Problem von Dihydrogensulfat - 20 Jahre

Mysterium Mann: Die unendliche Romanze der angehenden Katzenlady und ihrem vielbeschäftigten Liebesopfer

Liebes Kummerkastenteam,

Ich habe da wohl ein massives Männerproblem, aber mal von vorne.

Ich selbst bin mit mir als Person eigentlich gar nicht so unzufrieden. Ich sehe nicht schlecht aus (Hochgewachsene 1,77m, schlanke Gothicbraut mit langen roten Haaren, die sich weiß Anlassgemäß zu kleiden), ich behaupte auch mal kulturell gebildet zu sein und auch recht fix im Kopf zu sein und mit meinen Makken komme ich auch soweit ganz gut klar. (Verpeiltheit, chaotisch, derber und schwarzer Sinn für Humor, extrovertiert (zumindest in Dingen wo ich stolz drauf bin)) aber leider eben auch kein sonderlicher Gefühlsmensch.

Man sagt ja es gibt Linksdenker und Rechtsdenker. Meine linke Gehirnhäfte ist wahrscheinlich so ausgeprägt, dass die rechte leicht verkümmert ist. Sozialstrukturen erkennen, Ableiten fünfteiliger mathemathischer Funktionen, verstehen technischer Zeichnungen, alles kein Problem! Aber wehe man fragt mich nach Gefühlen.

Da ich in meiner Teeniezeit ein ziemliches Mobbingopfer war (und nein, damals war ich noch kein Gothic, das kam erst, als ich gemerkt habe, dass mich eh jeder nur als private Hausaufgabenhilfe ausnutzt und mich niemand ausstehen kann und dass ich dann ja gleich machen kann wa sich will), habe ich die Mädchen-experimentiert-mit-dem-anderen-Geschlecht-Flirttipps-von-Bravo-lesen-Phase ganz verpasst - habe lieber lineare Geradengleichungen gelöst, dafür bekam ich zumindest eine gute Note und meine Familie war stolz (yey!). Dummerweise merke ich jetzt, wie verkümmert ich damals in sozialer Hinsicht bin.

Inzwischen bin ich 20, hatte bisher nur eine stolze Beziehung von einer Länge von drei Wochen, wo nichts nennenswertes bis auf Rumknutschen passierte und ich glaube er hat das auch nur gemacht, weil er ein Dachschaden hatte, ansonsten kann ich mir nciht erklären, warum er sich einen Monat mit mir abgegeben hat. Das war jedoch das erste Mal, das sich etwas nennenswertes fühlte, was ich Liebe nennen könnte (damals war ich 18) Nun zwei jahre später, würde ich schon gerne mal eine richtige, ernsthafte Beziehung führen, da ich mich schon etwas einsam fühle....

Und Tatsache empfinde ich auch wieder etwas, nachdem ich mit schweren Geschossen und einer ganzen mentalen Baustellenmaschinerie meine Gefühle wieder ausgegraben habe, oder zumindest einen Teil davon, fühle ich mich wieder bereit für einen Mann.

Und noch besser, ich habe hier ein ganz konkretes Opfer, nun, das ist schon mal ein kleiner Sieg für mich, allerdings fangen hier dann ja erst die Probleme an.

Ich Treffe mich mit, ich nenne ihn an der Stelle mal liebevoll "Opfer", mit Opfer seit einem halben Jahr öfters, so alle zwei bis drei Wochen (für zwei Vollzeitberufstäter schon eine feine Sache). Und aus meiner Sicht knistert es schon, wir haben uns schon Nächte die Füße blutig getanztund wenn er besoffen ist, kann er auch tiefgehende Gespräche führen. Da ich irgendwie auf depressive Männer stehe, habe ich auch nichts dagegen, wenn man mir von Problemen erzählt.

