Anwort von Johannes

Hallo liebe Ma...,

ich freue mich wirklich sehr, dass du dich mit deinem Problem an uns gewandt hast.

Dass du dich ritzt, zeigt im Prinzip nichts anderes, als dass du einen großen seelischen Schmerz hast und diesen versuchst mit dem Ritzen ein wenig zu stillen. Tatsache ist allerdings, dass das Ritzen keine Probleme löst, sondern dir eher noch mehr Probleme bereitet. Im ersten Moment fühlst du dich bestimmt ein Stück weit befreit, befreit von all deinen Sorgen und Problemen. Die negativen Folgen davon sind allerdings tiefe Narben, die unter Umständen nur noch sehr schwer verheilen. Daher überlege dir doch mal, ob dein Körper wirklich die Strafe verdient hat, so sehr zerstört zu werden. Zudem kannst du dir mal unsere Soforthilfe durchlesen.
http://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/30/Ich-ritze-mich-was-kann-ich-tun.html
Dort findest du viele weitere hilfreiche Tipps zum Thema ritzen.

Leider weiß ich nun nicht, was deine Seele so stark belastet, dass du keinen anderen Ausweg mehr siehst, als dich zu ritzen. Aber ich finde ganz toll, dass du es deinen Eltern erzählen möchtest. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass du nicht weißt, wie du mit ihnen darüber reden solltest. Versuche eine passende Gelegenheit zu finden. Du könntest deinen Eltern zuerst erzählen, warum du dich geritzt hast, also welche Ursache dahinter steckt. Und dann kannst du sagen, dass dein Schmerz so groß war, dass du keine andere Möglichkeit mehr gesehen hast, als dich zu ritzen. Hast du daran gedacht, dass der körperliche Schmerz den seelischen überdecken könnte?

Ich weiß, dass es dir sicherlich nicht leicht fallen wird, mit deinen Eltern zu reden und sie im ersten Moment wahrscheinlich erschrocken sind, aber ich gehe ganz stark davon aus, dass sie für dich da sein werden und dich unterstützen, mit dem Ritzen aufzuhören. Vielleicht traust du dich vorher eher mit einem anderen Familienmitglied (Oma, Opa, Tante, Onkel, ...) oder einer Vertrauenslehrerin in der Schule zu sprechen. Ich bin mir ganz sicher, dass du Leute in deinem Umfeld hast, die dir sehr gerne helfen. Wer verweifelt ist und diese Verzweiflung auch zeigt, kriegt Hilfe. Wichtig ist, dass du mit dem Problem nicht alleine bleibst, sondern dir von Erwachsenen Hilfe holst. Versprichst du mir das?

Sich Unterstützung zu holen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke!


Alles Liebe,

Johannes