Problem von Anne - 18 Jahre

Mein Zuhause und dochnicht mein Heim

Ich habe schon seit längerer Zeit ein wirklich schlimmes Problem mit meinen Eltern. Seit ungefähr einem Jahr sind wir in ein Haus gezogen am Rande von Berlin. Seitdem sind meine Eltern sehr komisch geworden. Plötzlich empfinde ich sie als spießig und arrogant. Ich dachte mir, dass sie stolz sind auf ihr Haus. Das ist normal. Doch mein Vater trinkt nun siet einiger Zeit wieder sehr stark und damit komme ich nicht klar. Meine Mutter stört dies genauso, droht ihm auch immer mit Trennung, doch sie bewahrheitet nichts davon. Sie heult sich lieber in den Schlaf..
Ich habe seit einem halben Jahr einen festen Freund und meine Eltern sagen, dass sie ihn mögen, doch sind sehr abfällig zu ihm. Selbst wenn sie ihn nicht mögen sollte, kann man wenigstens freundlich sein.
Zusätzlich rede ich kaum noch mit ihnen. Sie kennen mich überhaupt nicht mehr und kümmern sich nur noch um ihre Sachen. Ich mache Abi und mir hört niemand bei meinen Sorgen zu. Dagegen kaut mir meine Mutter täglich ein Ohr mit den selben Sorgen von Arbeit ab.
Ich erhalte 100? Taschengeld und muss davon alles bezahlen. Wenn das heißt alles, ist das auch wirklich alles! Das ist mir einfach zu wenig. Wie soll ich davon Schulsachen, Klamotten, Friseur, eigene Aktivitäten etc bezahlen?
Wenn ich dann mal nach etwas Geld frage, sagen sie mir, wir haben kein Geld. Aber selber kaufen sie sich täglöich neue Möbel, Auto, Roller, Klamotten gehen Essen, ins KIno..etc. aber alles ohne mich.Ich würde auch arbeiten gehen. Doch meist habe ich Schule bis sechs oder fünf und habe somit kaum Zeit.
Das wird mir langsam peinlich. Ich kann mir kaum Klamotten leisten, und da ich sehr abgenommen habe, sitzen meine Klamotten nicht sehr gut. Ich schäme mich mittlerweile in der Schule und vor meinen Freunden.
Noch ein weiteres Problem, ich bin Vegetarierin. Meine Eltern machen sich Abendbrot, aber nicht für mich. Sie deckt den Tisch für zwei ein, und ich darf daneben sitzen. Wenn ich dann mal mitessen darf, macht sie nur Gerichte mit Fleisch, obwohl smeine Mutter weiß, dass ich das nicht esse.
Was soll ichnur machen. Ich heule deswegen jeden Tag.
Eine eigene Wohnung kann ich mir nicht leisten.
Ich habe schon mehrfach versucht mit ihnen zu reden, doch sie gehen nicht auf mcih ein und sagen, dass nur ich das so shee. dochaußenstehende und mein Freund sind meiner Ansicht.
Ich weiß echt nicht mehr weiter. Ich bin zu Haus und eigentlich doch nicht. Ich fühl mich jedenfalls nicht so.

Anwort von Sabine

Hallo Anne!

Es klingt eigenartig, was Du beschreibst. Ich verstehe nicht so ganz warum sich Deine Eltern so von Dir distanzieren, wie Du es beschreibst. Warum decken sie den Tisch nur für zwei und warum distanzieren sie sich so? Für mich völlig unerklärlich und ich persönlich würde das Gespräch mti den beiden suchen und versuchen es zu klären. Du schreibst, allerdingst, dass Du es versucht hast und sie nicht reagieren. Tja, was soll man da machen? Im Grunde kannst Du sie, solange Du nicht einkommend bist, nur immer wieder darauf ansprechen und sie bitten, Deine anfallenden Kosten zu übernehmen, wenn Du mit Deinen 100 ? im Monat nicht zurecht kommst. Versuche am Ball zu bleiben und zeige Deinen Eltern und sage es ihnen auch, dass es Dir wichtig ist, dass der vertrauensvolle Kontakt zwischen euch bestehen bleibt.
Ich weiß, dass es schwierig ist und viel Kraft kostet, aber nur, wenn Du es ihnen immer wieder zeigst, werden sie vielleicht wach gerüttelt. Warum Dein Vater anfängt regelmäßig Alkohol zu konsumieren ist mir auch unerklärlich. Wahrscheinlich ein innerliche Belastung über die er nicht reden kann oder mag.
Es ist so wichtig in der Familie zu reden und zusammen zu halten. Du beschreibst es in Deiner Mail, als wenn ihr euch alle aus den Augen verloren habt. Versuche wieder eine Verbindung zwischen euch dreien herzustellen. Es ist wichtig für euch und Deine Eltern sollen auch ruhig erfahren, wie wichtig es Dir ist. Nicht nur wegen materiellen Dingen, sondern auch, damit man wieder zufrieden in dem neuen Haus leben kann und man gerne nach Hause kommt.

Lieben Gruß