trotzdem ist es anders. Ich kann es nur mit einer weiteren Situation erklären. Es ist nicht so das ich es nicht versucht habe noch mal mit ihr drüber zu reden, aber sie hat entweder nicht so richtig reagiert, mich ernst genommen, und hat indirekt abgeblockt.

Als ich dann über Weihnachten wieder zu Besuch fuhr, fuhr ich mit einem noch komischeren Gefühl, aber so dass es mir gar nicht so bewusst war. Ich hatte die ganzen Feiertage über Magenkrämpfe und so bald ich was aß wurde mir übel. Und das an Weihnachten wo es die ganzen Leckereien gab. Andere nahmen zu und ich nahm ab über die Tage. Irgendwas geschah bei mir zuhause. Mein Vater war irgendwie komisch, meine Mutter sehr distanziert und ratlos. Ich wusste dass mein Vater mehr trank als ich es je zuvor erlebt hatte. Am zweiten Feiertag führten wir ein Gespräch wo beide zusammen beschlossen getrennte Weg zu gehen. Was mich sehr erstaunte, da mein Vater der jenige war, der immer sich mit allen Mittel und Wegen dagegen sträubte. Doch auf mal war es anders. Mit dem Stand der Dinge fuhr ich dann wieder nach Hause. Und ab hier halte ich mich auch kurz. Im Januar kam dann raus das mein Vater eine Freundin hat und nach und nach im ganzen Haus Gelder unterschlug und meiner Mutter Wertgegenstände stahl um es zu Geld zu machen, um seine Freundin zu beschenken und seinen Suff zu finanzieren. Daraufhin warf meine Mutter ihn raus. Und er kam für ca. einen Monat bei meinem Bruder unter. Doch dort ging es genauso weiter. Er trank immer mehr. Seine Freundin ließ ihn fallen da seine Quellen ja nun versiegt waren. Ich muss noch ergänzen, dass ein Vater Frührentner ist durch einen Arbeitsunfall vor knapp 10, 11 Jahren. Außerdem brach sein Lügengerüst um ihn herum nach und nach ein, so dass alle ihn durchschauten und keiner mehr ihn glaubte. Weiterhin geschah dann das was meinen Bruder endlich wachrüttelte und auch ihn erkennen lies das unser Vater krank ist. Unser Vater versuchte sich das Leben zu nehmen mit einem Tablettencocktail und Alkohol. Er kam ins Krakenhaus und eine Tag später brachte mein Bruder und meine Schwester ihm seine Habseeligkeiten und überließen ihn seinem Schicksal. Das mag hart klingen, aber wir hatten uns vorher schlau gemacht bei Hilfsorganisation und es gab keine andere Lösung. Seit dem nehmen die Dinge ihren Lauf. Mein Vater hat einen eiskalten Entzug hinter sich gebracht, lebt in seiner eigenen Wohnung und hat einen Psychologischen betreuten Entzug gemacht. Und auch heute geht er noch regelmäßig zu seinen Anonymen Alkoholikern. Nichts desto trotz ist vieles kaputt gegangen und man kann nicht so weiter machen wie vorher.

Also im Groben und Ganzen hat sich seit ich weiß, das mein Vater nicht mein Erzeuger ist, fast alle Gegebenheiten in meiner Familie geändert. Vielleicht war es wie eine Reinigung aller. Doch bei mir ist alles nach wie vor (vor 1 ? Jahren), alles beim Alten. Ich habe bis Heute keinen Job, lebe in meiner Studentenbude und habe kein richtiges Ziel mehr vor Augen. Was mich richtig nervt und ankotzt. Ich bin in diesem Harz 4 Kreislauf drin, mache einen 1,50? Job, das wenigstens etwas ist, woran ich mich auch festhalte und versuche hoch zu ziehen.

Generell fühle ich mich so alleine gelassen. Es hat mich seit ca. einem Jahr keiner, die von Alledem wissen, mal gefragt ob ich jetzt damit klar komme oder wie es mir damit geht. Ich habe auch schon versucht Signale zu senden an meine engsten Vertrauten. Aber vielleicht sind die damit überfordert und wissen selber nicht wie ich weiter machen kann. Ich bin Ratlos. Öfter habe ich versucht Gleichgesinnten zu finden, erfolglos. Es hat sich Nichts geändert und doch Alles. Ich bin kein Opfer. Das weiß ich. Ich sage mir immer wieder: jeder ist seines Glückes Schmied. Und ich sehe nach wie vor in allem Negativen auch das Positive und lerne daraus. Das war schon immer so bei mir. Ich habe jetzt schon so viel in meinem Leben erreicht und meine Ziele nie aus den Augen verloren. Doch fehlt jetzt noch ein kleiner Rest. Ich orientiere mich und halte mir viele Optionen offen. Nur der derzeitige Arbeitsmarkt und der Aufwand den ich dafür aufbringen muss, schwächen mich und demotivieren mich gleich wieder. Dabei kann ich viel und wenn man mich anleitet, mir eine Cache gibt, zeige ich alles mit Haut und Haaren.