Mein Männergeschmack ist an dieser Stelle erwähnt verkorkst: Natürlich ist es schön wenn er gut aussieht (schöne lange Haare, Bart, Brillen, Kilt, Streitaxt und ein sympatisches Gesicht - die perfekte Mischung aus Nerd, Wikinger und Mann) aber der Charakter ist mir wichtiger. Ich fühle mich sehr zu Menschen hingezogen, die eine mysteriöse Aura umgibt, die was Melancholisches verströmen und möchte sie gerne zum Lachen bringen. Und nun versuche vor introvertierten Trauerklößen Aufmerksamkeit zu erregen (ab und an beschleicht mich der Verdacht, dass ich auch mit freigelegten Brüsten und Ponpons vor denen rumhüpfen könnte und sie mich nicht wahrnehmen würden).

Nun, so ein Mensch ist Opfer. Opfer ist sehr intelligent, sehr höflich und zwar ein kleinerer Vikinger, der den Ausblick in mein Riechorgan von dort unten genießen kann, aber das ist schon okay, denn ich mag ihn trotzdem sehr gerne.

Nun weiß ich aber, von einem Gespräch wo er unter Alkohol stand, dass er sehr lange Zeit mit einer schwer depressiven, selbstmordgefährdeten Frau zusammen war und es in Brüche ging, weil sie Kinder haben wollte und er sich nicht weit genug dafür fühlte. Jedoch sagt da meine logisch denkende Gehirnhälfte, dass dies zwar ein Grund ist eine Beziehung zu beenden, aber kein Grund aufzuhören, für diese Person zu empfinden, klar, die Beziehung ist schon ein Jahr her, aber trotzdem befürchte ich er empfindet noch was für sie und ich möchte ihn in seinem einsamen Empfindungen hegen auch nicht stören.

Und nun das eigentliche Problem:
Ich, die extrovertierte, verrückte Wissenschaftlerin, die durch die Weltgeschichte reist, bin ein totaler Gefühlsmuffel. Ich mag es nciht andauernd berührt zu werden und kuscheln ist für mich auch so eine Überwindungssache. Bei Opfer würde ich das zulassen (sozusagen meine Art Liebe zu zeigen). Dummerweise habe ich das Gefühl in der heutigen Gesellschaft ist das nicht genug, schließlich ist es eher Gang und gebe in meiner Generation, dass beide sich besaufen, dann Sex haben und man dann überlegt was tun. Ich mag es eher altmodisch: kennen, lernen, beschnüffeln, Vertrauen fassen, verlieben, zusammen kommen, Körperkontakt.

Ich will ihn sehen, ihm meine Zeit schenken, ihn glücklich machen und deswegen bemühe ich mich andauernd um Treffen und was soll ich sagen Opfer weiß wie man den Jagdinstinkt in mir auslöst - indem er öfters ablehnt und sich selbst nie um ein Treffen bemüht. Wenn wir uns dann treffen: Alles super! Wir verstehen uns, die Chemie stimmt, er bezahlt mir freiwillig den Kaffee, aber die Treffen kommen immer von mir aus, eigentlich wäre das ja der Job des Mannes!

Und nun habe ich Angst ihn langsam in meine rieisge Friendzone zu verlieren, da jede normale Frau schon längst ihn an einem der Tanzabende ins Bett geschleift hätte (was ich aus einem guten Grund nicht tue: Ich bin eine Jungfrau die UNMENGEN an Alkohol verträgt und dementsprechend habe ich sehr hohe Hemmschwellen). Auch über Gefühle reden liegt mir nicht, weil ich auf dieser Ebene meinen logischen Argumentationsfaden verliere. Außerdem will ich ihn nicht verschrecken, schließlich hat er viel Scheiß hinter sich und ich will auf jedenfall, dass wir auch wenn es nicht klappt Freunde bleiben.

Und nun weiß ich einfach nicht, wie ich ihm meine Gefühle zeigen soll, ob ich das überhaupt machen sollte, ob er irgendwas für mich empfindet oder sich nur aus Mitleid mit der angehenden verrückten Katzenlady trifft.

Brauche Hilfe >.<

Liebe Grüße

Dihydrogensulfat

PaulG Anwort von PaulG

Liebe Katzenlady,

du verzeihst mir, dass ich den Ausdruck aus deiner Überschrift genommen habe?

