Problem von Jasmin - 13 Jahre

Alkoholproblem

Also ich und meine Mutter wohnen zusammen und sie hat seit Jahren ein Alkohol Problem weswegen ich auch im Heim war. Sie hatte schon eine Therapie und ich dachte es wird wieder alles gut aber sie trinkt wieder Unmengen an Alkohol und nachts höre ich sie kotzen und ich habe Angst um sie das sie sich daran verschluckt oder so ich weis nicht was ich machen soll und ich wünschte ich wäre taub damit ich sie nicht hören müsste .

Johannes Anwort von Johannes

Hallo liebe Jasmin,

zuerst einmal möchte ich dir sagen, dass ich es ganz toll finde, dass du dir solche Gedanken um deine Mutter machst und dass du bereit bist, ihr zu helfen.

Ich kann deine Verzweiflung wirklich sehr gut nachvollziehen. Mich würde die Sache auch sehr belasten, wenn ich in deiner Situation wäre. Sicherlich ist es irgendwo normal, dass man ab und zu mal einen übern Durst trinkt. Wenn das allerdings zum Dauerzustand wird, kann man diesen Zustand nicht mehr als normal bezeichnen. Zu viel Alkohol kann körperliche Schäden verursachen und schließlich auch Abhängigkeit.

Ein überdurchschnittlicher Konsum von Alkohol kann mehrere Ursachen haben. Die erste Ursache könnte sein, dass deine Mutter beim Trinken einfach mehr Spaß hat. Eine weitere Ursache könnte allerdings auch sein, dass sie irgendwelche Probleme hat, mit denen sie nicht fertig wird und sie diese Probleme mit Alkohol versucht zu verdrängen. Besonders alamierend finde ich, dass deine Mutter schon so lange so viel Alkohol trinkt, wie du geschrieben hast und dass sie wieder Unmengen an Alkohol trinkt, nachdem sie eine Therapie gemacht hat.

Hast du schon einmal mit Leuten in deinem Umfeld über das Problem gesprochen? Ich denke da jetzt z.B. an gute Freunde oder einen Vertrauenslehrer, vor allem jedoch an erwachsene Familienangehörige. Vielleicht haben sie sich ja auch schon Gedanken über das Verhalten zu dem Alkoholkonsum deiner Mutter gemacht. Meiner Meinung nach ist es auch für dich wichtig zu sehen, dass du mit deinen Sorgen nicht alleine bist.

Zudem solltest du versuchen, das Gespräch mit deiner Mutter zu suchen und ihr sagen, dass du Angst um ihn hast. Sicherlich besteht die Gefahr, dass sie davon nichts hören möchte. Vielleicht reagiert sie aber auch ganz anders und sie öffnet sich dir gegenüber. Du kannst ihr anbieten, dass du immer für sie da bist und dass sie jederzeit zu dir kommen kann, wenn sie reden möchte. Wenn ihr ein gutes Verhältnis habt, wäre das doch durchaus denkbar. Eigentlich sollte es anders herum sein, dass die Eltern für ihre Kinder da sind. In manchen Situationen sind aber auch Mütter ratlos und brauchen jemanden, an den sie sich anlehnen können. Ganz wichtig ist aber, liebe Jasmin, dass du dich nicht für deine Mutter verantwortlich fühlst. Sie muss erkennen, dass sie Hilfe braucht und sie muss sich diese Hilfe auch holen, auch wenn sie in der Vergangenheit schon eine Therapie gemacht hat.

Auf der Internetseite http://www.a-connect.de/hilfea.php findest du viele weitere hilfreiche Tipps zum Thema und wie du selber mit der Sitaution besser umgehen kannst.
Außerdem möchte ich dir noch ganz gerne unsere Soforthilfe ans Herz legen:
http://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/28/Alkoholmissbrauch.html

Ich hoffe, dass ich dir mit meiner Antwort ein wenig weiterhelfen konnte und dass deine Mutter bald zu einer Einsicht kommt, dass sie Hilfe braucht. Ich wünsche dir die nötige Kraft, deine Mutter zu unterstützen. Ich kann nur wiederholen, wie klasse ich es finde, dass du ihr helfen möchtest. Das ehrt dich wirklich sehr. Nimm aber bitte auch auf dich und deine Grenzen Rücksicht und schau, dass du selbst nicht an dem Problem deiner Mutter zugrunde gehst. Vergiss bitte nicht, dass man andere Menschen nicht ändern kann, sondern nur sich selbst. Denke immer daran, dass es nicht dein Problem ist. Lasse es nicht zu deinem Problem werden! Falls du die Situation selber gar nicht mehr ertragen kannst, weil du merkst, dass du ihr nicht helfen kannst oder sie sich nicht helfen lassen will, gehe ein Stück auf Distanz. Lasse sie los, aber nicht fallen.


Alles Liebe,

Johannes