Problem von Anonym - 22 Jahre

ich kann nichts tun, muss aber alles schaffen

HALLO
ich wohne seit 4 monate nicht mehr zuhause.damals war es nicht meine entscheidung sondern die meiner mutter! da ich schon 22 bin, war es nicht so tragisch.da wir aber zu dritt sind (22jahre 18jahre und 9jahre) entschied sie auch für meinen mittleren bruder....der kleine durfte natürlich mit ihr....
weil ich sehr viel glück hatte, fand ich durch freunde schnell eine eigene wohnung!mein mittlerer bruder nicht.
da sich mein freund jeden tag in meiner wohnung auf hielt, bot er meinem bruder an für einen monat seine wohnung zu benutzen.er sagte ihm aber klipp und klar einen monat...nun sind schon 2 monate vergangen und mein bruder wohnt imme noch dort.
meine ganze familie ist sich einig...er darf bei niemandem wohnen ...
zur erklärung um meine familie nicht als monster familie hinzustellen: MEIN BRUDER IST GRAUSAM er klaut er betrügt er schlägt alles zusammen....mein kleiner bruder hat angst vor ihm und redet nur sehr wenig wenn er anwesend ist, weil er nun wirklich grausam ist....
mein freund zahlt diese wohnung und mein bruder der alg2 bekommt, gibt ihm nichts.
er macht sogar seine wohnungsgegenstände kaputt...die polizei musste sogar kommen um ihm zu sagen das die anderen mieter schlafen wollen...
mittlerweile stinkt die wohnung und ist demoliert...ich weiss nicht mehr was ich machen soll...
ich möchte ihn aus dieser wohnung haben...möchte aber nicht das er andere belastet...und es ist wirklich eine seelische belastung wenn er anwesend ist.
er war auch schon in einer klinik...die sagten aber er sei in ordnung, so kann man ihm nicht einmal einen gesetzlichen vormund aufzwängen.
aber diesen brauch er einfach...er gibt innerhalb von 3 tagen sein ganzes alg2 aus also 345 euro...danach muss meine mutter ihm geld geben...weil er sonst terror macht!!und ich meine terror...
nun hat aber die ganze familie damit nichts mehr zu tun...nur noch mein freund und ich...
ich weiss nicht mehr weiter...ich kann weder schlafen noch komm ich zur ruhe...mittlerweile bekomm ich wutanfälle oder heule oder beides zugleich außerdem habe ich angst...
hilfe
danke

Anwort von Sabine

Hallo!

Dein Bruder scheint wirklich eine wahnsinnige Belastung für Dich zu sein und ich finde, anhand dem, was Du beschreibst, dass es Zeit ist zu reagieren.
Sage Deinem Bruder, dass er genau so und soviel Zeit hat um seine Sachen zu packen und dann wird er gehen müssen und auf eigenen Füßen stehen müssen. Versuche diese Nummer mit Deinem Partner zusammen durchzuziehen und konsequent zu bleiben.
Dein Bruder kann durch seine Terrorattacken nicht immer wieder das erreichen, was ihm das Leben so leicht macht oder besser gesagt bequem. So lernt er nie auf eigenen Beinen zu stehen.
Manchmal muß man eben von ganz unten anfangen um zu lernen, dass man für sich selber verantwortlich ist und man sich nicht immer auf andere stützen kann.
Du scheinst an Deiner Grenze der Belastbarkeit angekommen zu sein und Du solltes es nicht weiter an Dich heranlassen. Bruder gut und schön, aber er ist volljährig und für sich und sein Leben verantwortlich. Er will toben wir ein Erwachsener, er will leben wie ein Erwachsener, dann soll er sich auch so benehmen.
Ich kann mir denken, dass es als Schwesterherz nicht leicht ist, aber ich denke auch, dass es für Dich (auch gesundheitlich) für die Zukunft einfach das Beste wäre, wenn Du ihm einmal konsequent gegenüber treten würdest. Sage ihm, er soll sein eigenes Leben führen. Er wird vielleicht sauer sein und vielleicht wieder Terror machen, aber das ist ein Moment mit Schrecken und dann wird es ruhiger werden in Deinem Leben.
Sprich mit Deinem Partner darüber und zieht gemeinsam an einem Strang. Setzt euch mit Deinem Bruder zusammen und erklärt ihm in aller Ruhe, dass er sich jetzt um sein Leben kümmern muß und lernen muß alleine zurecht zu kommen. So,wie Du ihn beschreibst, wird er es bestimmt schwer einsehen und bestimmt flippen, aber er kann nur dadurch lernen endlich auf eigenen Beinen zu stehen. Arbeit finden. Eine Wohnung finden und zu lernen für sich zu Sorgen. Wie gesagt, es kann sein, dass er dafür erst ganz unten landen wird, aber nur so kann er lernen wieder aufzustehen und selber kapieren, dass er doch für sich verantwortlich ist. Er wird seinen Weg finden und lernen zu kämpfen, wenn ihr aufhört ihm die Hand vor den Hintern zu halten.
Es ist bestimmt leichter gesagt als getan, aber es wird Deinem Bruder mit Sicherheit nicht schaden. Sage ihm ruhig, dass Du gerne für ihn da bist, wenn er reden will, aber sage ihm auch, dass das Leben zu dritt in der Wohnung nicht mehr funktioniert und auch Du darunter leidest. Du bist dann (wie in Deiner Mail an uns) nur ehrlich zu Dir und zu ihm. Nur so wirst auch Du bald wieder glücklich sein können. Wie sagt man so schön: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Ist doch was dran. Oder? ich denke schon.

Lieben Gruß