Ich möchte so gerne aus diesem zwar kleinen, aber für mich unerreichbaren und unbeschreiblichen Loch raus. Ich weiß und kann es nicht mal selber in Worte fassen. Ich weiß nicht, aber vielleicht kennt einer das auch, dieses so beklemmende Gefühl. Ich möchte meinen Erzeuger gar nicht kennen lernen. Mir hat ja nie ein Vater gefehlt und daher bleibt mein Vater immer der eine. Aber ich würde schon gerne wissen wie er aussieht und was ich so von ihm geerbt habe. Ich würde eigentlich auch gerne wissen wie es ihm wohl damit geht das er weiß, dass es mich irgendwo gibt? Ob es ihn überhaupt interessiert? Angst hätte ich gleichzeitig aber auch. Davor das er Seltsam ist und, ach ich weiß auch nicht.

Jedenfalls war es mir sehr wichtig das Alles mal runter zu schreiben. Wer weiß vielleicht gibt es die Möglichkeit das ich von euch Adressen oder Foren genannt bekomme, wo ich Gleichgesinnte finde oder vielleicht auch kleine Hinweise an wen ich mich wenden kann, um etwas zu ändern, um Schritte aus dem zu finden. Ich kann so wie es ist im Moment natürlich erstmal weiter machen, aber das ist nur ein halbes Leben. Es hindert mich daran weiter zu machen. Ich möchte schon seit längerem mit meinem Freund endlich zusammen ziehen und dann nach einiger zeit wenn es gut läuft würde ich ihn so gerne Hairaten und eine Familie gründen, das geht aber nicht da dieses Harz 4 mich daran hindert auch vom finanziellen Sinne her. Also eher hindere ich mich selber wenn ich ehrlich zu mir bin. Ich denke das ich wegen alle dem nämlich im diesem Kreislauf feststecke. Vielleicht mache ich es mir auch sehr einfach so. Aber was soll ich denn jetzt hier und an dieser Stelle tun?

Und nun komme ich endlich zum Ende. Und ich hoffe ich habe niemanden gelangweilt und verschreckt oder zu weit ausgeholt. Vielleicht ist es ja auch sehr belanglos. Aber mich beschäftigt es sehr. Nicht immer Bewusst aber oft doch Unbewusst sehr.

Danke fürs lesen. Würde mich über Antwort sehr freuen.
Einen lieben Gruß NINI

Peter Anwort von Peter

Hallo Nini,

erstmal hast du mich nicht mit deinem Schreiben gelangweilt und ich habe es wirklich aufmerksam und gern gelesen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass für dich so einiges zusammen gebrochen ist, als du erfahren hast, dass dein Vater nicht dein richtiger Vater ist. Damit stehst du aber ganz bestimmt nicht alleine da. In vielen Familien kommt es erst gar nicht ans Tageslicht. Für dich ist es ein riesen Schock gewesen, was auch verständlich ist. Doch das sind Schicksale, die jedem von uns im Leben treffen können und dann sicherlich auch unbewusst belasten.

Du bist auf jedem Fall auf dem richtigen Weg, dass du deine Richtung auch selber bestimmst. Du hast schon eine Menge erreicht und das der Arbeitsmarkt momentan so schlecht ist, dafür kannst du nichts. Ich bin mir sicher, irgendwann wirst du etwas finden was deinen Vorstellungen entspricht. Man darf dabei nur nicht aufgeben und sich entmutigen lassen.

Ich finde schon, dass du dich auch in deiner momentanen Arbeitssitation nicht davon abringen lassen solltest, mit deinem Freund eine gemeinsame Zukunft zu planen. Wenn dein Freund dich liebt und du ihn, er mit dir eine gemeinsame Zukunft will, dann solltest du den Schritt ruhig wagen. Finanzelle werdet ihr es ganz bestimmt zusammen hin bekommen.

Gebe dich niemals auf Nini! Ich finde es wirklich toll, dass du dir alles mal von der Seele geschrieben hast und ich bin mir sicher, dass du dein Glück machen wirst, auch wenn es z.Z. nicht so aussieht in deinen Augen.

Was deinem leiblich Vater betrifft. Du schreibst zwar, dass du ihn eigentlich gar nicht kennen lernen möchtest, aber doch gern wissen möchtest wie er aussieht, was für ein Mensch er ist. Ich glaube, du möchtest ihn doch gern kennen lernen denn es ist ein Wiederspruch in sich. Wenn, dann würde ich nochmals deine Mutter darauf ansprechen, dass du gern wissen möchtest, wer dein leiblicher Vater ist und das du auch ein Recht darauf hast, dass sie es dir sagt. Einen anderen Weg weiß ich auch nicht. Versuche es einfach noch einmal. Das erste Gespräch damals im Café ist ja auch einigermaßen gut gelaufen. Auch wenn sie heute nicht mehr genau weiß wo er wohnt, sie muss dir auf jedem Fall einiges über ihn erzählen und das muss sie für dich tun.

Gebe in den verschiedenen Suchmaschienen einfach mal den Begriff "Vatersuche" ein, dann wirst du sehen, dass du mit diesem Schicksal nicht allein da stehst.

Ich wünsche dir von Herzen alles Liebe und Gute,
Peter