Es ist schon spannend: Hier schreibt mir eine junge Frau, die sich selbst genau kennt. Um nicht zu sagen - fast zu gut. Du wirkst auf mich geradezu beängstigend gefestigt. Du hast dein bisheriges Leben interpretiert, hast die Geschehnisse eingeordnet und schlüssig gedeutet, hast einleuchtende Antworten auf die Mysterien, die dir begegnen. Das ändert nichts daran, dass es trotzdem Mysterien bleiben. Und hier fängt das Problem an.

Du sagtest zwar, dass deine Gefühle wieder ans Tageslicht gekommen sind - du dir eine ernsthafte Beziehung vorstellen kannst. Doch in der Art, wie du sein Verhalten betrachtest, was du von ihm denkst, und welche Konsequenzen du (bis jetzt) daraus ziehst, ahne ich leichte Widersprüche. Wenn ich die Wahrheit gestehen soll: Mir ist nicht klar geworden, wer hier das Wild ist und wer der Jäger. Liebe Katzenlady - bist du die Löwin, die nur auf den richtigen Moment lauert, die Beute zu fassen? Und die vor lauter Warten ermüdet ist, dass er kommt? Die schon unsicher wird, ob sie stark genug ist für diesen Happen? Oder will die Löwin gerne vom Löwen verführt werden, weiß eigentlich ganz genau, was sie möchte - aber ist noch unsicher, ob dem Mann schon die Milch-Reißzähne ausgefallen sind? Was ist dein Ziel - eine fegefeuerheiße, raubkatzige Nacht? Oder magst du viel lieber Schmusekätzchen sein, siehst aber nicht, warum die Katze danach fragen sollte, statt dem Kater?

Gleichungen sind berechenbar, Hormone sind es auch. Das heißt - was Hormone machen. WANN sie es machen, und OB sie es gerade dann machen, wenn man es nicht brauchen kann, und wie LANGE das geht - das kann man nicht berechnen. Bisher stand für dich fest, dass die Gefühle nicht deine Stärke sind. Ich verrate dir was: Das geht uns allen so. Gefühle machen verletzlich. Und du hast bislang eher die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, sich nicht verletzen zu lassen. Du hast deinen Stil gefunden, dein Denkmodell, du bist saturiert. Jetzt aber kommst du in Situationen, in denen du dir Dinge wünschst, die dir offiziell nicht liegen, und Handlungen wagen musst, die nicht nach Axiomen funktionieren. Die Katzenlady kann jetzt entweder Raubkätzin werden, die sich todesmutig ins Gefecht stürzt - was ein echter Wikinger ist, den sollte das ja herausfordern. Oder aber, die Kätzin kann sich erlauben, Kätzchen zu werden, mal ganz schüchtern zu drucksen, was denn eigentlich ist, und mal ein bisschen nach dem süßen Bart patschen. Beides lässt dich zwar nicht gerade überlegen aussehen - aber es macht dich in den Augen eines Mannes, der ernsthaft Interesse an dir hat, dennoch begehrenswert. Und ist für ihn, selbst wenn er kein Interesse hat, sicher auch kein Grund, sich abzuwenden. Es ist nie verkehrt einem Mann das Gefühl zu geben, dass er dich erobert hat. In dieser Hinsicht sind alle Männer Krieger.

Muss es denn Sache des Mannes sein, dass er die Initiative ergreift? Oder scheint es nicht gerade wegen seiner unangenehmen Erfahrungen schlüssig, dass er erstmal verharrt, sich Zeit lässt? Das allein lässt noch nicht wissen, was hinter seiner Stirn vorgeht. Ob er dich nicht liebend gern zur Freundin hätte. Wenn er eine Beziehung hinter sich hat, in der ER der seelisch stärkere Part war, der, der immer Rücksicht nehmen musste, und an den Forderungen gestellt wurden, die er nicht erfüllen wollte und konnte - dann scheint sein jetziges Verhalten mir nachvollziehbar. Er ist nicht waidwund, er ist möglicherweise nicht abgeneigt, dich auf sein Drachenboot zu führen. Aber er ist es nicht gewohnt, selbst Ansprüche zu stellen, ist es nicht gewohnt, selbst die allerschlichtesten Zärtlichkeiten und Liebesbeweise ohne Vorsicht auszuteilen. Er ist es gewohnt, dass jemand von ihm abhängig ist - und will vielleicht vermeiden, selbst abhängig zu werden. Er ist es gewohnt, viel Verantwortung zu haben, und möchte jetzt erst genau wissen, ob du ihn in Verantwortung nehmen willst. All das muss noch lange nicht bedeuten, dass er sich nicht mehr vorstellen könnte. Doch du musst seine Geschichte zum Anlass nehmen, zu bedenken, dass sein Verhalten nicht nach deinen Vorstellungen funktioniert, "was ein Mann jetzt tun sollte". Sondern vielmehr nach den Maßstäben, die er als Mann bisher befolgt hat - ohne dass diese üblich wären.

