Problem von Melissa - 19 Jahre

Meine Eltern würden mein Freund niemals akzeptieren

Hallo erstmal ich heiße melissa und meine Eltern sind kurden türkischer Abstammung ich bin in Deutschland geboren weiß trotzdem wo meine Wurzeln sind ich habe seid mehreren Jahren ein freund nicht mein Landsmann hat auch nicht mein glauben wir lieben uns wirklich sehr zwei jahre meiner Ausbildung liegen noch vor mir dann möchte ich heiraten mit mein freund natürlich der Entschluss steht fest meine Eltern würden ihn im leben nicht akzeptieren ich darf nur ein mann mit meiner kultur und meinen Glauben heiraten ich will aber nur mein freund seine Eltern wissen von mir mögen mich eigentlich so wie ich es aufgenommen habe allerdings haben sie sorgen wenn ich mit mein freund zusammenziehen würde dann gebe es Probleme ich weiß nicht was ich machen soll und wohin mit mir ich versuche jetz einwenig zu sparen damit wir nicht ohne nix dastehen aber was soll ich machen wie soll ich umziehen ohne das meine Eltern von irgendwo raus finden wo ich mich aufhalte denn wenn sie mich finden das will ich mir garnicht erst ausmalen ich will zu mein freund ich habe mich für ein leben mit ihm entschieden meine Eltern akzeptieren das nicht also hau ich ab aber wie wohin und wie mache ich es sicher das mich keiner mehr findet niewieder tut mir leid wegen dee Grammatik usw :)

Bernd Anwort von Bernd

Liebe Melissa,
Ich hatte einmal eine kurdische Azubi in meinem Büro. Vielleicht hatte sie es für sich nicht so dramatisch gesehen? Vielleicht sind auch Eltern gleicher Herkunft manchmal unterschiedlich gestrickt? Deshalb weiß ich natürlich nicht, wie ich mich zu Deiner Einschätzung von Deinem Zuhause stellen soll. Es ist wohl nicht vergleichbar? Oder Du siehst es dramatischer, als es in Wirklichkeit ist?
Wo der Glaube dazwischen steht, da mag ich mich nicht einmischen!
Wozu ich Dir einen Ratschlag geben mag: was Eltern bewegt! Worauf sie achten! Was ihnen wichtig ist!
Es mag Dir vielleicht nicht gleich einleuchten. Aber ich denke, dass Deinen Eltern der gleiche Glaube auch bedeutet: die Sicherheit, dass Du einen an Deine Seite bekommst, mit dem Du die Welt nicht "neu erfinden" mußt! Weil der gemeinsame Glaube schon das meiste regelt.
Das Wort das das umschreibt heißt: Vertrauen!

Wie kann Dein Freund - wie könnt ihr beide - bei Deinen Eltern das gleiche Maß an Vertrauen hervorrufen, wie allein derselbe Glaube ihnen vorspiegeln würde?

Du selbst glaubst doch auch an etwas? Hast Du mit Deinem Freund schon mal darüber gesprochen, wo der Glaube Deiner Eltern sich mit seinem eigenen nicht in Einklang bringen lässt?
Was von dem, das Deinen eigenen Glauben ausmacht opferst Du Deinem Freund, um seine Liebe zu behalten?

Ich weiß nicht, ob ich das richtig sehe. Ist nur meine Sichtweise:
Als Vater würde ich gerne mit dem Freund der Tochter über all das vertrauensvoll sprechen dürfen! Als Vater würde ich gerne Deine Fragen hören! Dir antworten dürfen. Wenn Du mich nicht an Deinen Entscheidungen beteiligst, wäre ich unglücklich.
Ich weiß nicht, ob es Deinem Vater bewußt ist, dass es keine "Frage der Ehre" ist, den Kindern den Weg zum Glück zu ebnen?
Wir Eltern haben nur diese eine Aufgabe! Sonst nix!

Und wenn wir (Eltern) es gut machen, lasst ihr uns an eurem Glück teilhaben!
Das ist unser Lohn: das Glück unserer Kinder!

Liebe Melissa!

Deine Zuschrift hat mich betrübt und gleichzeitig beflügelt.
Was aus eurer Liebe wird, weiß keiner! Aber solange sie echt ist, frage ich mich:
Sind (wir) Eltern wirklich so? Uneinsichtig und Weltfremd?
Kann unser "Glaube" uns wirklich so weit von unseren eigenen Kindern trennen, das wir sie nicht einmal mehr als unsere Kinder erkennen?

Wenn wir wirklich so bescheuert sind kann mein Rat nur sein: haut drauf! Ihr habt alles Recht der Welt!
Duckt euch niemals! Und lauft nicht davon!
Eltern sterben notfalls aus.

Die Welt gehört Euch!

Alles Liebe,

Bernd