Problem von Patricia - 19 Jahre

Mein vater hasst mich

Hallo ich weiß nicht mehr was ich machen soll mein vater und ich haben uns noch nie gut verstanden er macht mich immer blöd an und er weiß gar nird wie sehr es mich verletzt... Meine zwillingsschwester is so gut wie nie zuhause aber wenn sie mal da is dann freuht er sich immer und ich bin 1 Minute älter als sie und versteh mich einfach null mit ihn wisst ihr eigentlich wie weg des tut.... Er hasst mi ich bin pyschisch am ende und will nimma was kann ich tun....bitte helft mir

Nuala Anwort von Nuala

Liebe Patricia,

das klingt wahrlich schmerzlich und ungemütlich, weil ihr offenbar zusammenlebt und die Auseinandersetzungen daher unvermeidlich sind.
Du schreibst, dass er gar nicht wisse, wie sehr er dich durch sein Verhalten verletzt. Genau da würde ich ansetzen: Zeige ihm, was das alles mit dir macht! Du bist seine Tochter, die er bestimmt auch liebt. Es besteht die Möglichkeit, dass es ihm bei dir aus bestimmten Gründen schwer fällt, seine Zuneigung zu zeigen bzw. es leichter für ihn ist, dich zu kritisieren. Das kann z.B. an Ähnlichkeiten liegen - oder großer Verschiedenheit. Auf jeden Fall solltest du ihm sagen, dass du unter eurem Verhältnis leidest und anders behandelt werden möchtest. Vielleicht gibt es eine Person, welche etwas außerhalb der Familie steht, doch euch alle gut genug kennt, um eure Interaktionen einschätzen zu können. Diese könnte zwischen euch vermitteln und dir helfen, deine Lage zu artikulieren.

Dann sehe ich noch die Möglichkeit, dass du ausziehst, was in deinem Alter durchaus passend wäre. Ein Auszug schafft den Abstand, der oft nötig ist, um die "Hitze" aus Beziehungen zu nehmen. Außerdem kann es dann sein, dass er, wenn du dann zu Besuch kämst, Freude empfindet und den Kontakt mit dir mehr Wertschätzung entgegenbringt. Das ist vielleicht das Phänomen, das du bei deiner Zwillingsschwester beobachtest: Sie ist rar und deswegen gleich doppelt "toll", wenn sie zu Besuch kommt.

Leider kann es sein, dass sich euer Verhältnis niemals zum Guten wenden wird. Dies ist dann eher eine Frage der Akzeptanz und des innerlichen Abschiednehmens, auch wenn das sehr hart klingt und ist. Für diesen Fall, so traurig und bedauerlich er ist, wäre eine unbedingte Konzentration auf all die Menschen, welche dich achten, mögen und dir gut tun, wesentlich. Leider ist es innerhalb von Familien manchmal so, dass sich zeitlebens keine harmonische Bindung etablieren kann. Doch dafür ist dies immer zu Anderen möglich, sei es im Verwandten - oder Freundeskreis. Gerade von Leuten, die in ihrer Ursprungsfamilie sehr enttäuschende Erfahrungen gemacht haben, habe ich oft gehört, dass sie ihre Freunde als ihre eigentliche Familie ansehen. Das könnte möglicherweise auch für dich ein Ansatz sein.

Alles Liebe!
Nuala