Die Löwin fehlt zehnmal, bevor sie das Zebra erwischt. Wenn du eine angehende Katzenlady bist, dann kann es dich sogar voranbringen, den Sprung zu wagen - und vielleicht zu fehlen. Aber ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass du etwas zu befürchten hast. Das, was er für seine frühere Partnerin getan hat, weist meiner Meinung nach aus, dass er mehr für dich tun würde, als du von ihm erwartest. Wenn die Treffen von dir ausgehen, kann das auch einfach heißen, dass er selbst verdammt schüchtern ist. Dass er selbst nicht weiß, ob vielleicht ein unvorsichtiger, etwas zu legerer Satz schon mehr ist, als du erträgst. All das mögen Szenarien sein, die er mit seiner Exfreundin erlebt hat, da sie als die Belastete es (vermutlich) war, die in dieser Beziehung die Gestaltung inne hatte. Selbst wenn er dich nur als Freundin wollte - gerade dann - wäre das ja ein Anlass, noch weit ungezwungener mit dir umzugehen. Du kannst es dir also durchaus leisten, einmal im Scherz einzuwerfen, dass du ja eigentlich (bisher) der aktivere Part warst. Und dass du dich manchmal fragst, was er für dich empfindet. Suche dir ein Gespräch aus, in dem ihr die Zeit und die Ruhe habt, euch über viele Andeutungen und Anspielungen zum Kern der Sache vorzutasten. Bleibe hartnäckig - wenn da mehr ist bei ihm, wird jeder Satz von dir, der auf das Erhoffte hindeutet, ihm glühende Fröste durch den Körper jagen. Vielleicht wickelt er sich erstmal in Widersprüche, wird unsicher, scheint abweisend - dann wiederhole dich, sei schlagfertig. Du brauchst eine Antwort von ihm, ob er dich zur festen Freundin möchte - weil du ihn gerne zum Freund hättest. Und wenn diese Antwort ein Ja ist, müsst ihr nicht knutschend übereinander herfallen - weil du das Tempo bestimmst. Und weil du in ihm einen Mann vor dir hast, der, wie du sehen kannst, bereit ist, dir das auch zu gewähren. Wenn ihr aber zusammen kommen solltet, wirst du ihm vielleicht vermitteln müssen, dass die Krallen der Löwin gar nicht so fest und schmerzhaft sind, wie sie scheinen - sondern dass ein fester Griff auch aus Zärtlichkeit kommen kann. Er ist die Freiheit nicht so gewöhnt - wie sollte er nicht zögern, wenn die Katzenlady ihn in den Bann schlägt?

Wenn du ihm deine Gefühle zeigen willst, gebe ich dir einen einfachen Tipp: Er würde sich bestimmt über die Worte freuen, die du hier für ihn gefunden hast. Du hast geschildert, was dich an Männern anzieht und was davon er hat, wie er ist und wie du ihn als Person so gern hast, dass du auch über kleinere Fehler hinwegsehen kannst - das ist alles klasse, ist ehrlich, und du wirst es wiederfinden. Ich wüsste nicht, warum es ihn nicht wahnsinnig freuen sollte. Es ist auch nicht zu heftig, nicht lächerlich oder unpassend - es ist deine Art, und wenn du die Frau bist, die er liebt, dann liebt er dich und keine andere, die du zu sein versuchst. Das "Opfer" solltest du in möglichen Komplimenten zwar aussparen :) Im Übrigen aber darfst du die Situation entscheiden lassen, wie du dich ihm öffnest. Wichtig ist vor allem, dass du dich fest entschließt, es auch zu tun.

