Problem von Rina - 15 Jahre

Mein Freund hat ganz andere Ansichten als ich.

Zu allererst: Es kann sein,dass das Problem ein wenig lachhaft wirkt...aber es bringt mich immer wieder zum nachdenken und macht mir wirklich zu schaffen. Von daher bitte ich das Problem nicht einfach als Pubertatsproblem anzusehen,aufgrund meines Alters^^
Ich komme mit den Ansichten meines Freundes (18)partout nicht klar,vor allem auf politischer-wirtschaftlicher Ebene.
Er verhält sich wie der letzte oberflächliche Arsch,auf gut deutsch gesagt. Ihn sind die Menschen,die Ethik egal. Hauptsache man kann aus ihnen Profit schlagen. Es gab eine kleine Diskussion mit mir,ihn und meinem besten Freund, über Spikes auf öffentlichen Plätzen,die Obdachlose Leute verscheuchen sollen. Sein Kommentar dazu:
"Und im Übrigen sind ärmere Menschen, salopp gesagt, wertvoller für dieses System, weil ihre marginale Konsumneigung einfach mehr hergibt als die von reichen Menschen. Reiche Menschen bedienen das Sparparadoxon nach Keynes und legen immer etwas zur Seite."

Seine Aussage hat mich wirklich zur Weißglut gebracht...wie kann ein eigentlich so liebevoller Mensch in Menschen Profitschlager sehen? Wir teilen in dieser Hinsicht ganz andere Meinungen und Ansichten. Er ist rechtspopulistisch (ja,er zeigt eine leicht faschistische Ader...)FPÖ Wähler, ein Befürwörter des ganzen Kapitalsystems. Nun ja...er hat es aber auch nicht anders gelernt. Seine Eltern sind steinreich. Er hat 700.000 auf seinem eigenen Konto und monatlich werden ihn Summen im Monat ausgezahlt, von denen andere Menschen ein ganzes Jahr in Saus und Braus leben können. Dementsprechend lebt er auch verschwenderisch. Auf dem KiT Festival (ein Metalfestival in Lauda.) hat ein einfach in 2 Tagen 15.000 € ausgegeben. Ich komme mit seinem Kauf- und Konsumverhalten nicht klar. Ich bin linksautonom und versuche mich auf wenige marterielle Güter zu beschänken,da ich der Meinung bin,dass der Reichtum auf der Welt nicht gerecht verteilt ist und es in der eigenen Hand liegt,wie man konsumiert. Zwar komme ich,wie man sagt auch aus gutem Elternhause,aber ich möchte freiwillig etwas bescheidener und sparsamer leben,verweigere auch mein Taschengeld,da ich es mir selber verdienen möchte. Und dennoch; Wir können nicht mit- aber auch nicht ohne einander. Trotz dieser Ansichten und seinem Verhalten gegenüber anderen Mitmenschen liebe ich ihn. Als Person. Und eigentlich kann er auch liebevoll und sensibel ein. Er hat mich bis jetzt immer unterstützt,mir beigestanden trotz manischer Depression. Er meinte auch zu mir,dass er mich trotzdem liebt. Ich will ihn auch nicht aus meinem Leben raushaben. Ich liebe ihn zu sehr. Aber ich fühle mich meiner Meinung beraubt. Und wenn er sowelche aussagen sagt,die mich zwar nicht betreffen,aber ich trotzdem mitfühlen kann, macht mich das einfach Traurig.

Alles in allem: Wir teilen einfach verschiedene Meimungen und Ansichten,die meiner Meing nach etwas mehr als nur kleine Meinungsverschiedenheiten sind (z.B anderer Musikgeschmack etc.). Klappt das eigentlich auf Dauer? Rechtpopulist und linksautonome?

Lara Anwort von Lara

Hallo liebe Rina
Es gibt kontroverse Diskussionen, ob und wieviel Gegensätzlichkeit in einer Beziehung sinnvoll ist. Ich denke, jede/r muss für sich selbst herausfinden, wieviel er/sie davon in der Beziehung braucht/will.
Für mich machen Gegensätze eine Beziehung spannend, denn wenn beide Partner sich zu ähnlich sind, fehlt aus meiner Sicht die Würze. Allerdings gibt es immer eine Grenze, wenn man zu gegensätzlich ist und nur diskutiert und sich kaum einigen kann, dann wirds schwierig.
Eine Beziehung verlangt immer Kompromisse, weil zwei verschiedene Menschen sich bezüglich Beziehung aufeinander abstimmen müssen. Aus meiner Sicht ist wichtig, dass man in den grundsätzlichen Dingen übereinstimmt (welche das sind,ist aber auch immer individuell). Für mich müssen Zukunftspläne, Weltansicht, Vorstellung von Beziehung, und Nähe-Distanz (wie oft sehen wir uns etc) ungefähr übereinstimmen, damit die Beziehung funktioniert.
Finde für dich heraus, ob in eurer Beziehung das für dich Wichtigste übereinstimmt. Evtl. wird rechtspopulist und linksautonome etwas schwer, da muss man Kompromisse finden. Oder auch wenn er gerne mit Geld um sich wirft und du nicht, dann wird spätestens beim Zusammenziehen ein Kompromiss fällig. Wichtig ist einfach, dass beide zum Kompromiss beitragen udn sich beide damit wohlfühlen können. Klappt das in vielen Bereichen nicht, ist aus meiner Sicht eine Beziehung schwer aufrechtzuerhalten, da sich einer verbiegen muss oder man viel Diskussionen und Unstimmigkeiten hat und von Liebe allein eine Beziehung nun mal nicht lebt.
Ich wünsche euch/dir alles Gute
Lara