Problem von Anonym - 18 Jahre

Was sollte ich tun? Wo ist meine Mutter ?

Hallo.
Ich bin eine 18-jährige Abiturientin und völlig am Ende.
Hauptsächlich geht es darum, dass ich zuhause nicht mehr glücklich bin.
Meine Eltern, eine Deutsche und ein Inder, sind schon seit 1992, als ich grad mal 5 Jahre alt war, geschieden.
Kurz danach hat mein Vater eine indische Frau geheiratet, mit der er auch jetzt noch zusammenlebt. 1993 haben die beiden einen gemeinsamen Sohn, also meinen Halbbruder bekommen.
Im Sommer 1998, nachdem meine Mutter, die zu dieser Zeit eine Sozialempfängerin war und nicht in der Lage war mit dem wenig Geld was wir für uns beide hatten uns zu ernähren, etc. (wir hatten gerade mal 150 DM im Monat), hatte das Jugendamt Ffm. beschlossen mich zu meinen Vater zu bringen.
Zu dieser Zeit war ich in der 4.Klasse. Schon damals gab es Probleme zuhause, weil ich mich kaum mit mein Vaters neuen Frau verständigen konnte.
Denn sie konnte kein deutsch und ich konnte zu dieser Zeit noch kein indisch.
Naja...im Laufe der Zeit bin ich dann natürlich auch älter geworden und es gab fast jeden Tag in der Woche Streit zwischen meinem Vater und seiner Frau.
Das Schlimmste dabei ist, dass es sich meist um dumme Sachen handelt, wie z.B. dass ich etwas länge im Badezimmer gebraucht habe oder dass ich eine Keksdose aufgemacht habe und davon gegessen habe.
Mittlerweile habe ich herausgefunden, dass sie absichtlich mit meinem Vater streitet und mich auch schon von Anfang an hasst, genauso wie sie meine Mutter schon immer gehasst hat und auch über sie Gerüchte verbreitet die überhaupt nicht stimmen.
Ich glaube sie können sich vorstellen wie man sich fühlt wenn man schon 18 ist und keinen Freund haben darf. Wenn man sich nach Liebe sehnt und es aber von der neuen Frau des Vaters verboten kriegt.
Ich galube sie können sich auch nicht vorstellen, dass diese Frau zuhause den Ton gibt. Mein Vater gibt immer nach wenn sie streitet, weil das alles leider so dumm in Indien geregelt ist...mit Traditionen und Religion und so weiter....
Vor allem ist halte ich es zuhause nicht mehr aus. Mein Vater kommt garnicht so viel mit und ich möchte auch nicht alles verpetzen was seine Frau so alles mit mir macht, wenn sie mich schlägt oder wenn sie mir das Leben zur Hölle macht.
Ich traue mich nicht es meinen Vater zu sagen, weil es dann zuhause für mich noch schlimmer werden wird und was soll ich tun wenn mich seine Frau rausschmeißt? Wo soll ich dann hingehen?
Wo meine Mutter ist weiss ich nicht denn seit wir vor 4 Jahren umgezogen sind habe ich sie nur 2 oder 3 mal zufällig in Ffm gesehen.
Ich habe schon versucht ihre Telefonnummer oder ihre Adresse herauszufinden, jedoch verlief meine Suche ergebnislos.
Zuhause habe ich nichts zu sagen meine Freunde treffe ich fast nur in der Schule oder im Chat.
Ein weiteres Problem was ich zuhause habe ist, dass mein Vaters neue Frau meine Einstellung nicht akzeptiert.
Wenn ich ehrlich bin mag ich das Land Korea sehr. Ich lerne heimlich die Sprache, habe eine seh gute Brieffreundin in Korea und auch zwei weitere Koreanische Freunde hier in Deutschland.
Mein Vaters Frau jedoch hasst Korea, gerade deswegen weil ich Korea mag und auch meine Mutter schon von Asien begeistert war.
Ich wünsche mir immer dass ich in Korea arbeiten könnte. Ich würde noch nichtmal viel Geld verlangen. Mir würde es schon reichen wenn ich dort (in Korea) sein könnte und dort einen Platz zum Schlafen und etwas zum Essen hätte. Ich würde gerne irgendwo helfen. Vielleicht in einem Waisenhaus, wo ich die Kinder bestimmt gut verstehen würde da sie fast das selbe wie ich durchlebt haben. Nunja ich lebe zwar bei meinem Vater aber es kommt mir eher so vor als wäre ich bei schlechten Adoptiveltern gelandet.
Ich wünschte ich könnte meine Mutter wiedersehen!!!
Aber das erlaubt mir ja keiner. Auch das Jugendamt hat meiner Mutter das Sorgerecht entzogen.
Was mich auch sehr traurig macht ist, dass als meine Oma (die Mutter meiner Mutter) krank im Krankenhaus lag hatte es mir keiner gesagt, obwohl meine Mutter bei meinem Vater und seiner Frau angerufen hat.
Als meine Oma dann kurz nach ihrer Operation starb, wusste ich noch immer nichts. Als ich einige Monate später eine alte Bekannte meiner Mutter traf erfuhr ich von ihr was geschehen war.
Zu diesem Zeitpunkt hätte ich alle Menschen die darüber wussten und mir nicht bescheid gesagt haben um bringen können.
So geht es mir auch heute noch, wenn mein Vaters Frau schlecht über meine verstorbene Oma spricht.
Mein Halbbruders Mutter und ich können nicht mehr lange miteinander auskommen. Entweder wir killen uns gegenseitig oder ich versuche nun endlich mit Erfolg meinem Leben ein Ende zu setzen, denn was bringt mir denn schon ein Leben, wenn mir alles Glück auf dieser Welt verwehrt bleibt?
Ich kann nicht weggehen wann ich will, kann nicht tragen was ich will, meine Post wird immer von mein Vaters Frau geöffnet. Ich habe kein Privatleben mehr und auch nie eins gehabt.
Mir geht es garnicht gut und ich mache mir nur wenige Hoffnungen wie es weitergehen soll.
Ich wünschte mein Leben könnte sich verändern.
Ich wünschte ich hätte jemanden mit dem ich über meine Probleme reden kann. Ich hoffe ich kann ihnen vertrauen und hoffe, dass sie mir antworten.
Ich danke Ihnen dass sie meine ''Geschichte'' gelesen haben.
Vielen Dank!
(Ich möchte keinen Namen angeben...noch nicht)