Die Flirttipps der BRAVO sind an dir vorbeigegangen. Trau dich doch, dir einzugestehen, dass das Feld für dich neu ist. Wenn du sagst, du bist ein Gefühlsmuffel - was verbindest du dann mit dem Wort "Gefühl"? Kerzenschein, rote Rosen und Titanic schauen? Oder kann Zweisamkeit, Verbundenheit auch ganz anders aussehen? Ist es etwa nicht möglich, Gefühle auch ganz anders nonverbal zu zeigen? Wie genau, bei ihm - das weiß ich auch nicht. Der einfachste Weg wäre aber, die größte Hemmung zu überwinden, die du hast: Dass du Gefühle nicht nach außen tragen willst. Oder empfindest du es nicht widersprüchlich, dass du einerseits Gefühle hast - starke Gefühle sogar! Angst, ihn zu verlieren! Angst, dass er bloß Mitleid hat! Unsicherheit, warum er nicht zuschlägt! Sehnsucht, ihm näher zu kommen! -, warum du einerseits Gefühle hast, und andererseits sagst, Gefühle seien nicht so deins? Meinst du damit die Gefühle selbst - oder dass Ausdrücken dieser Gefühle? Und verstehst du unter Ausdruck von Gefühlen das, was die Konventionen darunter verstehen - ist es nicht besser, deinen eigenen Weg zu finden? Liebe ist nicht einfach. Aber gerade das macht sie ja so schön. Hier ist ein Mann, der mit dir über intime Dinge gesprochen hat. Kein Mann (meine Behauptung), der sich bloß mit dir träfe, weil ihm nichts Besseres einfiele, würde diese Treffen nutzen, um mit dir über derart Persönliches zu sprechen. Über so vieles, was ihn so gar nicht "typisch Mann" erscheinen lässt. Auf das hin manche vielleicht sagen würden "Wow, Hammer, wie er sich bei seiner Ex eingesetzt hat!" - Andere aber vielleicht Unbehagen empfänden. Nicht jeder will so jemanden, gerade weil manche eine Frau damit rechnet, selbst Seelentrost zu werden, jemanden zu bekommen, der irgendwie unreif ist. Das sage nicht ich - aber das sind mögliche Denkweisen, die er mit seiner Offenheit zu dir in Kauf nimmt. Ergo, er vertraut dir. Und du kannst dich ihm anvertrauen - musst du, wenn du Klarheit möchtest. Und die Situation, in der ihr seid, erlaubt es dir auch.

Wie euer Kennenlernen als Paar verlaufen würde - das müssen wir hier offen lassen. Weil ich es nicht sagen kann, und weil wir nicht wissen, ob ihr zusammen findet. Aber glaub mir, er wird dir dankbar sein, wenn du von Anfang an offen legst, was dir wichtig ist. Es ist kein Problem, ihm zu sagen, dass du es langsam angehen willst, dass du Zeit brauchst - er hatte zuletzt jemanden an seiner Seite, die höchst labil war. Verlässlichkeit jeder Art wird ihm gut tun. Und jede Zeit, die du dir nimmst, ist auch Zeit für ihn, sicher deiner noch sicherer zu werden. Ob so eine Beziehung hält, das weiß man ebenfalls nie. Aber du kannst dabei nur gewinnen.

Also los - lass dich auf dieses Abenteuer ein! Denn auf die eine oder andere Art kann es dir mit vielen anderen Männern auch so gehen. Mit ihm genießt du die Zeit, die Fragen, die du trotzdem hast, lassen sich aus dem Weg räumen. Ich kann dir nicht versprechen, ob du das findest, was du dir wünschst - aber ich glaube zu wissen, dass du nichts verlieren kannst. Und das reicht nach meinem Empfinden als Grund, es zu wagen.

Alles Gute und Liebe Grüße,

Paul