Problem von Alex - 18 Jahre

Das Leben.

"halli hallo
Ich wollte euch heut nur über meine Ansicht des Lebens aufklären und wer weiß vlt. könnt ihr dann eure Ansicht dann mit meiner identifizieren, entdecken oder sogar verfeinern um dann besser leben zu können.
Zunächst will ich euch sagen das ich sehr viele schlechte Zeiten in meinem Leben hatte und einer dieser Zeiten war die Zeit als sich meine Eltern sich negativen Gefühlen hingaben.
Das führte dazu das mein Vater vor mehr als 3 Jahren angefangen hatte Depressionen zubekommen was dazu führte , dass er angefangen hatte sehr viel Alkohol zu trinken umso seine negativen Gefühle für eine Zeit lang zu vergessen .
Dies brachte ihn einen Zustand des Schlafes , er hat dort bereits sich selbst praktisch aufgegeben.
Er trank und trank ging schlafen und versuchte somit sein Kummer zu vergessen.
Dies führte dazu das meine Mom sich von diesen Negativen Gedanken von meinem Pops mitziehen lies und somit hat sie von Zeit zu Zeit angefangen zu bröckeln sie wurde immer Labiler und Labiler bis sie ebenfalls anfing zu Trinken um ihren Kummer zu vergessen .
Bei meiner Mom hatte es jedoch Wechselphasen , wo sie eine Zeit lang nur im Bett lag und zu nichts im stande zu tun .
Und Phasen wo sie sich immer wieder selbst in den Arsch getreten hat um die ganze Familie zusammen zuhalten meinen Vater aus seinem Kummerzustand zu befreien. Jedoch war es jedes mal Vergeblich , ich hatte auch abermals versucht ihn aus diesem zustand zu befreien jedoch war es auch vergeblich.
Während den Phasen wo beide Elternteile nur im Bett lagen habe ich immer sucht das Beste draus zu machen im Haushalt immer wieder etwas gemacht und versucht meine Familie immer wieder aufzumuntern bzw. sie aus Depressionen zu befreien.Bei meiner Mom war es oft der Fall das es ihr geholfen hat bei meinem Vater jedoch nicht. Dies alles ging ca. 1 Jahr lang und während der Zeit hatte ich eine Person die mir immer wieder geholfen hat nach vorne zusehen , um die Menschen die ich liebe weiter anzutreiben zu LEBEN.
Als mein Vater gestorben ist versank meine Mom in einen sehr tiefen See des Kummers ich konnte sie da fast nicht mehr zurückholen , doch mithilfe der Personen die sie liebten und die sie liebte waren wir in der Lage sie in eine Klinik zu schicken wo es ihr besser geworden ist.
Die letzten Worte zu meinem Vater waren nicht gute ... ich bin nicht Stolz darauf das ich dies zu ihm sagte jedoch war ich verzweifelt . "Verschwinde aus unserem Leben " so ähnlich waren sie . Jedoch muss ich sagen das Mein Vater der Intelligenteste Mensch war den ich je kennen lernen durfte und ich bin ihm dankbar für alles . Er war ein sehr Großzügiger Mensch , ein sehr loyaler , kluger , weiser und gerechter Mensch doch leider lies er sich von der Ungerechtigkeit auf der Welt in ein sehr tiefes Meer schmeißen.
Ruhe in frieden Pops.
Meine Mom ist wiederum die stärkste Person die ich kenne , und das ist für mich der Beweis das auch die stärksten Menschen auf der Welt nicht alleine überleben können. Doch ehrlich gesagt bin ich selbst auch Dankbar für all diese schlimmen Sachen die mir passiert sind , so gesagt bin ich dankbar für den Tot meines Vater .Wahrscheinlich denkt ihr jetzt "ist er jetzt behindert? " .
Doch es ist komplizierter als es ist , denn diese Entscheidung bzw. diese. Geschehnisse in meinem Leben machten mich zu dem was ich bin und führte dazu , dass ich Personen traf die mir jetzt sehr Wichtig sind und bekam Erinnerungen an Personen die ich Liebte .
Und wäre es nicht eine Wahnvorstellung seine Schönen Zeiten nur wegen den Schlechten Zeiten vergessen zu wollen ?
Sollte man nicht Lieber dankbar sein für die Schlimmen Zeiten in seinem leben die zu den Schönen Zeiten einer Person führten ?
Denn die Entscheidungen des eigenen selbst und die Entscheidungen der Personen die du Liebst oder sogar nicht Liebst oder sogar hasst könnten dein ganzes Leben um 360 Grad umdrehen.
