Problem von Anonym - 22 Jahre

Familienstreit

Hallo zusammen,

habe ein Problem das mir nicht aus den Kopf geht. Es fing damit an das meine Schwester mit ihren damaligen freund zusammen gezogen ist da sie Probleme mit unserer Mutter hat und ständig von der Mutter beleidigt wurde (du bist nicht mehr meine Tochter usw.). Mutter ist Alkohol/Drogen Krank und sieht es nicht ein lässt sich nicht helfen, habe ich mehrmals versucht auch mit Hilfe von außerhalb. Ihre Beziehung zu ihren Freund hat aber nur 1 Jahr lang gehalten und ihr freund hat sie auf die Straße geschmissen sie wusste nicht wohin und ging erst mal zu ihrer Freundin für 2 Monate, da sie zur Mutter auf keinesfalls wollte. Als diese die Schnauze auch voll hatte wollte sie sie auch rausschmeißen. Meine Schwerster bat mich das wir zusammen eine Wohnung suchen. Habe damals allein gewohnt und war sehr zufrieden (1 zimmer Wohnung). Habe dann zugestimmt da ich ihr helfen wollte da sie noch Lehrling ist, wenig Geld hat und ich sie halt als Schwester liebe und alles für sie mache. Haben dann nach langen suchen eine gefunden und sie war glücklich, ich nicht so da ich meine Perfekte Wohnung in bester Lage aufgegeben habe. Habe es mir nie anmerken lassen und war sehr glücklich das sie glücklich ist. Sie sollte nur 70€ für Strom zahlen den Rest konnte sie behalten, alles andere zahlte ich. Habe ihr dann immer gesagt sie soll sich mit der Mutter vertragen (was sie nie wollte) und nochmal neu mit ihr anfangen. Aber beide zickten sich immer wieder an und blockten sich. Naja irgendwann habe ich es geschafft das sie sich wieder normal schreiben und wer sehe da sie unternehmen wieder was zusammen freute mich sehr. Meine Mutter meinte immer zu mir ich soll mehr an mich denken und nicht soviel an meine Schwester (das hat sie mit dauernd erzählt) und meinte ich soll sie rausschmeißen und zu ihr ziehen. Wollte ich nicht da ich meiner Schwester versprochen habe das ich ihr helfe und ich das einhalte. Vor kurzen sage meine Schwester das ihr die Wohnung nicht mehr gefalle und sie mal schaut das wir zusammen was anderes finden ich meine ok wie du willst. Aber da bei uns viele Vermieter was gegen WG haben wurde das nix. Naja komme dann letzte Woche nach hause meine Schwester ist nicht da, ist ja nix bei sie kann ja machen was sie will, sie schrieb mir dann eine Nachricht das sie bei der Mutter ist (ich freute mich das sie wieder Kontakt haben) aber nur kurz. Sie meinte das sie bei der Mutter wieder einzieht, da sie da umsonst wohnen könne und das gleich morgen. Ich war fassungslos, sauer usw. (kann das Gefühl nicht beschreiben). Sie meinte nur sie läge mir nur auf der Tasche und ich sollte meine ruhe haben. Ich sagte ihr: ne ich freue mich das da bei mir bist und das ich alles für sie tun würde, sie brauch nicht wegziehen, habe das mit der wohnung usw. für sie gemacht das es ihr gut geht. Naja sie wollte unbedingt weg habe ihr gesagt das das ein Fehler ist und sie alt genug ist um zu entscheiden ob sie auszieht oder nicht. Meine Schwester meinte dann nur ok hole dann meine ganzen Sachen. Dachte mit ok alles was ich für sie gemacht habe und nun will sie weg einfach so. Verstehe das ganze nicht habe ihr dann gesagt das sie wen sie ausgezogen ist das, dass mit uns war und es kein zurück mehr gibt. Sie meinte nur ich wäre 25 und sollte mein leben allein leben und sie wäre nur eine last. Sagte ihr das ich sie gerne hier habe aber sie soll machen was sie will alt genug ist sie ja (20). Verstehe nicht warum alles habe das nur alles für sie gemacht (überlegt habe ich mir auch vielleicht sollte man im leben lieber ein Egoist sein sollte) oder wegen den 70 Euro? Zu meiner Mutter und Schwester möchte ich kein Kontakt mehr fühle mich von beiden hintergangen obwohl ich mich mit beiden immer bestens verstanden habe. Habe alles verloren meine schöne 1 zimmer Wohnung und meine Familie wegen ich weiß es nicht 70Euro. Mir geht es nicht gut dabei wollte nur helfen :( nun bin ich allein.