Anwort von Sabine

Hallo!

Es tut mir leid, dass Du keinen Kontakt mehr zu Deiner Mutter herstellen kannst. Was ist jedoch mit der Bekannten von Deiner Mutter? Die, von der Du erfahren hast, dass Deine Oma verstorben ist? Weiß sie nicht, wo Deine Mutter ist.
Wichtig ist, dass Du wieder eine Vertrauensbasis zu Deinem Vater herstellen kannst. Eine Ebene zu der Frau Deines Vaters scheinst Du - wie es in Deiner Mail klingt - irgendwie auch gar nicht zu wollen, da sie wohl eine Art hat, mit der Du überhaupt nicht zurecht kommst. Dennoch wäre es auch wichtig für Dich, dass Du wieder eine Vertrauensbasis zu Deinem Vater herstellst. Versuche mit ihm zu sprechen. Gehe vielleicht mal mit ihm spazieren und sprich mit ihm. Es ist wichtig, dass er erfährt, wie es in Dir aussieht. Gemeinsam seit ihr viel Stärker und Dir gibt es neue Kraft zu wissen, wenn jemand für Dich da ist. Versuche es zumindest. Klar, ist dieser Schritt nicht immer einfach, aber ich denke, dass er sehr wichtig ist für Dich. Er kennt Dich von klein auf und er kann Dir bestimmt gut helfen. Du bist 18 Jahre und Dein Vater ist auch erwachsen. Versuche es zumindest. Es ist gut, dass Du uns geschrieben hast und es Dir von der Seele geredet hast. Es ist gut, dass Du darüber sprichst. Ich wünsche Dir alles Gute und

lieben Gruß
Sabine