Doch man sollte den Personen die Entscheidungen treffen die einem Leid bzw. weh tut niemals verzeihen .
Man sollte es als ein Teil seines Lebens akzeptieren und diesem auch gleichzeitig Dankbar sein denn diese Entscheidungen machen einem zu dem der man ist.
Es sind nicht nur die großen Entscheidungen die ein Leben auf Kopf stellen kann ,es sind auch die kleinen von den man sogar denkt das sie sinnlos sind.
Doch mein Vater hat Entscheidungen getroffen die getrübt waren von negativen. Gefühlen und konnte somit nicht mehr nach vorne schauen und somit seinen Weg weitergehen und zu Leben.
Ein Leben zu führen was von Negativen Gefühlen besessen ist zu führen ist doch kein Leben oder ?
Man sollte immer nach vorne schauen und immer , wieder eine Tür in eine andere Epoche deines Leben öffnen und immer nur auf die positiven Sachen zurückschauen , denn wenn man immer von negativen Gefühlen angekettet ist , ist dies kein Leben. Man sollte immer voller Positiver Ausstrahlung nach vorne blicken ohne sich die Vergangenheit zurückzuwünschen .
Vergangenheit ist Vergangenheit doch Heute ist Heute und das was du Heute tuhst beeinflusst was Morgen sein wird.
Man sollte für alles in seinem Leben dankbar sein ,denn jede Kleinigkeit macht einen zu dem was man Heut ist.
Und ehrlich gesagt ist die Welt selbst und damit meine ich nicht die Schönheit der Natur sondern das wir Menschen erschaffen haben Scheiße, doch zu Leben ist das schönste und ich meine zu Leben ohne angekettet an negativer Gefühle bzw. Geschehnisse.
Das Schönste am Leben sind nämlich die Menschen die man trifft , selbst in Gassen wo man nie jemanden zu denken glaubt und mit diesen Menschen entstehen Erinnerungen die man nie wegnehmen kann , wenn man nicht Amnesie hat . Deswegen finde ich das Amnesie die schlimmste Krankheit ist für beide Parteien die Person die Davon befallen ist und die Personen sie Lieben.
Das andere ist , dass ich Geld hasse ,denn Geld kann einen Menschen nicht die wahre Schönheit des Lebens sehen lassen.
Das andere schöne im Leben ist es zu geben und ich rede nicht vom Materiellem Wert sondern vom Unantastbarem Wert , den man Personen gibt die man Liebt oder nicht Liebt es geht darum Liebe zu zeigen also so gesagt geht es um die positiven Gefühle die man den Personen gibt , um ihnen dann zu helfen oder auch um sich selbst zu helfen .
Ich selbst besuche momentan eine Psychiatrie ,weil ich nicht wusste wohin mit mir , was bin ich und ob es überhaupt was schönes im Leben gab .
Ich habe dort Menschen kennen lernt die mir Mittlerweile viel bedeuten , denn ich habe sie besser kennen gelernt und die jetzt in mein Herz geschlossen habe , sie sind ein Teil meines Lebens den ich nicht vergessen will.
Jedenfalls war ich vor kurzer Zeit ziemlich verloren , doch ich habe mit Personen geredet um Ihnen versuchen zu Helfen und mir ist aufgefallen das ich nicht nur ihnen geholfen hab sondern auch mir selbst .
Ich habe gegeben und ich habe etwas bekommen etwas was man nicht ersetzen kann. Und wäre dies alles vor 2-3 Jahren nicht geschehen würde ich jetzt nicht solche Beziehungen mit Personen haben die mir sehr Wichtig sind. Deswegen bin ich meinem Vater dankbar das er gestorben ist.
Und ich muss ebenfalls auch ehrlich sagen das in meinem Leben viel mehr schlechtes als gutes widerfahren ist doch wären diese Sachen mir nicht passiert würde ich nicht das sein was ich jetzt bin und würde auch nicht die Personen kennen die ich jetzt kenne .
Die Menschheit selbst ist gut , doch leider sind viele Menschen durch negative Sachen geprägt und geblendet.
Und das andere ist man sollte sich niemals Hinter Masken verstecken , man sollte immer so Leben wie man Leben will oder auf die anderen zu achten .
Menschen sind Menschen und Menschen sind verschieden."

