Problem von Anonym - 23 Jahre

Mein Leben läuft rückwerts bergab

Hallo Community,

ich habe vor etwa 3 Monaten meinen Ausbildungsplatz (1. Lehrjahr) verloren. Meine Rechnungen stapeln sich (mittlerweile Mahnungen), einmal wurde mein Konto gepfändet und der Strom wurde abgestellt. Durch einen Nebenjob konnte ich ein paar Rechnungen decken, aber es kommen immer weitere dazu. Ich bewerbe mich permanent, bekomme aber keine Antworten/ Zusagen. Sehr gute Freunde von mir versuchen mir zu helfen, aber irgendwie kommt nichts dabei rum.
Ich will eigentlich nicht aufgeben, weiß allerdings nicht weiter. Ich hab Angst, dass absolut nichts mehr funktioniert und meine Kraft durchzuhalten nicht mehr genügt. Ich weine jeden Abend vor dem schlafen gehen (wenn ich überhaupt schlafen kann) und jeden Morgen nach dem Aufwachen. Ich bin verzweifelt und mir fehlen Antworten, Zeit und Hoffnung.

Habt ihr eine Lösung?
Bitte kein Arbeitslos melden oder sowas. Sondern ernst gemeinte Ratschläge, wie ich mit meinem Fiasko umgehen kann und wieder Hoffnung bekomme.

Danke fürs Lesen.

Dana Anwort von Dana

Lieber Unbekannter!

Das Problem des "Stapelns" kennen sicher viele und man muss stark aufpassen, nicht in eine Negativspirale zu rutschen. Je mehr sich der Strick um den Hals zu zieht, desto schlimmer ist es und dass du abends weinst, kann ich mir gut vorstellen, denn es mischt sich ja auch immer mehr Angst bei.

Es muss also eine Klärung her - und die nicht erst, wenn du wieder einen Ausbildungsplatz hast. Denn wenn einen Angst treibt und man eh unsicher ist, dann wird das sehr schwer.
Arbeitslos/erwerbslos melden...nunja, da bin ich nicht informiert genug, ob du da etwas kriegen würdest, aber zum Arbeitsamt und zum Sozialamt würde ich auf jeden Fall gehen, denn die haben meist mehr Ideen und eine Beratung könnte dir schon was bringen. Selbst wenn du dann da nichts bekommst, hast du vielleicht hinterher mehr Einblick und weißt, was du tun musst. Dann ein Gang zu deiner Bank und einen Finanzplan und Sparplan erstellen. Meist kann man auch die Firmen anschreiben und um Aussetzen der Geldforderungen für eine Weile bitten, das klappt erstaunlich oft. Viele Gläubiger gewähren eine mehrmonatige Frist zur Begleichung, wenn man sie bittet, aber das kann dir die Bank dann auch sagen.

Dazu eine Suche nach einem Nebenjob, der etwas mehr bringt? Und natürlich auch mal schauen, was das eigene Leben so kostet und wo man da momentan einsparen kann. zB scheinst du alleine zu wohnen. Für diese Notzeiten ist das vielleicht nicht so sinnvoll? Zurück zu den Eltern für eine Weile? Zu Freunden? Eine WG? Klar, man will ungerne aus seinem gewohnten Umfeld, aber bevor man vor Finanzlasten nicht mehr weiß, wohin...? Aber auch da kann dir deine Bank helfen, die sind findig und meist sehr hilfsbereit, ich habe da die Erfahrung mit einem schuldenbelasteten Freund gemacht, der danach aufatmen konnte, weil er wieder Land sah.

Klar, alles unangenehm, aber sicherlich einfach nötig, damit du wieder auf die Füße kommst.

Leider hast du sehr wenige Informationen geliefert, zB, warum du deinen Ausbildungsplatz verloren hast, warum du mit 23 erst im ersten Lehrjahr bist (was hast du vorher gemacht?), was mit deinem Elternhaus ist, wie deine sonstigen Lebensumstände sind...da ist ein Rat in der Tat nicht ganz einfach. Aber vielleicht helfen die kleinen Anstöße ja schon. Ansonsten melde dich ruhig nochmals und kläre uns auf, wie es um dich so steht.

Liebe Grüße,

Dana