Problem von Anonym - 30 Jahre

Ende des Anfanges.

Ich werde wohl nie einen glücklichen Tag erleben. Das Tote Kind, bin ich selbst. Vielleicht gibt es die liebe ja auch gar nicht. Jedenfalls nicht für mich. Ich kann mir echt nicht vorstellen, dass mich noch ein Mensch lieben wird. Warum auch. Allein wie ich aussehe.

Wie dumm ich bin. Wie Arm. Ah, ich bekomme diesen Drang mich zu verletzen. Und diese Einsamkeit...:( Welchen Sinn macht mein leben denn schon?

Warum einsam und verlassen auf nichts als den Tod warten..? Meine liebe ist nichts Wert. Damit bin ich nichts Wert. Jeder Tag seit einer gefühlten Ewigkeit ist einfach nur gleich. Voller Ängste und Trauer. Voll unstillbaren Sehnsüchten.

Ich weiß das das Leben schöner Menschen nicht so ist. Sie erleben die Tage. Sie wissen genau das sie jemand liebt und an sie denkt. Aber ich? Ich bin nur allein. Gefangen in meinem Kopf. Die Hoffnung immer weiter aufgebend. Wie soll ich denn noch an die liebe Glauben, nach allem was passierte?

Wie soll ich Vertrauen haben in die Menschen. Wenn ich sterbe wird mein leben bedeutungslos gewesen sein. Ich war echt nur als wichsvorlage einiger ekelhafter Typen gut. Dabei macht der Gedanke zu sterben mir wirklich Angst.

Doch auch diesen Schmerz länger zu ertragen, zerstört mich. Ich weiß einfach nicht mehr weiter... Nicht wohin. :( Nicht wer ich sein soll.

Ich wäre so gerne jemand anderes..

PaulG Anwort von PaulG

Grüße dich!

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Ich kann weiterhin nicht anders, als dir zu widersprechen: Warum um alles in der Welt, solltest du wertlos sein? Warum sollte dein Gefühl der Liebe dadurch entwertet werden, dass es nicht erwidert wird? Ich glaube, das Gegenteil ist der Fall; nur sollte die Erfahrung, die man macht, nicht (obwohl es verständlich ist) in Verbitterung und Selbsthass umschlagen. Du bist es wert, so wie du bist! An einem Leben lässt sich viel ändern. An einem Verhalten auch, und auch an einem Denken. An einer Persönlichkeit, wie du es bist, nicht - und allein darum muss sie schon grundrichtig sein.

Du hast es weit gebracht; im Denken und im Streben.
Und was dich umtreibt, bleibt doch stets in dir verschlossen.
Warum? Jetzt wag's doch, es zu leben.
Du hältst nur das für gut, was Andere genossen,
Und weil's so ist, erscheint dir jeder gut als du.
Was können sie dafür? Es ist ihr eignes Leben,
Wohl hat mancher's einfach - doch wozu
Solltest, was ein Andrer tut, zum Seinszweck du erheben?
Hast du die Gewissheit, dass dich freut, was sie auch mögen?
Hast du die Gewissheit, dass sie fröhlich alle Zeit?
Und nicht leiden? - nicht, wo du, doch eben ja deswegen
Weißt du's nicht. Du bist frei, bist gut; nun finde dich bereit,
Dir auch zu gefallen. Bist umsonst nicht in der Welt.
Und was du erfahren, macht dich besser noch und reifer.
Weil man so das Wissen um das Leid an sich erhält.
Man ist sehend und nicht blind. Und gibt sich andren Eifer.
Bessren und nicht schlechtern; ist er auch aus Not geboren,
Lebe ihn! Sie sind nicht gegen dich verschworen.

Ich beginne mich zu wiederholen. Deshalb bin ich trotzdem immer offen für dich. Ich möchte aber auch vermeiden, dir Sätze zu schreiben, die auf mich - von mir selbst -, überheblich wirken, denn ich bin nicht in deiner Lage.

Eine wichtige Erkenntnis war für mich, und immer wieder muss ich sie nach Wut und Trauer neu entdecken, dass jeder Mensch seine eigene Motivation hat. Es mag dir seltsam vorkommen, wenn ich in gewisser Weise diejenigen, die du schlecht nennst, zu erklären suche; und jene, die für dich gut sind, ein wenig den schlechten annähern will. Nicht alle sind so, wie sie scheinen - beliebt und erfolgreich und bildschön. Diejenigen, die es sind, haben wohl nichts Anderes. Sie sind so formbar, dass man alles aus ihnen machen kann. Ihr Lebenszweck ist es, zu gefallen. Aber das ist etwas Anderes, als wenn Menschen nach deiner Freundschaft und Liebe streben. Wenn du die Gesichter um dich mit Gefühlen füllst, und wenn du den Leuten mehr bedeutest als das, was sie sein wollen; wenn du nicht das entrückte Vorbild - oder Hassbild -, bist, sondern man dich an seiner Seite schätzt. Wenn man weiß, sich in deiner Gegenwart nicht verbiegen zu müssen.

Bist du im Begriff zu sterben, bist du das wirklich? Hat der Tod schon nach dir gegriffen - oder hält dich ein Trugbild davon ab, neu geboren zu werden? Ich will nichts, was du empfindest, irgendwie schmälern oder kleinreden. Ganz und gar nicht. Ich wünsche dir Mut, dich zu vertreten! Liebe, um dich vor allen Anderen anzuerkennen! Und Kraft, um dabei zu bleiben! Und klare Sicht, um die Menschen, denen du wichtig sein kannst und solltest, nicht zu übersehen, wenn du sie triffst!

Alles Gute,

Paul

Hier noch einmal Links zu den vorherigen Zuschriften:

http://mein-kummerkasten.de/307003/Scheiss-Leben.html

http://mein-kummerkasten.de/307465/Kein-kluemchen.html

http://mein-kummerkasten.de/307484/Alles-oder-nichts.html

http://mein-kummerkasten.de/307533/Alles-oder-nichts-II.html

http://mein-kummerkasten.de/307543/Alles-oder-nichts-III.html