Hallo mein Name ist Alex.
Bin 18 Jahre alt und besuche die 11 Klasse eines Gymnasiums.
In dem oben geschilderten Text ist meine Ideologie des Lebens geschildert, jedoch jeder besitzt eine andere Ansicht.
Diesen Text habe ich auf der Community-Seite "Facebook" veröffentlicht.
Ich stehe zu alledem was in diesem Text steht, alles was in diesem Text steht ist MEINE Wahrheit.Jedoch ist sie nur eine Seite einer Münze die logischer Weise 2 Seiten besitzt.
Mir soll gesagt sein, es fehlet mir nicht an Intelligenz.
Mir soll gesagt sein, es fehlet mir nicht an meiner Erscheinung.
Mir soll gesagt sein, es fehlet mir nicht an meinen Möglichkeiten.
Doch was ist, wenn man das Leben verstanden hat, und trotzdem nur noch dahin vegetiert und einen sinn für Egoismus.
Es scheine mir ich lebe für meine Liebenden,für die Liebenden.
Es ist in der Tat ein Grund zu Leben, doch was ist wenn dieser dich nicht ausfüllt.
Der dich ermöglicht es erträglich zu gestalten, eine Hölle die du für die Liebenden und dessen Liebenden durchgehen würdest.
Dann ist es doch kein LEBEN, oder?
Wenn man nur in dunkeln tappet wessen Lichtschein die Liebenden sind.
Doch dieses nur ein Loch in der Herzen ist.
Ich begehre nichts, ich schwärme nach nichts.
Mein einziger Grund zu Leben sind die Liebenden, dies gestalte ich aber nicht aus Egoismus sondern, weil Ich Angst um diese Personen habe.
Ich bin somit nicht Depressiv und dies ist für mich ein Fakt.
Jedoch wird es sicherlich von der Gesellschaft als "anders" auf gefasst werden, was dies mich zu den Psychisch-Kranken Personen aussortieren, und somit würden sie meine Beweggründe nicht mal versuche zu verstehen.
Dies ist die Brutale Realität dieser sogenannten Gesellschaft.
Hiermit wende ich mich aus reiner Kuriosität, was solch eine Webseite mir eine Antwort auf meine Fragen bringen kann.
Und die Kategorie sollte richtig sein nach der Auffassung anderer Personen, nach meiner Auffassung sehe ich sie nicht als Probleme an.
Mfg. der Zerrissene.

PaulG Anwort von PaulG

Lieber Alex,

ich freue mich, dass du deinem Bedürfnis stattgegeben hast, deine Gedanken und Überzeugungen mit uns zu teilen. Da ich den Eindruck habe, dass es dir wichtig ist, zu erfahren, wie weit ich dir zustimmen - bzw. mich darin wiederfinden - kann, werde ich im Folgenden immer wieder die Dinge aufgreifen, die du geschrieben hast.

"Und wäre es nicht eine Wahnvorstellung seine Schönen Zeiten nur wegen den Schlechten Zeiten vergessen zu wollen ?
Sollte man nicht Lieber dankbar sein für die Schlimmen Zeiten in seinem leben die zu den Schönen Zeiten einer Person führten ?
Denn die Entscheidungen des eigenen selbst und die Entscheidungen der Personen die du Liebst oder sogar nicht Liebst oder sogar hasst könnten dein ganzes Leben um 360 Grad umdrehen."

Ja! Ja! Unbedingt. Es ist sicherlich eine wünschenswerte Maxime, die unguten Dinge, die im Leben so vorfallen, nicht als Beweis eines bösen Schicksals oder eigener Minderwertigkeit zu betrachten. Denn auch die unguten Erfahrungen prägen die eigene Persönlichkeit bis in die Gegenwart hin aus. Ohne sie wären wir nicht, was wir sind, im Guten wie im Schlechten. Nur sie haben die schönen Dinge überhaupt spürbar, überhaupt erst möglich gemacht.

Aber:

"Doch man sollte den Personen die Entscheidungen treffen die einem Leid bzw. weh tut niemals verzeihen .
Man sollte es als ein Teil seines Lebens akzeptieren und diesem auch gleichzeitig Dankbar sein denn diese Entscheidungen machen einem zu dem der man ist."