Bernd Anwort von Bernd

Hallole.

Was Du beschreibst ist so ein typischer Fall, wo wohl jeder das Beste für den Anderen will. Und dann doch irgendwo eine Lücke bleibt (eine Einsamkeit?).
Lass mich von hinten anfangen: Dass Deine Schwester wieder innigen Kontakt mit Deiner Mutter hat, wolltest Du doch eigentlich selber?! Hast es hier beschrieben!
("Habe ihr dann immer gesagt sie soll sich mit der Mutter vertragen (was sie nie wollte) und nochmal neu mit ihr anfangen.")
Dass ihr beide (Deine Schwester und Du) dem EX Deiner Schwester gezeigt habt, dass es nicht in Ordnung ist, jemanden einfach auf die Straße zu setzen, finde ich genial.
Und Deinen Einsatz dazu? Da kann Mutter, Vater und besonders Schwester nur stolz auf Dich sein!

Und nun kommt wohl einiges zwischen euch, dass ihr niemals ausgesprochen habt?
Du schreibst von ihrem "OK". ("Dachte mit ok alles was ich für sie gemacht habe und nun will sie weg einfach so.")

Wieviel Missverständnis steckt hinter diesem einen Ausdruck? Wieviel unausgesprochenes?
Du schreibst, dass Du Deine Wohnung in bester Lage aufgegeben hast. Waren da auch Freunde dabei, die Du aufgegeben hast?
Ich frage das, weil ich aus dem Kontext nicht erkennen kann, was nun an Deinem Gefühl, allein zu sein, so anders ist, als zu der Zeit, da Du allein Deine 1-Zimmerwohnung ausgefüllt hast?
Ich selber hatte mit meiner jetzt Ehefrau (damals Freundin) zuerst in ihrer 1-Zimmerwohnung gelebt (zusammen mit einem Chinchilla :-) ) Hatten es Spaßhalber selber "Wohnklo mit Einbauküche" genannt. Aber es ging!
Warum ging es bei euch erst mit einer größeren Wohnung?

Es scheint ja nicht ganz leicht zu sein, mit Deiner Schwester klarzukommen?
Den Ex lasse ich mal außen vor! Aber selbst von der Freundin schreibst Du, dass sie kurz davor war, Deine Schwester rauszuwerfen! Dir macht sie die Wohnung madig, die Du eigentlich nur für sie gemietet hast?
"Vor kurzen sage meine Schwester das ihr die Wohnung nicht mehr gefalle und sie mal schaut das wir zusammen was anderes finden....."
Deine Schwester scheint mir ein ruheloser Geist zu sein! Deine Bemühungen, sie mit eurer Mutter auszusöhnen finde ich gut! Auch, wenn Dein Erfolg Dir nun im Augenblick die Mitbewohnerin nimmt.
Irgendwie hat sie schon Recht mit dem, was sie Dir gesagt hat (selbst, wenn sie es nicht wirklich so gemeint hat):
"Sie meinte nur ich wäre 25 (22?) und sollte mein leben allein leben und sie wäre nur eine last"

Ersetze in dem Satz Deiner Schwester das Wort "allein" durch "ohne mich" (also ohne Deine Schwester!)
Ersetze in Deinem Leben das "allein"!
Nicht dadurch, dass Du Dir Deine Schwester ans Bein bindest!
Sondern durch Bekanntschaften, Freundschaften, die Dein Leben wirklich bereichern!

Vielleicht führt Dich das dann auch dazu, Deine Mutter und Deine Schwester mit anderen Augen zu sehen?
So, wie Du es selbst ja mal angefangen hast: freue Dich darüber, dass die Versöhnung geklappt hat!
(Aber verlasse Dich nicht darauf, dass es lange hält :-( )

Nimm Dein "allein sein" als Befreiung von einer Last, die Dir nicht gutgetan hätte!
Nimm es als Ansporn, Dein Leben zu gestalten!

Alles Liebe

Bernd