Problem von Anonym - 32 Jahre

Ich bin unzufrieden mit mir selbst

Wo soll ich da anfangen?? Ich bin seit 7 Jahren verheiratet und muss dazu sagen, leider nicht immer treu gewesen. Mein Tag läuft ummer nach dem gleichen Schema ab, 4 Uhr aufstehen, in die Arbeit gehen (welche mir Spaß macht), nach Hause und mit dem Hund rausgehen und ab ins Bett. Meinen Mann sehe ich aufgrund seines Schichtdienstes nur selten.. Hinzu kommt, dass mein Vater im sterben liegt zu dem ich auch die letzten Jahre keinen Kontakt hatte, meine Mutter starb, als ich 16 war. Vor sieben Jahren ist meine Krankheit (Neurodermitis) ausgebrochen, was bis heute nicht ok ist. Ich fühl mich in meinem Körper nicht mehr wohl, d.h. Sex mit meinem Mann, wenn überhaupt, zweimal im Jahr..
Ich weiß nicht, ob ich Depressionen habe oder was anderes, jedenfalls fühl ich mich sehr unglücklich - Hobbys hab ich keine, weil ich dafür keine Zeit und Geduld hab und ich mich allein zu nix aufraffen kann, zumal der Hund noch da ist und ich es nicht mal schaffe, bis zur Tagesschau wach zu bleiben.. Da lohnt es sich nicht wirklich Unternehmungen zu starten, aber wie gesagt, allein sowieso nicht. Ich bin vor vier Jahren in eine neue Stadt gezogen, sehr weit weg von meiner Geburtstadt und hab hier keine guten Erfahrungen mit Freundschaften gemacht - ich wurde immer nur enttäuscht und ausgenutzt.
Viele die mich von der Arbeit kennen, können sich das nicht vorstellen, da ich eigentlich immer eine große Klappe habe und meine Witze mach, aber keiner weiß, dass es nur eine Schutzmauer ist...
Wie soll mein Leben nur weitergehen? Ich hab keinen Peil mehr... Es hat den Anschein: Täglich grüßt das Murmeltier...

Anwort von Sabine

Hallo!

Ich glaube ein wenig kann ich nachvollziehen, was in Dir vorgeht oder wie Du Dich fühlst und bestimmt auch viele andere, die Deinen Beitrag lesen werden.
Vielen geht es so, dass sie glauben, dass sie sich auf der Stelle drehen und irgendwie nicht voran kommen. Das Leben nur so an einem vorbei zieht und man glaubt, das man vielleicht was verpassen könnte.

Dabei hast genau Du es doch in der Hand. Du bist diejenige, die es ändern kann und es steuern kann. Ist es vielleicht Bequemlichkeit, dass man es nicht ändert? Ich persönlich finde schon. Das soll jetzt keine Beleidigung an Dich sein. Mir persönlich ging es vor einiger Zeit nämlich ähnlich wie Dir. Ich dachte morgens auch immer, wenn ich aufgestanden bin ".. und täglich grüßt das Murmeltier...". Ich war es leid, ich war es satt. Also fing ich an nach Möglichkeiten zu suchen, dass es sich nicht mehr so anfühlt. Es ging natürlich nicht von heute auf morgen. Wenn ich ehrlich bin, hat es schon fast 4 Monate gedauert, aber diese Wartezeit hatte sich gelohnt. Ich fing an mich anderen anzuschließen. Um Freunde zu finden, fängt man bei Bekannten an. Man selber sollte wagen auf sie zuzugehen und zu fragen, ob sie mit einem etwas unternehmen möchten. Kino, Essen, etc. Es gibt soviele Möglichkeiten. Kegelvereine, Sportvereine oder einfach nur ein Abend, wo man sich trifft zum Quatschen. Man muß es selber in die Hand nehmen, damit es sich ändert und wenn Dich der Rhythmus, den Du jetzt hast, auffrisst, dann ändere es. Raff Dich auf und Du wirst sehen, dass es sich bestimmt bald ändern wird. Nur Mut.
Ähnlich ist es mit Deinem Partner. Die Woche über ist es schwierig, aber an den Wochenenden solltet ihr ausbrechen und euch die Zeit so schön wie möglich gestalten. Mal wieder Dinge zusammen unternehmen, die ihr schon lange nicht mehr gemacht habt.


Lieben Gruß
Sabine