Widersprichst du dir nicht ein bisschen? Auf der einen Seite soll man das Geschehene akzeptieren, auf der anderen Seite soll man es nicht verzeihen. Verzeihen kann ich doch aber nur, wenn ich ein Leid erfahren habe? Habe ich ein Erlebnis, und sei es noch so schlimm, gar nicht als tragisch begriffen, dann muss ich nicht verzeihen, ja. Denn dann war ich niemals wütend oder traurig. Wenn ich das Ungute und Schmerzhafte von vorneherein als natürlich akzeptiert habe, dann berührt es mich nicht mehr, dann bin ich darüber nicht böse, und was ich nie als Verletzung aufgefasst habe, kann ich auch nicht verzeihen. Bei dir klingt es so, als sei das "Nicht-Verzeihen" Gegenstand einer freien Entscheidung. Vergebung schließt jedoch ein, dass man das betreffende Ereignis überhaupt als des Betrauerns oder Sich-Ärgerns wert erachtet hat. Bin ich von Anfang an taub dafür, was mir so an Schicksalsschlägen widerfährt, dann rauscht das Leben nur so an mir vorbei. Ich bin unverletzlich, und wer nicht verletzt werden kann, der muss auch nicht vergeben. Er kann es gar nicht.

Deine Philosophie hat einen Namen: Stoa. Sie hat eine lange Tradition, die bis ins alte Griechenland zurückreicht. Die Stoiker betrachteten Unempfindlichkeit gegenüber ihrer Umwelt - mit ihrer Verleumdung, ihren Verbrechen, ihren Ärgernissen und Schlechtigkeiten - als Ideal. Ebenso strebten sie danach, niemanden zu verleumden, keinerlei Verbrechen zu begehen, für niemanden ein Ärgernis zu sein und sich jeder Schlechtigkeit zu enthalten.

Nur frage ich mich persönlich: So edel dieses Bestreben ist - wird es der Realität gerecht?

Wir sind alle nur Menschen. Es ist sicherlich gut, wenn man auch die unangenehmen Dinge im Leben als notwendigen Teil des eigenen Reifeprozesses begreift. Allerdings ist es ja nicht so, dass diese Dinge mich vorwärts bringen, einfach weil sie passieren. Um auch aus dem Unguten und Unangenehmen einen Nutzen und eine Lehre ziehen zu können, muss ich diese Dinge bearbeiten. Ich muss mich daran reiben, muss trauern, mich ärgern, muss verletzen, lügen, schimpfen, heulen und mich streiten, muss Demut fühlen und manchmal überheblich sein - sonst wird es nichts mit der Reifung. Du hast absolut Recht: Kein Leben ist perfekt, und man hilft sich nicht, zu bedauern, dass es nicht perfekt ist. Jedoch ist auch kein Mensch perfekt, und das ist auch gut so. Würden nämlich alle Menschen sich so verhärten, wie dein Gedanke es ein Stück weit nahe legt, dann lebten wir alle nur aneinander vorbei. In Wahrheit sind wir alle unvollkommen erschaffen, bleiben es und haben vor allem das Ziel, unser persönliches Glück zu finden. Man lernt nie aus, und um lernen zu können, ist es unerlässlich, dass man erstens Fehler macht, und zweitens auf die Verfehlungen Anderer einem selbst gegenüber reagiert: Mit Wut, mit Entsetzen, mit Trauer, mit Beschuldigungen, Schmerz und Hass. Man muss im Ausleben des Zerstörerischen erkennen, dass es einen nicht weiterbringt. Trauer und Ärger sind natürliche Reaktionen, die dazu dienen, Verluste, die man erleidet, und Ungerechtigkeiten, die einem widerfahren, zu verarbeiten. Würden sie uns völlig kalt lassen, wüssten wir irgendwann nicht mehr, was Recht und Unrecht ist.

Und was noch viel zentraler ist: Die Welt ist nicht gut. Sie ist auch nicht böse. Sie ist grau in Grau, und in diesem Nebel gibt es jede Menge Irrlichter und dunkle Sumpflöcher, aber auch bezaubernd schöne Blumen und Lichtflecken.

„Die Hölle der Lebenden ist nicht etwas, das erst noch kommen wird. Wenn es eine gibt, ist es die, die schon da ist, die Hölle, in der wir jeden Tag leben, die wir durch unser Zusammensein bilden. Es gibt zwei Arten, nicht unter ihr zu leiden. Die erste fällt vielen leicht: die Hölle zu akzeptieren und so sehr Teil von ihr zu werden, daß man sie nicht mehr sieht. Die zweite ist riskant und verlangt ständige Aufmerksamkeit und Lernbereitschaft: zu suchen und zu erkennen lernen, wer und was inmitten der Hölle nicht Hölle ist, und ihm Dauer und Raum zu geben.“

Dies ist ein Zitat aus dem Roman "Die unsichtbaren Städte" von Italo Calvino, den ich dir sehr ans Herz legen möchte. Es macht deutlich: Allzu oft wollen einen Verzweiflung und Wut, Trauer und Hass übermannen. Sie sind jedoch nicht grundsätzlich böse, sondern ein ganz notwendiger Teil dieser Welt, der uns erst zur Erkenntnis befähigt, was wirklich böse ist und was gut. Und zu einhundert Prozent gut und böse ist nichts. Die schlimmsten Verbrecher der Welt haben für ihre Taten vielleicht eine Motivation, die man vielleicht sogar nachvollziehen kann - was keineswegs eine Entschuldigung für ihr Handeln darstellt! Jedoch ist es ebenso zu vermeiden, andere Menschen zu idealisieren. Es gibt nicht das absolut Böse und Gute, sondern Licht und Schatten verschwimmen, und jeder, der die Welt nur nach absoluten Kategorien einordnet, muss daran scheitern. Die Religion hat dieses Problem so gelöst, dass sie das Böse als Instrument des Guten betrachtet, durch das die Menschen auf die Probe gestellt werden; die Welt kennt Millionen Gesetze, hunderttausende von Standpunkten, dutzende Religionen haben ihre Heiligen Schriften, Milliarden Menschen haben ihre berechtigten Bedürfnisse und Wünsche, aber auch ihren Egoismus und ihre Rücksichtslosigkeit, hier und überall. Daran ist nicht zu rütteln. Die Kunst ist es, zwischen all diesen sich widersprechenden Absichten und Forderungen zu erkennen, was dem Interesse aller - jedoch niemandem vollständig - entgegen kommt, und daher zu fördern ist. Auch ich selbst habe meine Überzeugungen, die vielen Menschen nicht passen, auch ich mache Fehler und muss sie eingestehen; genauso tun es Andere mir gegenüber. Aus den vielen Lichtmomenten ein Ganzes zu stricken, der Versuchung zu widerstehen und am Ende ein moralischer Mensch zu sein, das ist die große Aufgabe.

Ich empfinde es manchmal beruhigend, dass ich sterblich bin. Wenn man heute in die Nachrichten schaut, möchte man verzweifeln: Hass und Gewalt scheinen allgegenwärtig, und man sollte sich auch nicht darüber täuschen, dass es fast niemanden gibt, der "nur" Leidtragender, und niemanden, der "nur" Böser ist; wir alle bewirken gemeinsam alles, aber täten wir gar nichts, kämen wir auch nicht voran, sondern gingen rückwärts. Ich muss meine Überzeugungen verteidigen, und darf keine Angst vor Kritik haben. Dazu möchte ich auch dich unbedingt auffordern. Denn was ich dir erzählt habe, ist nur meine Sicht der Dinge, die sicher auch ihre Kritiker finden wird. Ich sehe es als meine Aufgabe, mir Klarheit darüber zu schaffen, was das sei: Ein gutes Leben, eines, das sowohl mir gefällt als auch niemand Anderem eine unerträgliche Last bedeutet; dafür muss ich bereit sein, auf manche Dinge zu verzichten, aber auf wieder andere muss ich bestehen. Und ich kann nur hoffen, dass mir die Erfüllung dieser Aufgabe gelingt. Es kommt der Zeitpunkt, an dem ich es erfahre. Denn dass es eine höhere Wirklichkeit und Gerechtigkeit gibt, einen Plan für alles, daran glaube ich. Und ich kann dich nur ermuntern, ihm deiner Überzeugung gemäß zu folgen.

Alles Gute und Liebe Grüße,

Paul